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(Bildquelle: AllgäuHIT | Christian Veit)
 
Unterallgäu - Mindelheim
Freitag, 27. November 2020

Drastische Verbesserung des Bussystems im Unterallgäu

Im öffentlichen Personennahverkehr tut sich etwas im Landkreis Unterallgäu. Bei den Bussen wird ein neuer Fahrplan eingeführt. Zudem werden Förderzentren eingerichtet, die es den Schülerinnen und Schülern erleichtert von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Letztlich noch eine positive Nachricht wegen der Coronapandemie. Die Verstärkerbusse werden noch bis nach den Osterferien weiterfahren.

NEUER FAHRPLAN:

Ab 13. Dezember gibt es mehr Busverbindungen nach Memmingen: Denn ab diesem Termin wird ein sogenanntes Harmonisierungskonzept für die Stadtbusse und die Regionalbusse aus dem Unterallgäu in die Tat umgesetzt. Grünes Licht dafür gab nach der Stadt Memmingen nun auch der Ausschuss für Mobilität, Nahverkehr und Verkehrsvernetzung des Unterallgäuer Kreistags.

Konkret bedeutet das: Ab 13. Dezember fahren die Busse aus Ottobeuren, Bad Grönenbach und Legau montags bis freitags stündlich, am Wochenende alle zwei Stunden nach Memmingen. Die Stadtbuslinien verkehren in der Kernstadt im 30-Minuten-Takt und bedienen nun auch die Unterallgäuer Gemeinden Trunkelsberg und Memmingerberg häufiger. Es handelt sich dabei zunächst um eine Grundvariante des Harmonisierungskonzepts, weitere Verbesserungen mit zusätzlichen Fahrten sollen folgen. Im Zuge des Konzepts hat die Stadt Memmingen beschlossen, dem Verkehrsverbund Mittelschwaben (VVM) beizutreten, informierte Helmut Höld vom Landratsamt. Dem VVM gehören bislang der Landkreis Unterallgäu und der Landkreis Günzburg an. Mit dem Beitritt der Stadt Memmingen würden die kommunalen Gesellschafteranteile nun gedrittelt, so Höld.

Um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) grundsätzlich weiter zu verbessern, soll eine Studie analysieren, ob auch der Schienentarif integriert und das Verbundgebiet ausgeweitet werden kann. Dem VVM sind zwar die Busunternehmen angegliedert, nicht aber die Schienenverkehrsunternehmen. Die Studie soll unter anderem untersuchen, ob ein gemeinsamer Tarif für Bus und Zug möglich ist. Sie soll Anfang 2021 starten und zwei Jahre dauern, erklärte Helmut Höld. Federführend durchgeführt wird die Studie vom Landkreis Günzburg.

 

EINRICHTUNG VON FÖRDERZENTREN:

Der Landkreis verbessert die Schülerbeförderung zu den Sozialpädagogischen Förderzentren in Mindelheim und Memmingen. Ab dem neuen Schuljahr werden die Kinder in der Regel in den ersten drei Schulbesuchsjahren mit Kleinbussen zur Schule gefahren. Bisher war das nur die ersten beiden Jahre der Fall. Das beschloss der Ausschuss für Mobilität, Nahverkehr und Verkehrsvernetzung des Unterallgäuer Kreistags. Ausschlaggebend waren Schwierigkeiten am Förderzentrum in Mindelheim.

Landrat Alex Eder erläuterte die Problematik. In den ersten beiden Schulbesuchsjahren - das entspricht im Förderzentrum den Klassen 1 und 1A - befördere der Kreis die Schüler bereits größtenteils mit Kleinbussen. Schließlich hätten die Schüler nicht nur einen besonderen Förderbedarf, sondern müssten häufig auch einen weiteren Weg als andere zurücklegen. Schwierig geworden sei es ab dem dritten Schulbesuchsjahr (Klasse 2) mit dem Wechsel auf eine Beförderung mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Das stellte die Schulleitung jedes Jahr aufs Neue vor eine Herausforderung“, sagte Eder. Denn die Schüler mussten zwischen Schulende und Busabfahrt betreut und zu den Haltestellen begleitet werden.

