Leutkirch: Wo klassisches auf neues Ehrenamt trifft
Die diesjährige Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach beschäftigte sich mit der Frage, wo das ehrenamtliche Engagement vor Ort im Jahr 2022 steht. Einerseits nach zweieinhalb Jahren Pandemiegeschehen, andererseits mitten im Strukturwandel hin zu neuen Formen von ehrenamtlicher Betätigung.
Klassisches Ehrenamt, bei dem man langfristig an einen Verein gebunden ist, ihm oft sein Leben lang treu bleibt und das Engagement vielleicht sogar an die eigenen Kinder weitergibt, befindet sich seit Jahren auf dem Rückzug. Im einen Bereich mehr, im anderen weniger, aber insgesamt deutlich erkennbar. Auf der anderen Seite zeichnet sich eine neue Variante von ehrenamtlicher Beteiligung ab: Punktuell, projektgebunden und damit zeitlich begrenzt. Heute für x, morgen für y, wenn dort gerade Leute gebraucht werden. Es ist flexibler, damit weniger planbar, aber mit vielen Lebensläufen besser vereinbar.
Mit „Nele“, dem „Netzwerk Leutkirch“, wird demnächst eine Plattform online gehen, auf der Vereine und Gruppen sich vorstellen und beschreiben können, welche ehrenamtliche Arbeit es bei ihnen gerade zu tun gäbe. Alle an einer sinnvollen Beschäftigung Interessierten wiederum können sich informieren, wo sie sich einbringen können. Claudia Wahl, Ehrenamtsentwicklerin bei der Kirchengemeinde St. Martin, wird das Netzwerk federführend koordinieren.
Bei der Demokratiekonferenz berichteten einige Ehrenamtliche von ihren Erfahrungen. Das Bild war dabei durchaus bunt: Einige waren im klassischen, andere im neuen Ehrenamt unterwegs. Bei einigen hatte die Pandemie deutliche Auswirkungen auf die Beteiligung; bei anderen ging es in anderer Form, aber nahezu unvermindert motiviert weiter.
Einig waren sich alle Anwesenden, dass ehrenamtliches Engagement nicht nur der Gesellschaft, sondern auch einem selbst gut tut.
Das Bild zeigt Moderatorin Margarete Bareis (Mitte) im Gespräch mit den Ehrenamtliche Anna Barbara Schrön (links) und Katrin Wahl (rechts).
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