Schutz der Allgäuer Ur-Landschaft in Sonthofen
Die Ziele sind hochgesteckt: „Bis 2030 müssen alle Maßnahmen zum Schutz der Allgäuer Moore in den Händen der Bayerischen Staatsforsten abgeschlossen sein“, so Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. Er spricht dabei in seinem Verantwortungsbereich über eine Fläche von rund 1.400 Fußballfeldern oder 1.000 Hektar. Für dieses Vorhaben wurde jetzt auf einen großen Teil der Flächen die Grundlage geschaffen. Dipl. Ing. Cornelia Siuda hat im Auftrag der Staatsforsten ein umfassendes, wissenschaftliches moorökologisches Gutachten erstellt.
Aus diesen geht der konkrete Erhaltungszustand und die daraus resultierenden Verbesserungsmaßnahmen hervor. Meist geht es um das Schließen alter Entwässerungsgräben. Um sich ein Bild vor Ort zu verschaffen, fand eine Begehung mit Cornelia Siuda sowie mit Mitarbeitern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten statt. Dieses hat die Erstellung des Gutachtens auch finanziell gefördert.
Die Begeisterung für das Thema ist bei Cornelia Siuda offensichtlich: „Ich war überglücklich, den Auftrag zu bekommen“, so Siuda beim Ortstermin. Die Gruppe steht grade auf einer urtümlichen Hochmoorfläche mit bizarr geformten Spirken, Latschen-Gebüsch und einer größeren moosigen Freifläche in der Mitte, im Hintergrund befindet sich der Grünten. Ein idyllischer Anblick, eine Landschaft der Superlative: Ein Hektar Moor bindet sechsmal so viel CO² wie eine Waldfläche gleicher Größe. Zudem können die moorbildenden Torfmoose das 27-fache ihres eigenen Volumens an Regenwasser speichern. Damit sind sie sowohl als Bremse von Starkregenereignissen, wie auch als Kohlenstoffsenke von herausragender Bedeutung. Dafür müssen sie allerdings intakt sein. Eine Besonderheit im Allgäu: Hier können sie aufgrund der hohen Niederschläge sogar am Hang wachsen, wenn man sie lässt…
Bei den Besichtigungspunkten vor Ort wird klar, der Zustand der einzelnen Moore ist höchst unterschiedlich. Die Bandbreite reicht von gestörten, durch Entwässerungsgräben zerfurchten Moorkörpern bis hin zu nahezu unberührt erscheinenden Mooren im besten Erhaltungszustand.
„Dass wir noch so intakte Naturperlen vorfinden, liegt an dem Wandel der sich schon vor Jahrzehnten in der Allgäuer Forstwirtschaft und speziell im Staatwald vollzog“, so Forstbetriebsleiter Jann Oetting. Das früher unbrauchbare Unland, das durch Entwässerung waldtauglich gemacht werden sollte, wurde auf einmal als wichtiger Landschaftsbestandteil wahrgenommen. Die Folge war der Schutz der noch verbliebenen Moore. So verschloss man häufig schon in den vergangenen Jahren alte Entwässerungsgräben. Die damals eingebauten Dämme waren in ihrer Höhe und Anzahl aber oft nicht ausreichend. Sie wurden von Hand erstellt und dichteten den Graben nicht ab. Die Folge war und ist oft ein weiter fortschreitender Torfabbau, der Fachmann spricht von Torfmineralisierung.
Heute ist der Moorschutz ein wichtiger Bestandteil unserer heimischen Forstwirtschaft. Basierend auf detaillierten Plänen mit Geländemodellen aus dem Moorgutachten soll deshalb nun mit Spezialgerät nachgebessert werden. Konkret sollen fast 200 neue Dämme für den Moorschutz errichtet werden. Dafür stehen mittlerweile für Nassflächen geeignete Bagger zur Verfügung. „Zumindest die ungewollte Entwässerung kann so für die Zukunft ausgeschlossen werden“, freut sich Forstbetriebsleiter Jann Oetting.


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