Unterstützung für die Sonthofener Asylbewerber in vielfältiger Weise
Sonthofen – Der Runde Tisch Asyl Sonthofen unterstützt in vielfältiger Weise die derzeit etwa 320 in Sonthofen lebenden Asylbewerbern. Auch die Jugend hilft, nicht nur in der Fahrradwerkstatt an der Mittelschule, sondern auch direkt in der Asylbewerberunterkunft, bei der Hausaufgabenbetreuung für Asylbewerberkinder im Grundschulalter.
„Ich finde es wichtig zu helfen. Wenn die Kinder nicht in der Grundschule die Sprache lernen und integriert werden, wird es schwer“, sagt die 14-jährige Angela. Sie ist eine von zwölf Neuntklässlern aus der Staatlichen Realschule Sonthofen, die in ihrer Freizeit in die Flüchtlingsunterkunft am Rande der Grüntenkaserne kommen, um die dort lebenden Kinder bei ihren Hausaufgaben zu unterstützen.
In der Unterkunft leben 120 Menschen, darunter zehn Kinder im Grundschulalter, erzählt Andrea Zodl. Sie ist Lehrerin an der Sonthofer Realschule und hat gemeinsam mit ihren Kolleginnen Kathrin Weber und Steffi Laufer das Projekt angestoßen. Zweimal pro Woche gibt es die Hausaufgabenbetreuung im „Gebäude 23“, die zwölf Schülerinnen und Schüler haben sich in zwei Gruppen aufgeteilt, jede Gruppe kommt einen Nachmittag pro Woche, um mit den Kindern zu lernen. Die 14- bis 16-Jährigen seien auch wirklich regelmäßig da, so Zodl weiter, und das im Ehrenamt, als außerschulische Tätigkeit, ohne Noten.
Den Jugendlichen macht ihre ehrenamtliche Arbeit Spaß – „Ich finde das ganz toll“, sagt beispielsweise der 14-jährige Fabrice. „Man muss den Menschen doch helfen“, so die Antwort der meisten Jugendlichen, warum sie sich hier engagieren. Myriam (16) sieht die Fortschritte, die die Kinder in den letzten Monaten gemacht haben, voller Freude. „Die Kinder lernen schnell“, sagt sie. Dass auch die Kinder Spaß an der Sache haben, sieht man als Besucher im zweckmäßig eingerichteten Raum, in dem die Hausaufgabenbetreuung stattfindet. Sie sind voller Eifer bei der Sache. Natürlich wird zwischendurch auch mal gelacht oder Unsinn gemacht – es sind ja schließlich Kinder. Und wenn am Ende noch Zeit übrig ist, wird noch ein wenig gespielt – Abwechslung vom tristen Alltag.
Die Sprache macht‘s: Die Kinder aus der Asylbewerberunterkunft kommen aus verschiedensten Ländern – Syrien, Pakistan, Afghanistan,... und lernen, je nachdem, welche Muttersprache sie sprechen und wie viel Schulbildung sie vor ihrer Flucht genossen haben, unterschiedlich schnell die neue Sprache. Genauso ist es natürlich auch mit den erwachsenen Asylbewerbern. Für Elfriede Roth vom Runden Tisch Asyl Sonthofen hängt der Erfolg der Integration anerkannter Asylbewerber – insbesondere auch auf dem Arbeitsmarkt – in großem Maße vom Erwerb der deutschen Sprache ab.
Deshalb geben Freiwillige des Sonthofer Asylhelferkreises auch viermal die Woche Deutschkurse – sowohl im „Gebäude 23“, in dem Familien untergebracht sind, als auch in den Containern im abgegrenzten Areal der Grüntenkaserne, in denen nur Männer leben. Die Kurse würden, so Roth, von den Menschen dort auch gut angenommen.
Auch ansonsten ist der Runde Tisch Asyl Sonthofen weiter sehr aktiv in seiner Hilfe. Noch immer werden Kleiderspenden, die nach den großen Spendenaufrufen im September letzten Jahres gebracht wurden, sortiert. Familienpaten kümmern sich um einzelne Familien, und einmal pro Woche kommen einige Frauen in die Unterkunft, um dort mit den Frauen zu Häkeln oder zu Stricken. Vor allem Asylbewerber aus Eritrea trommeln gemeinsam in einer Trommelgruppe – beim Bio-Regional-Fairen Markt vor einigen Wochen durften sie bereits auftreten.
Ebenfalls konnte der Helferkreis einen Arzt gewinnen, der einmal pro Woche gemeinsam mit einem Dolmetscher Sprechstunde in der Unterkunft hat – natürlich ganz normal abgerechnet per Krankenschein. Eine arge Erleichterung für die Helfer, so Roth, die somit nicht mehr jeden Kranken einzeln zum Arzt fahren müssten und dort dann eventuell vor Sprachbarrieren stünden.
Im Runden Tisch Asyl engagieren sich auch zwei Krankenschwestern und eine Hebamme, die sich um Schwangere und Frauen mit kleinen Babys kümmern. Drei Kinder, die ab September schulpflichtig sind und keinen Kindergartenplatz bekommen haben, werden zweimal pro Woche auf die Schule vorbereitet. In einer Fahrradwerkstatt an der Mittelschule werden donnerstags zwischen 14 und 15.30 Uhr Fahrräder hergerichtet. Wer ein funktionstüchtiges Rad hat, das er nicht mehr benötigt und gerne spenden möchte, kann es zu dieser Zeit am Eingang nahe dem Eisstadion an der Mittelschule abgeben.
Wer sich auch im Runden Tisch Asyl engagieren will, kann sich auf der Homepage www.sonthofen-hilft.de weiter über die Arbeit und mögliche Ansprechpartner informieren. Gesucht werden noch einige Familienpaten. Da im Moment ein paar der Frauen schwanger sind, werden außerdem noch Kinderwagen gebraucht. Wer also noch einen Kinderwagen im Keller stehen hat, den er nicht mehr benötigt und gerne spenden möchte, kann ihn gerne freitags zwischen 15 und 19 Uhr in der Erstaufnahmestelle in der Grüntenkaserne, Salzweg 24a (Einfahrt etwa 100 Meter neben der Kaserneneinfahrt), abgeben.
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