ESV Buchloe macht aus 0:1 einen Sieg
Eine echte Überraschung gelang dem ESV Buchloe am Sonntagabend vor 265 Zuschauern in der Sparkassenarena. Die Truppe von Coach Norbert Zabel feierte nach einem beherzten Auftritt einen letztlich hochverdienten 6 : 2 (1 : 1, 2 : 0, 3 : 1) Heimsieg nach einer rasanten Partie gegen den EHC Waldkraiburg, einen der Topfitfavoriten der Eishockeybayernliga. Spätestens nach der ersten Drittelpause begeisterten die Freibeuter ihre Anhänger durch leidenschaftlichen Kampfgeist und enormen Einsatzwillen, gegen einen bis dahin spielerisch klar überlegenen Gegner. „Das war eine tolle Reaktion nach dem Freitagsspiel. Jeder Spieler hat sich heute an die Vorgaben gehalten“, zollte Zabel Respekt vor der Leistung seiner Mannschaft. Der 1 : 1 Zwischenstand nach dem ersten Drittel war allerdings noch sehr schmeichelhaft für die Gastgeber, denn die kombinationssicheren EHC Wölfe waren bis dahin das klar spielbestimmende Team mit einer Vielzahl von guten Tormöglichkeiten.
Der gute Sebastian Reisinger im ESV Tor hatte alle Hände voll zu tun und rettete gleich mehrfach in höchster Not. Die Gäste aus Oberbayern gingen teilweise aber auch recht fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Und so gelang im Startdrittel lediglich Lukas Wagner ein Treffer zum 0 : 1, herrlich vorbereitet von EHC Kapitän Max Kaltenhauser (7.). Vielversprechende Angriffe der Piraten waren zunächst kaum zu verzeichnen. Auch als zwei EHC Spieler gleichzeitig auf der Strafbank Platz nehmen mussten, war das Buchloer Überzahlspiel zu wenig druckvoll um Gästetorhüter Fabian Birk in ernste Verlegenheit zu bringen. Doch die Strafen waren gerade abgelaufen, da hämmerte ESV Kapitän Daniel Huhn die Scheibe im Nachschuss zum 1 : 1 Ausgleich in die Maschen (15.).
Nach dem ersten Wechsel agierten die Freibeuter dann noch entschlossener und aggressiver in den Zweikämpfen. „Buchloe war wesentlich bissiger und hat um jeden Meter Eis gekämpft und damit auch verdient gewonnen“, so dann auch das Resümee von EHC Trainer Rainer Zerwesz. Tobias Kastenmeier brachte die Hausherren dann aus kurzer Distanz erstmals in Führung (25.). In Überzahl erhöhte Daniel Huhn nach einem präzisen Pass von Markus Rohde kurz darauf sogar auf 3 : 1 (27.). Die Gäste verstärkten darauf hin nochmals ihre Offensivbemühungen, scheiterten immer wieder an Reisinger oder an der aufopferungsvoll kämpfenden ESV Abwehr. Auf der anderen Seite hatte Marc Weigant sogar den vierten ESV Treffer auf dem Schläger, als er alleine auf das EHC Tor zulief, aber denkbar knapp scheiterte (31.). Richtig turbulent wurde es dann minutenlang vor dem Buchloer Tor, als die Gastgeber gleich drei Strafzeiten hintereinander aufgebrummt bekamen. Mit Glück und Geschick überstand die Zabeltruppe aber auch dies kritische Phase unbeschadet.
Das Schlussdrittel begann dann aber denkbar schlecht für die Freibeuter. Nach nur 27 Sekunden schloss Max Kaltenhauser einen sehenswerten Angriff zum 3 : 2 Anschlusstreffer ab (41.). Doch die Freibeuter ließen sich auch davon nicht mehr aus der Fassung bringen, während die Löwen nun doch zunehmend den Faden verloren. Als dann Michael Stobel zum 4 : 2 einschoss (53.), waren die Pirates nicht mehr zu bremsen. Nach einem herrlichen Konter über den unermüdlichen Daniel Huhn sorgte Tobias Kastenmeier mit dem 5 : 2 für die endgültige Entscheidung (58). Markus Rohde setzte dann in Unterzahl sogar noch einen drauf und traf zum 6 : 2 Endstand (59.). Lediglich die Schulterverletzung von Verteidiger Max Dropmann trübte am Ende etwas die Freude im Lager der Piraten, nach diesem aus Buchloer Sicht ansonsten äußerst unterhaltsamen Eishockeyabend.
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