Revanche gegen Chemnitz geglückt
Zu einem wahren Krimi entwickelte sich die Heimbegegnung des Allgäu Team Sonthofen gegen den Tabellendritten CPSV Volleys Chemnitz. Vor mehr als 500 frenetisch anfeuernden Zuschauern gewannen die Sonthofer Bundesliga-Volleyballerinnen das Match im Tiebreak 3:2 (22:25/ 18:25 / 25:17 / 25:12 / 15:11) nach sie eine 0:2-Rückstand drehten.
Als Revanche für die erlittene Hinspielniederlage (2:3) am Anfang der Saison war die Begegnung aus Sonthofer Sicht angedacht. Doch mehr als zwei Sätze lang war davon nichts zu sehen. Zwar begann das Sonthofer Team furios mit 6:0, doch dann agierten die Gäste aus Chemitz in den erste beiden Sätzen geschickter und setzten Sonthofen gekonnt unter Druck. Vor allem Catharina Sahlmann und Mandy Sohr punkteten nach Belieben und setzten die Zuspiele ihrer besten Spielerin an diesem Tag, Pia-Sabrina Walkenhorst, durch sehenswerte Angriffe um. Sonthofen hingegen hatte bis dahin kein adäquates Gegenmittel und zu oft scheiterte der Angriff am sächsischen Block. Etwas ratlos schienen die Damen von Trainer Nikolaj Roppel in die 10-Minuten-Pause nach dem zweiten Satz zu gehen.
Und auch nach der langen Pause schienen sich die Kräfteverhältnisse nicht so sehr geändert zu haben. Mit 12:8 führte bereits wieder der CPSV Chemnitz. Doch dann kam Leona Neumanová. Die Sonthofer Angreiferin - vor einer Woche noch ausser Gefecht aufgrund einer Zahn-OP - kam, sah und siegte. Wie ein zündender Funke wirkte die 27-jährige Tschechin für das Spiel ihrer Mannschaft und die zahlreichen Zuschauer. Chemnitz gelangen in Satz Drei noch ganze fünf Punkte und Kapitänin Domnice Steffen verwandelte den Satzball zum hoffnungsvollen 25:17-Erfolg.
Und auch ins Satz Vier waren die Sonthofer Damen nicht zu bremsen. Ehe es sich Chemnitz versah, hatten sie den Durchgang mit 25:12 verloren. Das Allgäu Team Sonthofen zeigte in dieser Phase warum sie derzeit Tabellenführer sind und vor allem die eingewechselte Leona Neumanová zeigte ihre Klasse. Mit durchdachten und druckvollen Angriffen hatte Sonthofen nun die Gäste im Griff. Als unentwegter Motivator agierte hier vor allem Sandra Baier, die nicht nur ihr Team sondern auch immer wieder die Zuschauer zum Anfeuern animierte. Die Halle bebte als Veronika Vlasková den vierten Satz mit einem Hammer ins gegnerische Feld zum 2:2-Augleich beendete.
Und wie im Hinspiel ging auch dieses Match in den entscheidenden fünften Satz. Lange lieferten sich beide Teams ein Kopf an Kopf-Rennen. Chemnitz wehrte sich zunächst erfolgreich gegen das stimmungsgeladene Spiel der Sonthofer. Und dem Allgäu Team Sonthofen war der Wille dieses Spiel unter allen Umständen zu gewinnen, direkt anzusehen. Auch eine rote Karte für Veronika Vlasková und somit einen Punkt für Chemnitz (4:5) konnte sie nicht aus dem Tritt bringen. Bis zum 8:9 konnten die Gäste dann noch mithalten. Ein Ass von Mittelblockerin Kerstin Schenke und sehenswerte Angriffe von Dominice Steffen besiegelten den 3:2-Heimsieg gegen das stark aufspielende Chemnitzer Team.
„Es ist der Wahnsinn, dass wir dieses Spiel noch gedreht haben und das hätten wir ohne Euch nicht geschafft.“ bedankten sich die beiden Sonthofer Spielerinnen Mona Elwassimy und Sandra Baier nach dem Spiel mit dem Mikro in der Hand bei den Zuschauern in der Allgäu Sporthalle. Diese sahen an diesem Abend ein hochklassiges und spannungsgeladenes Spiel, bei dem beide Team enorme Spielstärke und Kampfeswillen zeigten.
Mit diesem Sieg bauten die Allgäuer ihre Spitzenposition erneut aus und führen nun in der 2. Volleyball-Bundesliga mit sechs Punkten Vorsprung. Die Verfolger patzten erneut, Straubing verlor in Erfurt (3:1) und Grimma musste sich in Offenburg mit 3:0 geschlagen geben. Für Sonthofen geht es nun in zwei schwierige Auswärtsbegegnungen, gegen genau diese Teams. Zunächst müssen sie zum derzeit etwas schwächelnden VV Grimma, ehe es dann am 15.2. in Straubing erneut eine Rechnung zu begleichen gibt, denn die Niederbayern gewannen Anfang November in Sonthofen mit 3:0.
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