Ein Pilgerpfad für Geist, Leib und Seele: Der Jakobsweg Tirol-Allgäu von Stams (Tirol) nach Oberstaufen (Oberallgäu) ist eine romantische Tour durch eine atemberaubende Landschaft. Die Gemeinschaft der beteiligten Regionen hat jetzt einen Führer herausgegeben, der auf 43 Seiten Tipps zur Routenplanung gibt, Markierungen und ihre Symbolik erläutert, Unterkünfte und wichtige Telefonnummern nennt. Offiziell vorgestellt wurde die Broschüre nahe der Jakobs-Kapelle am Oberjoch im allergikerfreundlichen Familienort Bad Hindelang, durch den die grenzübergreifende Route führt.
„Diese Informations-Broschüre ist ein großartiges Gemeinschaftswerk der beteiligten Regionen“, lobt der Hindelanger Tourismusdirektor Max Hillmeier. Michael Keller, Tourismusdirektor Tannheimer Tal und Koordinator auf österreichischer Seite, ergänzt: „Allen Beteiligten ist es in mühevoller Kleinarbeit gelungen, Pilgern die wichtigsten Informationen zusammenzutragen, zu illustrieren und optisch sehr ansprechend aufzubereiten.“
Der neue Führer teilt den Jakobsweg Tirol-Allgäu in sieben Tagesetappen ein. Die Initiatoren und Wegpaten empfehlen Pilgern jedoch, individuelle Etappen zusammenzustellen – je nach Wunsch, Kondition und kulturellen oder touristischen Intereressen. Die sehr attraktive alpine Jakobsweg-Route führt abseits der großen Straßen über drei Alpenpässe – den Fernpass, den alten Gaichtpass sowie den Jochpass. „Ich war überrascht von der landschaftlichen Schönheit und der kulturellen Vielfalt auf dem Weg“, sagt Autorin Gaby Funk. Pilger durchqueren auf dem Jakobsweg Tirol-Allgäu auf insgesamt 134 Kilometern (2.366 Höhenmeter im Aufstieg) uralte Römer-, Handels- und Pilgerwege und dabei Wander- und Urlaubsgebiete in Tirol und dem südlichen Oberallgäu.
„Der Weg bis zur Fertigstellung der Broschüre war – passend zum Thema – lang, steinig und mühsam. Ich gebe zu, manchmal hat uns der Mut verlassen. Umso mehr freue ich mich über das Ergebnis und die Tatsache, dass dieser landschaftlich und kulturell einzigartige Jakobsweg auch anderen Pilgern zur Verfügung steht“, sagt Paul Hartmann, Wegpate auf Allgäuer Seite und erfahrener Pilger.
Brigitte und Othmar Babl motivieren, den neuen Jakobsweg Allgäu-Tirol zu gehen: „Pilgern tut gut und löst sehr viel Positives aus. Die Herausforderung des Unbekannten, des Wanderns von Ort zu Ort, die Freude über jedes erreichte Etappenziel, die Begegnung mit Gleichgesinnten oder die mit allen Sinnen wahrgenommene Natur bieten dem Pilger eine Form der seelischen Reinigung und Heilung. Hinzu kommt, dass diese Route wirklich ein Genuss für alle Sinne ist“, so das Ehepaar, das Initiator und Wegpate auf der Tiroler Seite des Weges ist.
Die Touren des Jakobsweges Tirol-Allgäu führen vielfach durch ländlich-beschauliche Bergregionen, in denen die Menschen viele Jahrhunderte vom Glauben und der Furcht vor den Naturgewalten tief geprägt wurden. Daher sind diese Regionen besonders reich an Kirchen und Kapellen mit zahlreichen kunsthistorischen Kleinoden, oft aus ganz verschiedenen Epochen.
„Ich hoffe, dass alle, die mit dem neuen Führer auf dem Jakobsweg Tirol-Allgäu mit der Fürsprache des Heiligen Jakobus unterwegs sind, zu einer glaubenden Gemeinschaft werden. Allen Pilgern wünsche ich die Gnade, sich freizumachen von aller Last des Alltags und sich zu öffnen für die Kraft unserer herrlichen Bergwelt“, so Prodekan-Pfarrer Karl-Bert Matthias von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Bad Hindelang innerhalb der offiziellen Vorstellung der neuen Broschüre.
Weil die Broschüre von der Europäischen Union (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) gefördert wurde, ist der neue Führer zum Jakobsweg Tirol-Allgäu bei allen Touristinformationen kostenlos erhältlich.