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Sendung: Der AllgäuHIT-MIX
 
 
Das Goethe+ ist nur eine der Baustellen
(Bildquelle: AllgäuHIT | Eva Veit)
 
Oberallgäu - Sonthofen
Mittwoch, 21. September 2022
Ein Bericht von Eva Veit

Großbaustelle Sonthofen: eine halbe Milliarde Euro Förderungen

Großbaustelle Sonthofen: nach Augsburg und München ist die Kreisstadt eine der größten Baustellen im Freistaat. Für die zahlreichen Baumaßnahmen erhält die Kreisstadt auch hohe Summen aus öffentlichen Geldern: Mit rund einer halben Milliarde Euro werden die Baumaßnahmen in und um Sonthofen in den Jahren 2021 bis 2024 unterstützt. Natürlich investiert die Stadt selbst auch viel.

"Stand heute gehört Sonthofen zu den größten Baustellen Bayerns, wenn man jetzt mal die Metropolregionen München und Augsburg herausnimmt. Wir bekommen seit letztem Jahr und vermutlich noch bis nächstes Jahr rund eine halbe Milliarde Euro in Sonthofen an öffentlichen Geldern, die hier verbaut werden", sagt Sonthofens 1. Bürgermeister Christian Wilhelm im Gespräch mit AllgäuHIT. Unterstützt werden verschiedene Einzelprojekte.

"Wir haben zwei Großbaustellen im Moment, die man auch ganz deutlich erkennen kann. Das ist einmal die Generaloberst Beck-Kaserne, die aus öffentlicher Hand finanziert wird - die größte Baustelle des staatlichen Bauamtes in Bayern insgesamt, weit über eine viertel Millarde Euro fließen alleine in diese Baustelle", so Wilhelm weiter. Zudem gibt es auch Baumaßnahmen der Stadt, die unterstützt werden. Die größte und auch auffallendste Baustelle ist natürlich das "Goethe+" - hier wird ein bestehendes Wohnviertel zu einem neuen Wohnquartier entwickelt, das der Stadt ein völlig neues Aussehen geben wird. Neben Wohnraum - rund 180 neue Wohnungen entstehen hier - wird hier ein Quartiershaus entstehen, in dem unter anderem geplant ist, eine Kindertagesstätte unterzubringen, eventuell einen Bäcker und auch Begegnungsräume. Auch die Goethestraße wird in ihrem Verlauf geändert und verkehrsberuhigt.

Das Technologie Transfer Zentrum in Sonthofen-Rieden ist eine weitere Baumaßnahme, die hohe staatliche Fördergelder erhält und den Weg in Sonthofens Zukunft ebnet. Vor rund einem dreiviertel Jahr wurde das Zentrum fertig gestellt, nach kurzer Bauzeit. Die weiterführende Hochschuleinrichtung ist für Wilhelm eine wegweisende Investition, auf deren Durchführung er stolz ist. Die Stadt hatte bereits zuvor zusammen mit dem Digitalisierungszentrum in Kempten ein eigenes Netzwerk geschaffen, das Wirtschaftsförderer Andreas Maier in die Hand genommen hatte. Unternehmerschaft und auch Hochschule seien dann auf die Stadt zugekommen und hätten gesagt, "ihr habt ein tolles Netzwerk geschaffen, eine gute Grundstruktur, hier können wir eine weiterführende Hochschuleinrichtung etablieren, weil die Unternehmen eben schon ein Netzwerk haben", erzählt Bürgermeister Wilhelm. Das Zentrum sei gut angelaufen, aktive Professoren und technische Assistenten hätten das Technologiezentrum zum Laufen gebracht, "und auch dort wird der Ruf schon laut nach einer Erweiterung, weil es eben so hervorragend läuft", sagt Wilhelm.

Das AlpenStadt Museum, das das in die Jahre gekommene Heimathaus in Sonthofen ersetzen soll, liegt in den letzten Zügen des Baus und wird demnächst eröffnet. Die Kosten von rund 10 Millionen Euro werden zu 70 Prozent vom Staat oder der Europäischen Union getragen. Ebenso der Umbau des Bahnhofes und des Bahnhofsvorplatzes - hier liegen die Kosten bei rund 5 Millionen Euro. Zwischen 5 und 7 Millionen Euro werden zudem in den Straßenbau investiert, "um die Straßen wieder auf Vordermann zu bringen", so der Bürgermeister. 