Beim Mindelheimer Förderzentrum gibt es drei verschiedene Haltestellen und der Weg zum richtigen Bus gestalte sich für die Kinder dadurch besonders schwierig, so der Landrat. Zwar habe der Landkreis Personal für die Betreuung und Begleitung eingestellt, aber man habe nicht immer ausreichend Kräfte akquirieren können. Deshalb mussten Schulleitung und Lehrer immer wieder selbst tätig werden - vor allem am Schuljahresanfang.

Aus diesem Grund kam das Mindelheimer Förderzentrum mit der Bitte auf den Landkreis zu, die Beförderung mit Kleinbussen auszuweiten. Die Verwaltung hat daraufhin verschiedene Beförderungsszenarien und Kostenschätzungen erstellt. Grundsätzlich sollte in der Schülerbeförderung immer der ÖPNV bevorzugt werden, erklärte Eder. Gegen einen ausschließlichen Einsatz von Schulbussen spreche auch, dass bei der Vielzahl an Schülern dann auch die Kleinen nicht mehr zuhause abgeholt werden könnten. Zudem handelte es sich bei einer Beförderung aller Schüler mit reinen Schulbussen um die teuerste Variante, die die Verwaltung untersucht hatte.

So sprach sich der Ausschuss schließlich dafür aus, einen weiteren Jahrgang, also auch Klasse 2, mit Schulbussen zu befördern, die anderen Schüler bis zur neunten Klasse aber weiterhin mit ÖPNV-Bussen zum Unterricht zu bringen. Da alle Schüler gleichbehandelt werden sollen, fahren auch Schüler, die das Förderzentrum in Memmingen, die Reichshainschule, besuchen, künftig ein weiteres Jahr mit Kleinbussen.

Trotz Schwierigkeiten gab es am Mindelheimer Förderzentrum bereits Verbesserungen, wie Helmut Höld, ÖPNV-Beauftragter am Landratsamt, erläuterte. So können die meisten Schüler, die mit den öffentlichen Bussen kommen, inzwischen an zwei Haltestellen - am Förderzentrum und in der Brennerstraße - ein- und aussteigen. Die Bushaltestelle am Forum werde nur noch vereinzelt angefahren. Außerdem verfüge der Landkreis seit November wieder über drei Busaufsichten am Mindelheimer Förderzentrum und damit über ausreichend Personal.

 

VERSTÄRKERBUSSE FAHREN BIS NACH DEN OSTERFERIEN:

Die wegen der Corona-Pandemie zusätzlich eingesetzten Schulbusse fahren auf jeden Fall bis zu den Osterferien. Wie das bayerische Verkehrsministerium am Donnerstag mitgeteilt hat, wurde die Übernahme der Kosten bis dahin verlängert. Grundsätzlich werden die Verstärkerbusse im Unterallgäu so lange eingesetzt, wie diese vom Freistaat voll gefördert werden. Das hat der Ausschuss für Mobilität, Nahverkehr und Verkehrsvernetzung des Unterallgäuer Kreistags beschlossen. Wenn der Freistaat für die Verstärkerbusse schon eine 100-prozentige Förderung gewähre, wolle der Landkreis den Bürgern dieses Angebot nicht vorenthalten, sagte Landrat Alex Eder. Es wird laut Christine Heim, Sachgebietsleiterin am Landratsamt, rechtlich aber nicht möglich sein, dauerhaft zusätzliche Schulbusse einzusetzen. Die Erlaubnis für die Verstärkerbusse sei zeitlich begrenzt, um die Stammlinien nicht zu gefährden, die von den Verkehrsunternehmern eigenwirtschaftlich betrieben werden. Im Unterallgäu fahren aktuell auf zehn stark frequentierten Linien Verstärkerbusse. Ziel ist es, dass die Schüler dadurch die Abstände etwas besser einhalten können.

 


Tags:
Busverkehr Verbesserung Förderzentrum Allgäu


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