Profitiert Sonthofen von den 100 Milliarden für die Bundeswehr?
Die Bundeswehrreformen in den vergangenen Jahren haben zu einem massiven Abbau von Personal und Standorten geführt. Auch im Allgäu haben Kommunen unter den Reformen gelitten: Kempten, Füssen, Kaufbeuren, und vor allem Sonthofen, wo zwei der Kasernenareale aufgegeben werden sollen. Die nun durch den Bundestag versprochenen 100 Milliarden Euro zu einem Wiederaufbau der Bundeswehr weckt auch im Allgäu Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Bundeswehrstandorte.
Am Standort Sonthofen befindet sich neben der Sportschule der Bundeswehr und dem Brandschutzzentrum auch die Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben. Hier lernen Soldaten den Umgang mit und die Verteidigung vor atomaren, biologischen und chemischen Waffen. Nach den Drohungen Putins also ein extrem wichtiger Teil der Bundeswehr.
Die oberallgäuer Kreisstadt hat in den vergangenen Jahren massiv unter dem Abbau der Bundeswehr in Sonthofen als auch dem Wegfall der Wehrpflicht gelitten: Handel, Gastronomie und das Nachtleben leiden, die Innenstadt stirbt nach und nach aus. Mehr Bundeswehrpersonal und damit auch mehr Angehörige von Soldaten wären für Sonthofen in jedem Fall eine positive Entwicklung.
Das sagt Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm:
Die Stadt stünde dem auf jeden Fall positiv gegenüber, wie Sonthofens Erster Bürgermeister Christian Wilhelm gegenüber AllgäuHIT betont: "Sonthofen ist seit mehr als einem Jahrhundert Garnisonsstadt, mit bis heute enger Verbindung zur Bundeswehr. Die Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb der Bundeswehr haben Sonthofen in den vergangenen Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Wir sind allerdings sehr froh, dass der Bund bereits heute in der GOB-Kaserne massiv in den Standort Sonthofen investiert. Die beiden stadtnahen Jäger- und Grüntenkaserne sind auch noch in Betrieb und könnten - unserem Verständnis nach – für eine weitere Entwicklung der Bundeswehr zur Verfügung stehen. Sollte aufgrund der Erhöhung des Verteidigungsetats neben der Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen auch in den Ausbau dieser beiden Kasernen investiert werden, stehen wir auch hier als verlässlicher Partner zur Seite!"
Sonthofen hat in sich seit längerem damit befasst und in einem ISEK-Konzept dargestellt, wie die Kasernenareale in der Innenstadt genutzt werden könnten, wenn die Bundeswehr dort auszieht: Nach den Plänen sollen hier in erster Linie Wohnbebauung, Bildungseinrichtungen und Gewerbe angesiedelt werden.
Wie diese erneute Reform der Bundeswehr wirklich aussehen wird steht noch in den Sternen. AllgäuHIT hat darüber auch mit der CSU-Bundestagsabgeordneten Mechthilde Wittmann gesprochen - das ganze Interview ist hier zu lesen.
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