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Oberallgäu - Sonthofen
Montag, 7. Dezember 2020

Corona: Oberallgäu will Tagestourismus verbieten lassen

Sollte der Freistaat Bayern eine Öffnung von Hotels oder auch der Bergbahnen weiter untersagen, bittet der Landkreis Oberallgäu um eine Möglichkeit zur Untersagung des Tagestourismus von außerhalb des Landkreises. Das geht aus einer Resolution von Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) und dem Gemeindetag-Kreisverbandsvorsitzenden Thomas Eigstler (CSU) hervor, die an den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder geschickt wurde. Nur die Öffnung von Bergbahnen oder auch der Loipen bieten nach dem Wortlaut der Resolution die Möglichkeit den Tagestourismus zu lenken, heißt es.

Der gesamte Text der Resolution:

"Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Markus Söder,

das verantwortungsvolle Handeln in der Corona-Krise und der gemeinsame Kampf zur Eindämmung der Pandemie bestimmen unser politisches und gesellschaftliches Handeln. Die Wintermonate werden hier noch anhaltende Herausforderungen mit sich bringen, die eine gemeinsame Kraftanstrengung erfordern.

Und doch ist es uns, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Oberallgäuer Gemeinden und der Landrätin des Landkreises Oberallgäu ein Anliegen, darzulegen, welche Bedeutung der Tourismus für das Oberallgäu hat und warum wir davon überzeugt sind, dass diese Branche auch in den kommenden Wochen Teil der Lösung sein kann. Die Gesamtwertschöpfung aus dem Bereich Tourismus beträgt im Oberallgäu über 20 Prozent. Unsere mittelständischen Betriebe benötigen eine Perspektive, wie es weitergeht. Die Bergbahnen, die Hotels und auch die Gastronomiebetriebe haben in den Sommermonaten bewiesen, dass Corona-gerechte Betriebs- und Hygienekonzepte zum Gesundheitsschutz der Gäste und des Personals konsequent und vorbildlich umgesetzt wurden. Wir fordern Sie daher dringend auf, die beabsichtigte Verlängerung der Betriebsschließungen über Weihnachten nochmals zu überdenken.

Im Hinblick auf eine Wiedereröffnung der Betriebe werden alle Register gezogen, um im Fall der Bergbahnen einen sicheren und sorgsamen Sport an der frischen Luft und im Fall des Gastgewerbes einen sicheren Aufenthalt in kontrollierten Begegnungsorten zu ermöglichen. Unsere Destinationen setzen gezielt auf das Erlebnis der Region und der Landschaft und eben nicht auf eine Partykultur wie etwa in Tirol.

Ohne das Weihnachtsgeschäft wird der mit den Schließungen verbundene wirtschaftliche Druck auf unsere Unternehmen weiter zunehmen. Der erste Lockdown im Frühjahr hat bereits zu einem Verlust von ca. 136 Millionen Euro für den Tourismus geführt. Bitte bedenken Sie auch, dass die damit verbundenen Gewinnrückgänge die Investitionsmöglichkeiten unserer Unternehmen beeinträchtigen und durch den Rückgang des Steueraufkommens damit auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region und des Landes gefährdet wird.

Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass ein verantwortungsvoller Betrieb unserer Hotels, des Gastgewerbes, der Ferienwohnungen und der Bergbahnen in der Wintersaison möglich ist. Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Entscheidungen den Vorlauf, den die Betriebe benötigen, um die notwendigen Vorbereitungen für das weitere Vorgehen treffen zu können.

Wir möchten außerdem deutlich machen, dass die Bergbahnen genauso wie die Langlaufloipen eine Lenkungsfunktion bieten und zur Entzerrung des Tagestourismus führen werden.

Im Falle weiterer Schließungen ist in unserer Region auf Basis der Erfahrungen aus dem Frühjahr mit einem großen, unkontrollierten Andrang an Tagestouristen in anderen Bereichen zu rechnen. Wir befürchten, dass eine Steuerung und Lenkung des Besucheraufkommens an den Feiertagen nicht mehr möglich sein wird.

Wir bitten für diesen Fall um eine Information seitens des Freistaats, welche Lösungen Sie für die mit einem hohen Tagestourismusaufkommen verbundenen Herausforderungen und Probleme vorschlagen, insbesondere, wenn die Bergbahnen keine kontrollierte Möglichkeit der Naturnutzung bieten können und wir nicht über ausreichende Parkplätze verfügen.

Bereits im Sommer mussten aufgrund der regelrechten Besucheranstürme an mehreren beliebten Ausflugszielen Notparkplätze eingerichtet werden.

Sollten wir hier keine gemeinsamen Lösungen finden und der Druck auf einzelne Freizeitorte ein zumutbares Maß überschreiten, muss das Oberallgäu gegen den ungelenkten Tagestourismus vorgehen.

Wir bitten in diesem Falle zu überprüfen, ob ggf. der Tagestourismus von außerhalb des Landkreises untersagt werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

Indra Baier-Müller
Landrätin

Thomas Eigstler, Erster Bürgermeister
Kreisverbandsvorsitzender"


Tags:
tagestouristen allgäu söder bayern


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