Jagd auf Schnappschildkröte am Oggenrieder Weiher

Seit Tagen läuft die Suche nach der Schnappschildkröte vom Oggenrieder Weiher – bisher noch immer ohne Erfolg. Relativ einig ist man sich in Irsee lediglich darüber, dass sich „Lotti“, wie sie von Kindern getauft wurde, irgendwo im Schlamm des Weihers versteckt hat. Verschiedenste Methoden wurden nun schon zur Suche herangezogen, sei es das Durchstochern des Schlamms mit Stöcken oder ein Schildkröten-Spürhund!

Auch ein Expertenteam der Reptilien-Auffangstation aus München konnte bisher noch nicht das Corpus Delicti präsentieren, laut Markus Baur, tiermedizinischer Leiter dieser Einrichtung, wird man die Schildkröte auch nicht finden, solange sie sich nicht von selbst zeigt!

Und genau darauf setzt man jetzt am Oggenrieder Weiher: Einerseits wird ein Elektrozaun rund um das Gebiet aufgestellt, der verhindern soll, dass Lotti insgeheim ausbüchsen kann. Andererseits legen sich Feuerwehr und Experten nun auch nachts mit speziellen Nachtsichtgeräten auf die Lauer, und warten darauf, dass sich Lotti im Schutze und in der Stille der Dunkelheit herauswagt. Wahrscheinlich auch immer noch mit der Motivation im Hinterkopf, des die Marktgemeinde Irsee 1.000 Euro Prämie für den Finder ausgelobt hat.

Hintergrund ist ein Vorfall vor über einer Woche. Einem achtjährigen Urlauberjungen aus Bonn hatte die Schildkröte die Achillessehne zwei Mal durchgebissen. Die Familie reiste in ihre Heimat zurück, da sie befürchtete, ebenfalls von den Medien belagert zu werden. Dieses Schicksal muss nun "Lotti" ganz alleine ertragen. Einen Allgäu-Urlaub würden sie jederzeit wieder machen. Der Junge hatte sich per SMS an den Bürgermeister von Irsee gewandt. Er will auf keinen Fall, dass die Schildkröte getötet wird und sie später in einem Zoo oder einer Tierauffangstation besuchen, kündigte er an.