Ukraine-Flüchtlinge: Ostallgäu findet Alternative zu Turnhallen
Nachdem über die Regierung von Schwaben die Zuweisung von rund 180 zusätzlichen Flüchtlingen aus der Ukraine angekündigt worden war, haben die Verantwortlichen im Landkreis Ostallgäu nun mit dem ehemaligen Impfzentrum in der Marktoberdorfer Nordstraße eine Alternative zu den zunächst vorgesehenen Schulturnhallen gefunden.
„Die Halle eignet sich als Anlaufstelle und für eine vorübergehende Unterbringung optimal. Es freut mich, dass wir so schnell eine sinnvolle Nachnutzung für den Standort gefunden haben“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.
Um das im Regierungsbezirk Schwaben und in Bayern bestehende Defizit bei der Abnahme ukrainischer Flüchtlinge auszugleichen, wurde am 27. Januar durch die Regierung von Schwaben die bayernweite Erstanlaufstelle für nach Deutschland kommende Ukraine-Flüchtlinge in Augsburg in Betrieb genommen. Mehrere Busse mit Flüchtlingen sind bereits in den ersten schwäbischen Landkreisen angekommen. Schon Ende dieser Woche könnte der erste Bus mit rund 40 bis 50 Flüchtlingen auch den Landkreis Ostallgäu erreichen. Nach den anfänglichen Planungen sollten die so zugewiesenen Flüchtlinge zunächst in den Schulturnhallen der Berufsschule Ostallgäu in Marktoberdorf und des Gymnasiums in Füssen unterkommen und dann von dieser Notunterkunft aus weitervermittelt werden. Dies hätte Einschränkungen für den Schulsport und die betroffenen Sportvereine bedeutet.
Bis zu 80 Menschen finden Platz
Nach intensiver Suche konnten die Verantwortlichen im Landratsamt jetzt eine Alternative finden. Standort wird das ehemalige Impfzentrum in der Nordstraße in Marktoberdorf. Nachdem die bayerischen Impfzentren zum 31. Dezember vergangenen Jahres ihren Betrieb eingestellt haben, wurden erfolgreich Verhandlungen über eine Nachnutzung als Erstanalaufstelle für Flüchtlinge geführt. Mit Unterstützung des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes konnte die speziell umgebaute Halle am Wochenende mit Feldbetten für die Aufnahme von bis zu 80 Flüchtlingen eingerichtet werden.
Das Technische Hilfswerk unterstützte beim Umbau der Halle, die noch vor Kurzem als Impfzentrum genutzt wurde. Die ankommenden Flüchtlinge sollen dort aber nicht dauerhaft bleiben. Die Halle soll als Erstanlaufstelle und Notunterkunft eine Drehscheibe für die Verteilung im gesamten Landkreis sein. Bei den Flüchtlingen aus der Ukraine setzt das Landratsamt vor allem auf die Unterbringung in Mietwohnungen, die dafür auch weiterhin dringend gesucht werden. Sollten diese zur Unterbringung nicht ausreichen, wird man auf diejenigen Gemeinden zuerst zugehen, die bisher noch keine oder nur sehr wenige Flüchtlinge aufgenommen haben.
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