BRK Oberallgäu: Spürnasen und Feuerwehr bei der Vermisstensuche
Was haben Rettungshunde und die Freiwillige Feuerwehr gemeinsam? Ganz einfach: Beide werden bei Vermisstensuchen alarmiert. Vor wenigen Tagen kamen Mitglieder der Rettungshundestaffel der BRK-Bereitschaft Waltenhofen und Einsatzkräfte der Feuerwehr Hegge zu einer spannenden gemeinsamen, freundschaftlichen Übung zusammen.
Dabei ging es im wahrsten Wortsinn hoch her. „Laut Vorschriften ist bei Vermisstensuchen an Land immer auch die Feuerwehr zu alarmieren“, erklärt Prof Dr. Christoph Tiebel, Fachdienstleiter Rettungshundearbeit beim BRK Oberallgäu. „Wer jemals in der Einsatzkleidung der Feuerwehr steckte, weiß aber, wie gut diese für Brandbekämpfung und wie schlecht sie für die Waldsuche ist.“ Die Rettungshundestaffel könne in einem solchen Fall sehr viel schneller und vor allem kräfteschonender vorgehen. „Dafür profitiert die Staffel von der exzellenten Ortskenntnis der Feuerwehr.“ Um diese Symbiose ging es unter anderem bei einer gemeinsamen Übung der Rettungshundeteams der BRK-Bereitschaft Waltenhofen und Einsatzkräften der Feuerwehr Hegge.
Jene hat die Patenschaft für den zweijährigen Labrador-Malinois-Mischling Xare von Rettungshundeführerin Sonja Bingger übernommen und unterstützt die Staffel mit einer regelmäßigen monatlichen Spende. „Die FeuerwehrKollegen kamen mit ihren drei Fahrzeugen zu Besuch“, so Tiebel. „Zuerst gab es einen Kurzvortrag zum Thema Rettungshundearbeit, anschließend startete die von uns vorbereitete Übung.“ Deren Szenario: Ein Mensch war in einem ca. 9.000 Quadratmeter großen, dicht bewachsenen Waldstück vermisst. „Die Feuerwehrler suchten die Fläche mit einer Suchkette ab, bei der sich die rund 20 Einsatzkräfte nebeneinanderhergehend durchs Gestrüpp schlagen mussten.
Schon nach rund vier Minuten war der Vermisste gefunden.“ Schweißtreibend sei die Aufgabe trotzdem gewesen, „denn die Einsatzkräfte mussten sich zuerst in einer Reihe mit drei bis fünf Metern Abstand in der Hitze nebeneinander aufstellen, ehe es für sie über Stock und Stein ging.“ Im Anschluss kam zum Vergleich Rettungshund Luxi zum Einsatz, ein erfahrener siebenjähriger Duck Tolling Retriever. „Sein Frauchen und ihre beiden Helferinnen konnten bequem den Trampelpfad durchs Gelände benutzen, während Luxi den anstrengenden Weg durchs Gestrüpp übernahm“, schildert Christoph Tiebel die Vorgehensweise.
„Innerhalb von nur 50 Sekunden Suchzeit spürte er den Vermissten mit seiner feinen Nase auf und Frauchen und Helfer konnten dank seines lauten Bellens ohne Umwege direkt zum Vermissten gehen und Erstversorgung simulieren.“ Bei diesem Versuch sei Eines deutlich geworden: „Die Zusammenarbeit ist für beide Seiten eine große Erleichterung. Die Feuerwehr profitiert, weil ein flinker, wendiger Vierbeiner die schweißtreibende Suche im Gelände übernehmen kann, dessen Nase überdies zur Suche im Dunkeln deutlich geeigneter ist als das menschliche Auge bei schlechter Sicht mit der Taschenlampe im Wald.“
Umgekehrt könnten die Rettungshundeführer von der Ortskenntnis der Feuerwehren profitieren, wenn sie die Suche als Helfer begleiteten. „Der Einzugsbereich für Einsätze für Rettungshundeführer ist deutlich größer, sodass sie sich nicht annähernd so gut auskennen wie die örtlichen Feuerwehren.“ Nach der Übung war beim gemeinsamen Grillen noch Zeit für einen lockeren Austausch. Beeindruckend war für die Mitglieder der Bereitschaft Waltenhofen der Ausflug in schwindelerregende Höhe mit der Drehleiter
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