Mit modernster Technik soll der Bodensee neu vermessen werden. Das Institut für Seenforschung in Langenargen wird bis 2015 damit beschäftigt sein, vor allem den Grund des Sees genauestens abzutasten. Die Experten versprechen sich von der neuen detaillierten Karte Hilf für die Wasserwirtschaft, die Suche nach Vermissten oder auch die Abschätzung von Georisiken.
Die Neuvermessung des Bodensees wird eine Mammutaufgabe. Bis Mitte 2015 werden die Experten des Institut für Seenforschung in Langenargen damit beschäftigt sein, eine detaillierte Karte des gesamten Sees zu erstellen. Mit Hilfe von Fächerecholoten und Lasern soll der Untergrund abgetastet und in gestochen scharfe 3D-Bilder umgewandelt werden.
"Wir möchten viele neue Informationen gewinnen. Die Technik hat sich in den vergangenen Jahren so weit geändert, dass wir mit einer sehr viel höheren Auflösung die Tiefendaten des Bodensees neu erfassen können.", so Dr. Martin Wessels, vom Institut für Seenforschung in Langenargen, gegenüber Radio AllgäuHIT.
Die Experten erhoffen sich von der Karte vielfältige Anwendungsbereiche. Neben Geologen und Archäologen, interessiert sich auch die Schifffahrt und das Wasserwirtschaftsamt für die detaillierten Daten. Hinzu kommt das Abschätzen von Georisiken, die es auch unter Wasser gibt.
"Gerade in den letzten Wochen haben wir doch häufig gesehen, dass es einige Bergstürze gab. [..] Und wir sehen mit unseren heutigen Methoden, dass es das Selbe auch unter Wasser gibt. Wir können also so besonders gefährdete Zonen am Bodensee erkennen, mit diesen neuen Techniken.", so Wessels weiter.
Auch bei der Suche nach vermissten Personen oder untergegangenen Booten soll die Karte weiterhelfen. Das Institut aus Langenargen wird immer wieder zu Vermisstensuchen auf dem See hinzugezogen, um die Wasserschutzpolizei zu unterstützen. Dazu ist es für die Fachleute von Vorteil, wenn sie genauere Daten über den Seeboden besitzen.