Generationenfreundliche Quartiersentwicklung im Ostallgäu
In der Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen und im Markt Irsee sind seit einem Jahr Quartiersmanagerinnen für die Umsetzung generationengerechter Gemeindeentwicklungskonzepte im Einsatz. Weitere Gemeinden im Landkreis planen dies ebenfalls. Auf Einladung des Landratsamtes haben sich die Quartiersmanagerinnen sowie die Bürgermeister und gemeindliche Seniorenbeauftragte interessierter Gemeinden digital zu einem Austausch getroffen.
Die Quartiersmanagerinnen Bianca Martin (Markt Irsee), Birgit Martin (Gemeinden Ruderatshofen und Aitrang im Verbund) sowie Regina Wegmann (Gemeinden Biessenhofen und Bidingen im Verbund) zeigten auf, wie trotz erschwerter Bedingungen durch die Pandemie verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden konnten. Dazu zählen neu gegründete Nachbarschaftshilfen, die Gründung mehrerer Netzwerke und ein regelmäßig erscheinendes Seniorenblättle.
Außerdem wurden erste Aktionen umgesetzt, wie zum Beispiel „Sterne im Advent“, bei der Senioren, Grundschul- und Kindergartenkinder gemeinsam Sterne gestaltet haben. Diese wurden in der Weihnachtszeit in den Kirchen aufgehängt. Es fand auch die Kuchenbackaktion „Back mer´s“ statt sowie das Angebot „Kinder malen für Senioren“. Die Quartiersmanagerinnen berichteten zudem, dass der Markt Irsee ein Seniorenwohnprojekt plane – mit einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft und einem Mehrzweckraum, den zum Beispiel auch Vereine nutzen können. Angesprochen wurde auch das Förderprogramm „Selbstbestimmtes Leben im Alter – SeLA“ des Freistaates Bayern.
Ältere Menschen sollen in gewohnten Strukturen bleiben können
Die alters- und alternsgerechte Quartiersentwicklung hat das Ziel, dass ältere und hilfsbedürftige Menschen möglichst lange in der Heimatgemeinde und den gewohnten Strukturen verbleiben können. Planerischen Rahmen für passende regionale Unterstützungsstrukturen bilden die Quartierskonzepte. Die von den Gemeinden eingesetzten Quartiersmanagerinnen stehen als Kümmerinnen vor Ort mit Informationen, Beratung und Vermittlung allen Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.
Die Bürgermeister Alfons Haf aus Pfronten und Robert Protschka aus Waal sowie Christine Hantschel, Seniorenbeauftragte von Buchloe, die sich alle auch gerade auf den Weg zur generationengerechten Gemeindeentwicklung machen oder schon im Förderprozess vorangeschritten sind, hatten im Austausch die Gelegenheit, sich über den Mehrwert von Quartierskonzepten für eine Gemeinde zu informieren. Es wurde deutlich, dass die Erarbeitung und Umsetzung entsprechender Konzepte eine große Chance und Steuerungsmöglichkeit darstellt, die Gemeinde auf die zukünftigen Bedarfe ihrer Bürgerinnen und Bürger auszurichten.
Irmgard Haberberger, Seniorenbeauftragte des Landkreises Ostallgäu, unterstrich bei dem Online-Treffen ihren Auftrag, die Gemeinden fachlich zu beraten sowie die Motivation und Werbung für dieses wichtige Thema zu unterstützen. Sie stehe allen Gemeinden zur Verfügung, die ebenfalls Interesse an einer generationenfreundlichen Quartiersentwicklung oder hierzu Fragen haben. Der stetige Ausbau der generationengerechten Gemeindeentwicklung sei ein deutlicher Mehrwert vor Ort für die Bürgerinnen und Bürger.
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