Impfzentrum Bad Wörishofen zur Notunterkunft umgebaut
Aus einem Teil des Unterallgäuer Impfzentrums in Bad Wörishofen ist eine Notunterkunft für Flüchtlinge geworden. Das Landratsamt hat eine der beiden Impfstraßen in dem Gebäude in der Gottlieb-Daimler-Straße zur Herberge für Menschen aus der Ukraine umfunktioniert. Auf der anderen Impflinie wird weiterhin gegen Covid-19 geimpft. Anders als zunächst geplant bleibt das Impfzentrum geöffnet.
Vorgesehen ist, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine vom Team des Impfzentrums mitversorgt werden. Die Unterallgäuer Corona-Koordinierungsärztin Dr. Carola Winkler wurde nun auch zur Koordinierungsärztin für Flüchtlinge ernannt. Darüber hinaus steht im Impfzentrum der Malteser Hilfsdienst, der die Einrichtung betreibt, zur Unterstützung der Flüchtlinge zur Verfügung. Zudem besteht so die Möglichkeit, dass sich diese direkt vor Ort gegen Corona impfen lassen können. Aufgrund der Größe des Gebäudes ist die Nutzung als Notunterkunft und als Impfzentrum parallel gut möglich. Für einen reibungslosen Ablauf sind Impfbetrieb, Unterkunft und die jeweiligen Zufahrten abgetrennt. „Wir haben uns zu dieser Lösung entschieden, da wir damit viele Synergieeffekte erzielen können“, sagt Landrat Alex Eder.
In dem ehemaligen Möbelhaus im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen können 150 Menschen aus der Ukraine untergebracht werden. In dem großflächigen Gebäude wurden kleinere Einheiten abgeteilt, um Privatsphäre zu schaffen. Die so entstandenen Räume für vier Personen sind mit Betten und Möbeln ausgestattet. Geplant ist darüber hinaus ein sogenanntes Ankunftszentrum, in dem Vertreter von Sozialamt, Ausländeramt und Einwohnermeldeamt arbeiten. Das heißt, finanzielle Leistungen oder eine Aufenthaltserlaubnis sollen künftig direkt in der Notunterkunft beantragt werden können. Hierfür können die Kabinen der ursprünglich zweiten Impfstraße verwendet werden.
Das Gebäude diente schon einmal als Sammelunterkunft für Flüchtlinge. Vor der Nutzung als Impfzentrum befand sich dort eine Erstaufnahmeeinrichtung der Regierung von Schwaben. Diese war während der Flüchtlingskrise 2015 eingerichtet worden.
Das Landratsamt stellt sich darauf ein, dass mehrere hundert Flüchtlinge ins Unterallgäu kommen. In Bayern sollen rund 100.000 Flüchtlinge aufgenommen werden. Wann die ersten Menschen in der Bad Wörishofer Notaufnahme untergebracht werden, ist derzeit noch unklar - es kann aber jederzeit soweit sein.
Neben der Sammelunterkunft in Bad Wörishofen bemüht sich das Landratsamt um weitere Notunterkünfte sowie um Unterbringungsmöglichkeiten, die für einen längeren Aufenthalt geeignet sind - zum Beispiel um ehemalige Gasthäuser mit Fremdenzimmern oder um Privatwohnungen. Landrat Eder dankt allen, die dem Aufruf des Landratsamts gefolgt sind und eine Unterkunft angeboten haben. „Ich bin überwältigt von dieser Hilfsbereitschaft.“ Von Gemeinden und Bevölkerung sind mittlerweile rund 300 Angebote eingegangen. Der Landkreis hat einen Krisenstab eingerichtet, um die Flüchtlingshilfe zu koordinieren.
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