Overtime-Krimi beschert vorzeitiges Playoff-Ticket
Der ESV Buchloe hat sich am Freitagabend schon zwei Spieltage vor dem Ende der Aufstiegsrunde als erste Mannschaft eines der vier begehrten Aufstiegs-Playoff-Tickets gesichert. Nach dem spannenden 4:3 (1:1, 1:2, 1:0) Sieg nach Verlängerung zu Hause über den ERSC Amberg können die Buchloer vor den abschließenden beiden Partien nicht mehr aus den Top Vier verdrängt werden und dürfen somit ab dem 6. März in der alles entscheidenden „Best Of Three“ Serie endgültig um den Bayernligaaufstieg spielen. Möglich gemacht hat dies eine moralisch tolle Leistung, nachdem man im Spiel gegen die Wildlions bereits mit 1:3 im Rückstand lag und die Partie anschließend doch noch umbiegen konnte.
Dabei hatte das Duell gegen den Tabellendritten eigentlich nahezu optimal begonnen. Gleich mit dem ersten Überzahlspiel gingen die Hausherren mit 1:0 in Front. Kurz vor Ablauf der Gästestrafzeit bediente Simon Beslic den perfekt positionierten Timo Hauck, der sich vor dem Tor nicht zweimal bitten ließ (3.). Doch nach dem verheißungsvollen Start verloren die Piraten nach und nach den Faden. So glichen die Amberger ebenfalls in Überzahl aus, als Sebastian Aukhofer im zweiten Versuch einen Abpraller zum Ausgleich verwertete (12.). Auch im Anschluss erwiesen sich die Oberpfälzer als der erwartet schwere und unbequeme Gegner, der den bis dato etwas strukturierteren und kompakteren Eindruck hinterließ.
Und während ESV-Keeper Johannes Wiedemann im Startdrittel noch weitere Gegentreffer verhindern konnte, schien das Spiel im Mitteldrittel nach knapp 27 Minuten endgültig in Richtung Amberg zu kippen. Denn binnen 58 Sekunden nutzten die Gäste zwei fahrlässige und folgeschwere Fehler der Piraten zum 1:2 und 1:3, was bis dahin nicht einmal unverdient war. Erst hatte Daniel Vlach einen haarstäubenden Pass im Buchloer Drittel abgefangen und allein vor Wiedmann eiskalt zur Amberger Führung getroffen (27.), ehe Felix Köbele eine erneute Nachlässigkeit in der ESV-Hintermannschaft mit einem Schuss ins kurze Eck zum 1:3 bestrafte (28.). Nach diesen beiden Geschenken war nun eine Reaktion der Gastgeber gefragt – und diese zeigten die Freibeuter auch vor 363 Zuschauern. Trotz des bitteren Doppelschlags kamen die Rot-Weißen nämlich zurück und bewiesen Moral und entsprechende Comeback-Qualitäten. Timo Rauskolb verkürzte nach 33 Minuten auf 2:3 und brachte die Hoffnung wieder zurück. Dennoch verpassten es die Pirates noch vor der zweiten Pause auszugleichen und das, obwohl man gute vier Minuten in Überzahl agieren durfte – darunter auch über eine Minute lang mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Direkt vor der Pause hatte aber Michal Petrak noch die riesen Chance zum 3:3, doch er wurde vor dem leeren Tor nach einem Abpraller noch entscheidend durch ein Foul gestört, sodass er nur den Pfosten traf (40.).
Als die dafür fällige Strafzeit gegen die Gäste zu Beginn des Schlussdrittels gerade abgelaufen war, fiel endlich der ersehnte Ausgleich. Michal Petrak hatte am kurzen Pfosten vor Gäste-Tormann Carsten Metz so lange verzögert, bis er die Scheibe an diesem zum 3:3 vorbeibrachte (43.). Das Match war jetzt also wieder vollkommen offen, wobei mit zunehmender Spieldauer nun nur noch die Buchloer auf das entscheidende Tor drückten. Vor allem ab der 50. Minute belagerten die Piraten das Amberger Tor mehrfach, aber der Führungstreffer wollte trotz zahlreicher Gelegenheiten einfach nicht gelingen. Auch ein berechtigter Penalty von Alexander Krafczyk in der Schlussphase landete nur am Pfosten (57.), sodass sich die Wildlions doch noch in die Overtime retten konnten.
Dort verhinderte zunächst die Latte den Siegtreffer für die Gäste (62.), ehe Alexander Krafczyk mit seinem Schuss ins Glück seine Mannen und das Stadion mit dem goldenen 4:3 Siegtreffer erlöste (63.), der den Piraten die vorzeitige Playoff-Qualifikation bescherte.
In den jetzt noch verbleibenden beiden Spielen am Sonntag in Bad Aibling (18.45 Uhr) und eine Woche später zum Abschluss zu Hause gegen Dingolfing (17 Uhr) wollen die Buchloer nun am besten die Tabellenführung weiter verteidigen, um Heimreicht in den Playoffs zu haben. Dazu müsste man in der Endabrechnung mindestens Zweiter werden.
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