„love scamming“ - Steinheimerin um mehrere tausend Euro betrogen
Durch ein geschicktes Lügengerüst und Vortäuschen großer Liebe ist es unbekannten Tätern gelungen, eine 45-jährige Internetnutzerin aus Steinheim um mehrere tausend Euro zu betrügen.
Im Mai diesen Jahres war die Geschädigte erstmals über eine Plattform in den Sozialen Medien von einem unbekannten Mann kontaktiert worden, welcher sich als amerikanischer Major ausgab der derzeit auf Friedensmission in Syrien stationiert sei und auf der Suche nach einer Frau in Deutschland wäre. Im Laufe der weiteren digitalen Kontakte überzeugte er die 45-jährige Frau davon, dass er ihr ein Paket mit persönlichen Gegenständen und insgesamt 1 Million Dollar zuschicken würde. Als sich daraufhin ein vermeintlicher Zollbeamter bei ihr meldet um Zollgebühren für das Paket einzufordern, überweist sie insgesamt 4.100 Euro auf zwei verschiedene deutsche Konten.
Die Masche des "love scamming"
Das Phänomen ist bei der Polizei als „Love Scamming“ bekannt und beschäftigte die Ermittler vor allem Mitte des letzten Jahrzehnts. Danach ebbte die Welle ab und wurde von neueren Phänomenen wie beispielsweise den „Falschen Polizeibeamten“ abgelöst. Mittlerweile erlebt die Geschichte der falschen Liebschaften wieder eine Art Comeback - das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete im Landkreis Unterallgäu im Jahr 2020 elf Ermittlungsverfahren, 2021 waren es nun bereits drei. In vielen Fällen entstand dabei ein finanzieller Schaden bei den Geschädigten, 2020 erbeuteten die Täter über 200.000 Euro, 2021 über 6.000 Euro!
Die Opfer trauen sich aufgrund der intimen Details aus der Kommunikation oft nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht im Verlauf der Zeit eine emotionale Abhängigkeit beziehungsweise eine Beziehung zum Unbekannten – auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.
Hierzu rät die Polizei
Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten.
Geschädigte durchschaute schließlich den Betrug
Als sich letztlich auch noch der Chef einer ausländischen Bank bei ihr meldet um eine weitere Zahlung von 4.000 Euro für die Weiterleitung des Paketes zu verlangen, wurde sie misstrauisch und meldete den Sachverhalt schließlich der Polizei. Die Kripo Memmingen hat die Ermittlungen aufgenommen.
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