Nach Spielabsage aus Höchstadt
Der Höchstadter EC hat die beiden für dieses Wochenende geplanten Spiele in der Eishockey- Bayernliga gegen den EV Lindau und den ERC Sonthofen abgesagt. Angeblich seien zu viele Spieler verletzt. Rückendeckung bekommt der Verein vom Bayerischen-Eissport-Verband, der sich mit dieser Entscheidung den Zorn vieler Vereine der Eishockey- Bayernliga zuzieht.
Per E-Mail teilte der Verband am Donnerstagabend gegen 20 Uhr die endgültige Absage der Spiele mit. In dem Radio AllgäuHIT vorliegenden Schreiben heißt es: "Aufgrund kranker und verletzter Spieler kann der Höchstadter EC für das Wochenende keine spielfähige Mannschaft entsenden. Dem Verband liegen 13 Krankmeldungen vor die von verschiedenen Ärzten ausgestellt sind und bis einschließlich 06.01.2014 datiert sind. Es stehen nach eingehender Prüfung keine weiteren Spieler zur Verfügung zumal vor drei Wochen die 1b-Spielgemeinschaft Würzburg/Höchstadt abgemeldet wurde ( die Spieler trainieren auch bereits seit 3 Wochen nicht mehr) und Höchstadt auch keine Juniorenmannschaft gemeldet hat. Ich möchte hier auch gleich darauf hinweisen daß aus Fürsorgegründen keine Jugendspieler (noch dazu Bezirksliga) in der Bayernliga spielen können. Beide Spiele werden für das Wochenende abgesagt." Nachgeholt werden die Begegnungen am Wochenenden 24. und 26.Januar 2014.
Das sorgt für Unmut in ganz Bayern und vor allem bei den betroffenen Vereinen. Der EV Lindau teilte mit: "Wenn man der Darstellung folgen kann, ist das alles kein Ding. Verletzungen können jeden treffen, das kennen wir selbst ja zur Genüge. Aber hier kommt uns der Zeitpunkt doch etwas fragwürdig vor. Wir haben ein Störgefühl und den Fall der Entscheidungshoheit des Verbandes überlassen“, sagt EVL- Vorsitzender Marc Hindelang. Dieser folgte nun der Darstellung der Alligators, die 13 Krankmeldungen einreichten, und entschied auf Verlegung der Partie. „Das akzeptieren wir natürlich. Wir müssen die Sache dann halt später auf sportlichem Weg regeln.“
Was die Islanders allerdings verwundert, ist die Tatsache, dass der Höchstadter EC noch am
30. Dezember mit 17 Mann in Nürnberg gespielt und gewonnen hat. Allerdings haben bei
dieser Partie gleich drei Stammspieler der Alligators eine Spieldauer- Disziplinarstrafe erhalten
und wären nun gegen den EVL gesperrt gewesen. Am Sylvester- Nachmittag kam nun
der Antrag des HEC auf Spielverlegung, weil die Mindeststärke von neun Spielern plus einem
Torwart nicht erreicht werden könne. "Da ist von Grippe bis Knieproblemen alles dabei.
Innerhalb eines Tages fallen so viele Spieler krank und verletzt aus, dass die Mindeststärke
nicht erreicht wird. Das kann man großes Pech nennen oder Kalkül, weil die Partie gegen
uns eben sehr wichtig ist im Kampf um Platz acht", sagt der sportliche Leiter des EVL, Bernd
Wucher.
Auch Höchstadts Sonntagsgegner Sonthofen teilte den Islanders seine Verärgerung über
das Vorgehen der Franken mit. Nicht nur, dass der ERC eine stattliche Kulisse zum Spiel erwartet hätte. Durch die Absagen beider Spiele des Wochenendes geht Höchstadt nun kommende Woche ohne die gesperrten Spieler als noch größerer Außenseiter in das Freitagsspiel gegen Sonthofens Konkurrenten um Platz Eins, Memmingen, um dann am folgenden Spieltag gegen den eigenen direkten Konkurrenten um Platz Acht, Buchloe, auf die Spieler zurückgreifen zu können. Darin sehen einige Vereine eine Wettbewerbsverzerrung.
"Wir sind die Letzten, die hier Ärger machen, von Verletzungspech des Gegners profitieren oder unsolidarisch erscheinen wollen. Aber wir haben Höchstadt deutlich gesagt, dass dieser Antrag zu diesem Zeitpunkt für uns ein „Geschmäckle“ hat – auch wenn wir ein gutes Verhältnis zum HEC haben", sagt Marc Hindelang. "Dazu stehen wir, auch wenn Höchstadt die Spiele schon vor der Verbandsentscheidung vorsorglich absagte. Man muss hier auch Verständnis für uns haben, dass wir das geklärt haben wollten. Den kranken und verletzten Spielern wünschen wir natürlich gute Besserung."
Gerade vor dem Hintergrund, dass vor kurzem dem EC Pfaffenhofen in derselben Situation vorgeworfen wurde, Wettbewerbsverzerrung zu betreiben, weil Spiele kurzfristig abgesagt werden mussten, sei der Fall auch für die Glaubwürdigkeit und Außendarstellung der Bayernliga heikel. Zumal immer auch Spieler aus den 1b Teams und dem Nachwuchs als Ersatz bereit stehen sollten, um aus Engpässen zu helfen. "Wir haben drei Jugendspieler die wir immer wieder einsetzen und haben das zum Beispiel letztes Jahr in Nürnberg getan, als wir mit zehn Mann dort antraten. Uns fehlt die sichtbare Bereitschaft des Gegners, alles Mögliche zu versuchen, um zu spielen" sagt Wucher. Dies sei genau so ärgerlich wie der finanzielle Verlust für den EVL, der nun zweimal Buskosten habe. Zudem hätten einige Spieler nun umsonst Urlaub genommen, um Freitags überhaupt die weite Reise antreten zu können und müssten dies bei ihren Arbeitgebern für den Nachholtermin erneut versuchen.
Einziger Vorteil für die Islanders ist nun, dass sie ausgeruht in das mit Spannung erwartete Derby am Sonntag gegen den ECDC Memmingen gehen können. "Es ist schon so, dass auch wir angeschlagene und kranke Leistungsträger haben. Die können sich nun besser regenerieren", sagt Spielertrainer Martin Masak. Der Vorverkauf für den Schlager gegen den Tabellenführer läuft noch am heutigen Freitag in der Sparkassen Filiale in Aeschach, aber auch noch am Samstag ab 10 Uhr in der Eissportarena Lindau. Auch wenn der Vorverkauf zufriedenstellend läuft sind noch Karten erhältlich. "Wir werden wohl auch am Spieltag noch Resttickets anbieten können und die Kassen geöffnet haben", sagt Kassierer Matthias Vogel.
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