Ab 2023 stehen dann der Umbau der B19-Brücke bei Sigishofen sowie der vierspurige Ausbau der B19 auf dem Plan. Hier trägt auch der Bund den größten Teil der Kosten, da er für den Erhalt der Bundesstraßen zuständig ist.

Demnächst wird es in Sonthofen auch noch eine weitere Baustelle geben: Die Erweiterung des Gymnasiums steht in den Startlöchern, durch die Umstellung vom 8- auf das 9-stufige Gymnasium benötigt die Schule einfach mehr Platz. Auch wird die bestehende Zweifachturnhalle am Gymnasium aus den 1970er Jahren durch eine Dreifachturnhalle ersetzt. Für die Erweiterung des Gymnasiums sind etwa 15 Millionen Euro geplant. Zwar trägt der Freistaat hier den Großteil der Kosten, aber die Planungen und Durchführung liegen eben in städtischer Hand und werden viel Zeit kosten.

Frühzeitig gehandelt

Der Bürgermeister ist froh, dass die meisten Bauprojekte in Sonthofen aktuell bereits auf den Plan gebracht sind oder teilweise oder sogar schon ganz fertiggestellt sind. So ist die Stadt um die aktuellen Preissteigerungen im Bauwesen und auch bei der Energie herumgekommen. "Wir haben rechtzeitig gehandelt und die Projekte fix gemacht, solche Projekte haben immer eine lange Vorlaufzeit, am Bahnhof waren es beispielsweise 9 Jahre, bei der Burg sind bereits 2004 und 2008 sind die Weichen gestellt worden für die Umsetzung, die nun läuft", sagt er.

Den Umbau des Bahnhofes hat Wilhelm selbst angestoßen und die Entwicklung über die Jahre begleitet. Vom Erwerb des Bahnhofes über die Grundstücksverhandlungen bis zur Entwicklung des Projektes - und es wird dort noch weitergehen, wie er im AllgäuHIT-Interview erzählt: nördlich des Bahnhofsgebäudes soll noch ein Parkhaus entstehen, zudem gibt es auf dem Areal noch zwei Gewerbeflächen "und vielleicht klappt das mit dem Kino ja doch noch", sagt er.

Natürlich seien auch mehrere Projekte gescheitert in den vergangenen Jahren, unter anderem ein Hotel in der Innenstadt, das auf privater Hand finanziert werden sollte, viele sind aber auch erfolgreich durchgeführt worden. "Ich bin froh, dass zum Beispiel Goethe+ federführend in meiner Zeit angestoßen wurde. Ein ganzes Stadtviertel neu zu denken zu einem städtebaulichen Quartier und das auch zu entwickeln ist eine tolle Sache, die das SWW ganz groß und mit vielen Ideen umgesetzt hat. Der Wohnraum ist ja in Sonthofen ohnehin ein Problem", so Wilhelm. 

Belastungen für die Bürger

Auch wenn Wilhelm sehr froh ist über die laufenden Maßnahmen, so sieht er doch, dass die Bürgerinnen und Bürger Sonthofens im Moment mal mehr, mal weniger durch die Baustellen belastet sind - durch den Baustellenverkehr, durch Lärm, oder weil Straßen zum Teil gesperrt sind und der Verkehr nicht wie gewohnt laufen kann. "Aber überall dort, wo etwas gebaut wird, entsteht etwas Neues und wir wollen es gut machen, so dass hinterher auch etwas gutes Neues entstanden ist", so Wilhelm.

Sonthofen macht sich auf jeden Fall auf in den Weg in die Zukunft mit den Bauprojekten, die aktuell laufen. "Aber ganz ehrlich, die Zeit schläft nicht und wir überlegen schon wieder, welche KMöglichkeiten sich neu auftun. Wir müssen uns für die nächsten Aufgaben rüsten - Infrastruktur, Energiepolitik, Wohnraum. Sonthofen hat weiter einen hohen Wohnraumbedarf. Und im Moment haben viele Leute einfach das Geld nicht mehr und wir müssen schauen, wie wir den Menschen Wohnraum zur Verfügung stellen können, den sie sich auch leisten können", so der Bürgermeister.


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