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Sendung: Guten Abend Allgäu
 
 
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU)
(Bildquelle: Bayerisches Landwirtschaftsministerium)
 
Oberallgäu - Unterjoch
Freitag, 23. Juni 2017

Brunner sichert Bodensee-Obstbauern Hilfe zu

Die Obstbauern am bayerischen Bodenseeufer können sich auf Hilfe aus dem Landwirtschaftsministerium freuen. Staatsminister Helmut Brunner (CSU) sicherte am Donnerstagabend im oberallgäuer Unterjoch seine Unterstützung zu. Er war auf Einladung des Landtagsabgeordneten für das Oberallgäu und den Landkreis Lindau, Eric Beißwenger, zu dessen Anwesen gekommen.

Es gelte jetzt, die Schäden zu dokumentieren. Mit Hilfen könnte es dann im Herbst soweit sein, wenn das Ausmaß der Ausfälle durch den Frost bekannt sei. Der Sprecher der bayerischen Obstbauern am Bodensee Martin Nüberlin sprach an, dass bei Kirschen bereits jetzt der Ernteausfall vorhanden sei. Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner kündigte an, über sein Ministerium alle denkbaren Möglichkeiten prüfen zu lassen. Außerdem schloss er sich einem Vorstoß aus Baden Württemberg an, die für die Frostschäden Mittel aus Berlin und Brüssel angefragt haben.

Darüber hinaus will er auch helfen, dass Obst vom bayerischen Bodensee ein bayerisches Gütesiegel tragen kann. Bislang wurde dem noch nicht entsprochen, da das Obst in Baden Württemberg zwischengelagert wird. Die bayerischen Obstbauern befürchten hier Nachteile bzgl. regionaler Angebote der Supermarkt-Ketten Rewe oder Lidl. Darüber hinaus machte Brunner klar, dass die Allgäuer ihre Produkte mit der Marke Allgäu noch mehr als bisher vermarkten sollten. Tourismus und die qualitativ hochwertigen Produkte der Region könnten sich gegenseitig bewerben und die Wertschöpfung in allen Bereichen erhöhen.

45 Personen aus allen Bereichen der Landwirtschaft hatte Eric Beißwenger auf seinen Bergabauernhof Hoiser eingeladen. Gekommen waren schließlich über 50 Gäste, die den Sommerabend auf der Terrasse einer Hütte direkt neben dem Anwesen bei einer zünftigen Brotzeit mit dem Landtagsabgeordneten und dem Staatsminister verbringen wollten. Sogar bis vom Chiemsee war ein Vertreter extra ins Allgäu gefahren und fuhr nach dem rund vierstündigen Termin direkt in seine Heimat zurück.

Die Allgäuer Bergbauern gaben zu verstehen, dass sie bei der Bewirtschaftung österreichischer Flächen, die in ihrem Besitz sind, noch immer gegenüber Österreichern benachteiligt werden. Während die österreichischen Landwirte aus Bayern die volle Förderung für die Bewirtschaftung erhalten, könnten dies die bayerischen Betriebe nicht auf österreichischer Seite in Anspruch nehmen. Brunner konnte hier aber nur wenig Hoffnung machen. Das sei ein Politikum, meinte er. Die Österreicher würden darauf pochen, dass Bayern seine Landwirte für die Pflege der österreichischen Flächen entschädigen soll. Er will es aber im Ministerium noch einmal weitergeben. Der Unterschied ist gewaltig. Während die bayerischen Landwirte für die Bewirtschaftung der österreichischen Flächen etwa 60 Euro pro Hektar bekommen, erhalten die Österreicher 220 Euro pro Hektar. Der Schaden für die bayerischen Bergbauern im Ober- und Ostallgäu geht in die tausenden Euro.

Darüber hinaus ging es um Biogasanlagen, Düngeverordnung und die Milch. Beim Milchpreis rechnen Fachleute nicht nur mit einer Stabilisierung, sondern sogar mit einer leichten Steigerung. Aktuell liegt dieser bei durchschnittlich 33 Cent je Liter Milch, den Landwirte an Molkereien abgeben. Um ein Übergangebot zu vermeiden, schlug der Minister eine europaweite Produktionsverringerung um fünf Prozent bei jedem Landwirt, sollte absehbar sein, dass das Angebot wieder deutlich größer als die Nachfrage sein.

Brunner warnte allerdings davor, dass manche landwirtschaftliche Fördergelder wie KULAP bspw. auf dem Prüfstand stehen oder nicht verlängert werden könnten, wenn Großbritannien aus der Europäischen Union aussteigt. Im EU-Haushalt würde ein 10 bis 13 Milliarden Euro Haushalts-Loch entstehen, das nur über Einsparungen aufgefangen werden könne. Das bisherige Zwei-Säulen-Prinzip müsse unbedingt erhalten bleiben, meinte der Landtagsabgeordnete a.D. Alfons Zeller. Nur dadurch könnten gerade Landwirtschaftsfamilien ihre Betriebe am Leben erhalten.


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politik hilfe landwirtschaft obstbauern


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