Trachtenmarkt bildet weiteres Alleinstellungsmerkmal für Pfronten
In nur wenigen Jahren hat sich der Pfrontener Trachtenmarkt zu einem weiteren Alleinstellungsmerkmal für den Ort etabliert. Neben dem Pfrontener Viehscheid, dem größten im Allgäu, zählt der Markt mittlerweile zu den wichtigsten und größten Events im Jahreskalender der Gemeinde. Am kommenden Wochenende findet der Trachtenmarkt bereits zum neunten mal statt, auch in diesem Jahr bietet er wieder einen intensiven Einblick in die eigene Welt der Trachten.
Wie arbeiten Gamsbartbinder, Hirschhorn- und Edelweißschnitzer oder Körbelzäuner und Bürstenbinder ? Wir stellen Ihnen hier bei Radio AllgäuHIT in dieser Woche das umfangreiche Programm schon einmal genauer vor und werfen dabei auch einen Blick in die Geschichte des Trachtenmarktes. Die Idee kam vor gut zehn Jahren, erzählt Tourismusdirektor Jan Schubert:
"Wir haben, nachdem die ganzen Vereinsfeste zum Ende der Schulzeit stattfinden, Anfang bis Mitte August immer eine Art Loch bis dann die Viehscheid wieder losgeht. Und dann haben wir mal geschaut, wo unsere Stärken liegen und mit zwei Trachtenvereinen und wirklich viel Angebot und vor allem auch mit dem gelebten Brauchtum und der Jugend, die nachfolgt, ist uns dann die Idee gekommen, daraus etwas zu machen."
Wichtig ist dabei allerdings, so Schubert, dass ein gewisses Qualitäts-Level vorausgesetzt wird. So dürfen beim Trachtenmarkt nur ausgesuchte Händler und Handwerker teilnehmen.
"Das Erste worauf wir Wert legen ist, dass es wirklich Hersteller sind, die hier herkommen. Dass es also nicht nur Händler sind, die verkaufen, sondern dass es auch von ihnen produziert wird. Das legen wir aber auch ein bißchen weiter aus, wir haben zum Beispiel auch einen Bürstenmacher dabei, der hat mit Trachten jetzt erst mal nicht so viel zu tun aber er passt hier gut mit rein. Wir haben aber natürlich auch die Klassiker, den Federkielsticker oder den Haferlschuhmacher, also wir zeigen sehr viel rund um das Thema Tracht und alles was dazugehört. Die Händler schätzen den Markt sehr aufgrund der Besucher. Sie sagen immer, die Besucher sind interessiert und sie sind kaufkräftig."
Die hohe Qualität der Aussteller und Waren hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass sich der Trachtenmarkt allgäuweit zu einem einmaligen Event entwickelt hat. Mittlerweile ist der Markt auch im ganzen Freistaat als einzigartig bekannt, bestätigt Pfrontens Bürgermeisterin Michaela Waldmann:
"Es hat sich wirklich zu einer festen Veranstaltung etabliert und ist auch zu einem Anziehungpunkt geworden. Wir sehen das auch an den Kennzeichen, von wie weit die Menschen hier her kommen. Einfach weil sie hier eine Ansammlung von qualitativ hochwertigen Anbietern haben, die sie so selten sehen. Und weil das Rahmenprogramm mit unseren Vereinen und Musikkapellen und Gruppen einfach gemütlich ist."
Für die Garantie der Echtheit der Trachten sorgen unter anderem der Allgäuer Gauverband sowie die schwäbische Trachtenberatungsstelle in Krumbach. Für die strengen Kontrollen ist aber auch der sogenannte Trachtenerhaltungsverein zuständig, erklärt Jan Schubert:
"Der Gebirgstrachtenerhaltungsverein macht das, was er sich vor über hundert Jahren in seiner Satzung festgelegt hat. Nämlich die Tracht zu erhalten. Immerhin wurde Tracht, die eben heute noch getragen wird, vor langer Zeit bis ins Detail festgelegt. Aber sie entwickelt sich auch weiter und deswegen ist es für uns wichtig, dass wir auch moderne Schneiderinnen haben, die zeigen, wie sich die Tracht weiter entwickelt hat. Wir bieten also beides."
So werden beim Trachtenmarkt auch unterschiedliche regionale Trachten gezeigt und erläutert. Der Trachtenmarkt vereint, sagt Schubert, und sorgt dafür, dass die Zielgruppe weit über das Allgäu hinausreicht. Aber:
"Die Zielgruppe ist ganz stark auch der Einheimische, da ist es uns gelungen, auch selbst Oberstdorfer nach Pfronten zu bringen. Das heisst, die Händler wissen, da kommen echte Trachtler, die genau wissen, was sie wollen. Die andere Zielgruppe sind natürlich auch die Urlauber, die daran Interesse haben. Was uns sehr entgegen kommt, ist auch der Trend der Zeit hin zu schlichterer aber hochwertiger Kleidung. Genau das ist es, was die Tracht auch bietet, kein Schnickschnack, dafür ehrliches Material."
So hat sich über die letzten Jahre auch echtes Netzwerk zwischen Händlern, Kunden und Handwerkern gebildet, die auch als Werbebotschafter für den Pfrontener Trachtenmarkt im ganzen Land unterwegs sind.
Wie die offizielle Arbeit der sogenannten Trachtenkulturberatung aussieht, das erfahren Sie morgen früh, zwischen 7 und 11 Uhr, hier bei Radio AllgäuHIT. Dazu werfen wir morgen auch einen Blick in die Werkstatt einer Trachtenschneiderei und eines echten Haferlschuhmachers in Pfronten.
Alle Infos rund um den Pfrontener Trachtenmarkt bekommen Sie unter www.pfronten.de.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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