Millioneninvestition in Radwegenetz im Allgäu
Gute Nachrichten für Radler in der Region rund um Füssen hat der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU). In Ziegelwies und im Bereich des Campingplatzes am Bannwaldsee investiert der Bund insgesamt rund 1,4 Millionen Euro in das Radwegenetz.
„Gerade in Zeiten von Corona haben viele Menschen das Fahrrad im Alltag für sich entdeckt. Mit einem modernen und möglichst lückenlosen Radwegenetz soll diese positive Entwicklung nachhaltig unterstützt werden“, erklärt der Abgeordnete. Bund und Land investieren in die Infrastruktur für Radfahrer. Dafür werden im Freistaat Bayern in den kommenden fünf Jahren 90 Millionen Euro an Bundesmitteln in die Hand genommen, um rund 370 Kilometer Radwege entlang von Bundesstraßen neu zu bauen. „Profitieren wird davon auch das Ostallgäu. Im Bereich rund um Füssen sogar gleich zwei Mal“, freut sich Stracke.
So wird der Geh- und Radweg bei Ziegelwies ertüchtigt. Bei der Maßnahme handelt es sich um die Sanierung des bereits bestehenden 1,3 Kilometer langen Radwegs entlang des Lechs. Dabei war besonders die Erneuerung der Absturzsicherung aufgrund des steil abfallenden Geländes zum Lech hin sehr aufwendig. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1 Million Euro. Begonnen wurde mit der Maßnahme bereits im Frühjahr dieses Jahres. Ursprünglich waren dazu zwei Bauphasen (Frühjahr und Herbst) geplant. Aufgrund des Corona-Lockdowns und der Grenzschließungen ist der Verkehrs auf der B 17 nahezu vollständig zum Erliegen gekommen, so dass das Baufeld verlängert werden und die Maßnahme ohne Verkehrsbeeinträchtigung an einem Stück realisiert werden konnte. Bereits vor den Pfingstferien waren dazu die Straßenbauarbeiten abgeschlossen. Im August wird nun für den anfangs im Herbst vorgesehenen Abschnitt noch das Geländer montiert. In diesem Zusammenhang und mit dem Umbau der Horner-Gabel im Zuge der B 17 im letzten Jahr wurden zudem die Radwege entlang der Staatsstraße 2008 zum Schloss Neuschwanstein saniert.
Neu gebaut werden soll auch im Bereich des Campingplatzes Bannwaldsee. Entlang der Bundesstraße B17 verläuft östlich von Schwangau ein Radweg auf der Südseite und endet zunächst an der Einmündung entlang des Lußbaches. Von dort aus verläuft er über Gemeindeverbindungsstraßen und Wege entlang der Mühlberger Ach zum Campingplatz Bannwaldsee. „Diese Verbindung ist zwar landschaftlich schön, aber auch mit einem größeren Umweg verbunden. Die Gemeinde Schongau hat sich daher einen Anschluss des Radweges direkt an der B 17 gewünscht. Diese Lösung ist auch aus Sicht des Staatlichen Bauamtes empfehlenswert, da somit außerhalb der geschlossenen Ortschaft entlang der B 17 ein durchgehender Radweg besteht“, erklärt Stracke dazu. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Hierfür ist seitens der Gemeinde Schongau noch Grunderwerb zu tätigen.
Mit dem Radwegebauprogramm 2020 bis 2024 wird die erfolgreiche Reihe der Radwegebauprogramme aus den Vorjahren fortgesetzt. Mit den Mitteln sollen sowohl Radwege nachträglich an vorhandene Straßen angebaut als auch bei Neubauprojekten begleitende Radwege gleich mit angelegt werden. Die Staatsbauverwaltung hat dafür Stellen in Bayern identifiziert, an denen viele Radfahrer unterwegs sind oder Lücken im Radwegenetz geschlossen werden können. Auch die Landkreise und kreisfreien Gemeinden wurden bei der Auswahl beteiligt, um deren kommunale Radwegekonzepte in die Bauprogramme einzubeziehen.
„Von den 200 Millionen Euro, die investiert werden, stammen 110 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt und 90 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt“, erklärt Stracke zur Aufteilung der Gelder. Insgesamt ist ein Projektpool mit 200 Vorhaben an Bundesstraßen mit einer Länge von 370 Kilometern sowie 239 Vorhaben an Staatsstraßen mit einer Länge von 440 Kilometern entstanden. „Neben den Radwegen im Bereich Füssen, wird im Ostallgäu mit Bundesmitteln noch ein weiterer Radweg entstehen und zwar zwischen Bertoldshofen und Etzlensberg entlang der B472“, erklärt Stracke.
Auch für Radwege, die Städte und Gemeinden unabhängig vom Radwegebauprogramm umsetzen wollen, werde es in bewährter Weise Fördermittel geben, betont Stracke. „Das Fahrrad ist für kurze bis mittlere Strecken meist das schnellste, kostengünstigste und effektivste Verkehrsmittel. Mehr Radverkehr heißt auch mehr Lebensqualität in den Städten und auf dem Land. Die Förderung des Radverkehrs ist daher ein wichtiger politischer Schwerpunkt. Gerade der Alltagsradverkehr muss intensiviert werden. Für die Fahrt zur Arbeit oder zum Bahnhof ist das Fahrrad oft das beste Verkehrsmittel – ohne Stau und Parkplatzprobleme. Auch im Lieferverkehr steckt Potential: Mit und ohne elektrische Unterstützung sind Lastenfahrräder gerade auf der "letzten Meile" interessant", teilt der Abgeordnete mit. Aus diesem Grund sei es das Ziel, "dass bis 2025 bayernweit 20 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden und die Menschen nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch auf dem Weg in die Arbeit oder zum Einkaufen mit dem Fahrrad unterwegs sind", so Stracke abschließend.
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