Eine weitgereiste Immenstädterin ist Balbina Renn - Im Spital Sonthofen feierte die rüstige Seniorin jetzt das hundertste Wiegenfest. Im Kreis der Nichten und Neffen plauderte sie munter aus ihrem langen Leben. Balbina Renn wurde 1913 in Luitharz geboren.
Als Zweitälteste von sieben Geschwistern wuchs sie auf dem elterlichen Bauernhof auf. Oft musste sie mit dem ersten Hahnenschrei aus den Federn, um auf dem Feld zu arbeiten. Mit 16 Jahren wurde Balbina Renn in einem Haushalt in der Schweiz ausgebildet. Sie lernte perfekt Französisch und bald zog es die abenteuerlustige Frau nach Paris, wo sie sich ebenfalls in einem Haushalt verdingte. Zurück im Allgäu arbeitete sie nach dem Krieg bei der Firma Maho in Pfronten. Dort war sie bis zu ihrer Pensionierung insgesamt 25 Jahre als Sekretärin im Einkauf tätig.
Erst danach kam für Balbina Renn der richtige Zeitpunkt zum Heiraten: Als 63-Jährige trat sie mit Willi Renn vor den Traualtar und lebte mit ihm in Füssen. Sechs Jahre später verstarb ihr Mann. Danach zog es die unternehmungslustige Frau in viele Länder der Erde. Sie war nicht nur in Europa, sondern auch in China und Russland unterwegs. Noch heute ist die 100-Jährige am Zeitgeschehen interessiert. Nicht selten sieht man sie mit ihrem Stock durch die Sonthofener Fußgängerzone spazieren.
Zu den Gratulanten zählten auch Einrichtungsleiterin Verena Fleischer und Sonthofens Bürgermeister Hubert Buhl. Er kam mit einem Blumenstrauß und der „Patrona Bavariae“ des Ministerpräsidenten. Mitbewohnerin Emma Endres überbrachte ihre Glückwünsche auf musikalische Weise: Zur Freude von Balbina Renn wartete die 86-jährige Freundin mit einem herzhaften Jodler auf.