Um einen möglichen Standort für den BOS-Funk (nichtöffentlicher Funk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, auch Tetra-Funk genannt) zu finden, fand eine Ortsbegehung auf der Enzianhütte, im Rappenalptal gelegen, statt. Dazu hatte der Digitalfunk Bayern eingeladen.
Bürgermeister Laurent Mies, Gemeinderäte, Vertreter des Bauamtes in Oberstdorf und Kempten, des EVOs und Vertreter verschiedener Firmen nahmen daran teil. 14 Personen wurden auf die Enzianhütte geflogen, um sich vor Ort genau zu informieren und den Standort auf Machbarkeit und Kosten zu prüfen. Am Hubschrauberlandeplatz im Tal und oben auf der Hütte waren auch Gegner des BOS-Funk anwesend.
Michael Finger, Gründungsmitglied der Mobilfunkkritiker Allgäu, diskutierte am Startplatz im Stillachtal: „12 Milliarden bayerische Steuergelder und ein gesundheitliches unkalkulierbares Strahlungsrisiko sind unverantwortlich.“
Weitere Kritiker waren zu Fuß auf die Hütte gelaufen und empfingen die Fluggäste mit großen Plakaten. Unter ihnen auch die Oberstdorfer Gemeinderätin von Bündnis 90/Die Grünen Bergith Hornbacher-Burgstaller.
„Diese Technik muss erst von unabhängigen Experten überprüft werden und öffentlich abgenommen werden, bevor ein weiterer Ausbau bis in den letzten Winkel der Alpentäler vorangetrieben wird“, gab sie zu bedenken.
Es folgten ausführliche Gespräche zur Standortwahl des Mastes, der an der Enzianhütte errichtet werden soll. Besonders bedenklich und aufwändig erschien allen Beteiligten, die dafür vorgeschriebene Stromtrasse zu diesem entlegenen Standort. Auf dem Weg ins Tal wurde diese Trasse vor Ort diskutiert. Das gesamte Gebiet ist ein dreifach geschütztes Naturschutzgebiet und für eine BOS-Aufrüstung fragwürdig, so die Naturschutzfreunde.