(Bildquelle: Benedikt Spether/dpa/Archivbild)
Mit jeder neuen Solaranlage auf einem Feld geht der Landwirtschaft Boden verloren. Eine Möglichkeit zur Abmilderung der Flächenkonkurrenz wären schwimmende Solaranlagen - doch diese Chance wird wohl ungenutzt bleiben.
Schwimmende Solaranlagen auf Baggerseen haben in Deutschland nach Einschätzung des Ökostrom-Kraftwerkbauers Baywa r.e. wegen behördlicher Beschränkungen keine Chance mehr. Die Restriktionen im diesjährigen «Osterpaket» der Bundesregierung sind demnach so groß, dass sich schwimmende Photovoltaik für die potenziellen Betreiber in aller Regel nicht lohnen würde. «Es dürfen nur 15 Prozent einer Wasserfläche genutzt werden, und die Anlage muss 40 Meter vom Ufer entfernt sein», sagte Stefanie Wimmer, Leiterin des Solargeschäfts der Baywa r.e. in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei dem Münchner Unternehmen. «Für uns bedeutet das, dass das Potenzial für Floating PV in Deutschland nahezu nicht mehr existent ist», sagte Wimmer. «Wir hatten 460 potenzielle Wasserflächen identifiziert, davon sind jetzt noch 22 übrig - alles ehemalige Braunkohle-Tagebaue.» Die Bundesregierung will mit dem im Sommer verabschiedeten Osterpaket den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren. Die EU-Kommission empfiehlt schwimmende Solaranlagen, das Freiburger Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE) sieht in der «Floating PV» auf künstlichen Gewässern eine Möglichkeit, die Konkurrenz mit der Landwirtschaft um geeigneten Grund zu entschärfen. Die Zahl der Baggerseen hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen, allein seit 1993 hat sich die Wasserfläche in Deutschland nach den Daten des Statistischen Bundesamts um mehr als 700 Quadratkilometer vermehrt. «Die Restriktionen sind de facto das Aus für Projekte, die durch mittelständische Industrieunternehmen getrieben werden. Diese besitzen die meisten der «klassischen Baggerseen»», sagte Wimmer. Das Münchner Unternehmen projektiert und baut international Ökostrom-Anlagen. Nach Analyse der Baywa r.e. wären in Deutschland schwimmende Solarkraftwerke mit einer Leistung von 20 Gigawatt möglich - «das hat sich mit dem Gesetz auf ein Gigawatt reduziert», sagte Wimmer. «Wir konzentrieren uns daher auf andere Märkte. Wo wir sehr viele Projekte gebaut haben, sind die Niederlande, da haben wir 13 Floating PV-Projekte mit einer Leistung von über 200 Megawatt realisiert.» Drei der dortigen Projekte seien mit einer Leistung von jeweils über 20 Megawatt die größten Floating-Anlagen in Europa. Ansonsten erfährt der deutsche Solarmarkt nach Worten der Managerin einen großen Aufschwung. «Die Konkurrenz ist groß, Flächen sind stark nachgefragt. Ich denke, dass es da einen richtigen Boom geben wird», sagte Wimmer. «Hilfreich wäre eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren. Generell ist der limitierende Faktor - nicht nur in Deutschland - hauptsächlich das Netz und die Verfügbarkeit von Flächen.» Für die Baywa r.e. seien die größten Märkte für die Entwicklung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen derzeit Spanien und die Niederlande. «Wir fokussieren uns darauf, zukünftig Projekte ohne Förderung zu realisieren, insbesondere dort, wo wir große Anlagen planen können wie in Spanien», sagte Wimmer. «Dort bauen wir sämtliche Anlagen förderfrei. Auf großen Flächen erreichen wir Skaleneffekte und können möglichst günstig produzieren.»
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