Asylbewerber: Krisenmodus beim Landratsamt in Sonthofen
Die friedlichen Zeiten eines normalen Verwaltungsbetriebes sind vorbei für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Oberallgäuer Landratsamt in Sonthofen. Jetzt hat Landrat Anton Klotz die Belegschaft auf einen "Krisenmodus" eingeschworen, der ab sofort das gesamte Haus betreffen soll. Hintergrund ist der zusätzliche Aufwand durch die Flüchtlingswelle.
Nachdem die Zahlen der Asylsuchenden aus den Krisengebieten der Welt weiter anwachsen, reiche mittlerweile das Personal für die Bewältigung der damit im Zusammenhang stehenden Aufgaben nicht mehr aus. Ob sozialpädagogische Fachkräfte für traumatisierte Jugendliche, Liegenschaftsmanager für die zahlreichen Unterkünfte, Grundstücks-Aquisiteure, um weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu finden oder reines Verwaltungspersonal: der Bedarf nach qualifiziertem Personal steige, lasse sich aber über den Markt nur zum Teil decken.
"Wir müssen jetzt zusammenrücken", so der Landrat, und bat seine Bediensteten aus dem gesamten Haus, sich freiwillig zu melden für Tätigkeiten in dem anwachsenden Asylbereich. "Bestimmte andere Aufgaben der Behörde müssen dann eben zurückgefahren werden, bisherige Standards abgesenkt werden", so Klotz weiter: "Alles gleichzeitig geht eben nicht mehr."
In einem Kurzvortrag erläuterte Sozialabteilungleiter Ralph Eichbauer die zunehmend prekäre Situation für die Behörde. Die Problematik bestehe darin, daß zwar wöchentlich die Menschen mit den Bussen aus München ankommen, aber keine Abgänge zu verzeichnen seien. Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlingswesen schiebe einen immer größer werdenden Berg an Asylverfahren vor sich her - mittlerweile um 220.000 - und so dauere es zum Teil Monate, bis die Verfahren überhaupt eingeleitet würden.
Hinzu komme, daß immer mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Oberallgäu eintreffen - vor diesem Hintergrund werde in diesen Tagen bereits ein Teil des Berufsschulinternats belegt. Die Behörde erwarte, daß monatlich mindestens 20 bis 30 unbegleitete Jugendliche hinzukommen. Derzeit befinden sich 38 dieser jungen Menschen im Oberallgäu.
Davor nun zu kapitulieren, kommt für den Landrat nicht in Frage."Es geht überhaupt nicht darum, ob die Menschen nach Meinung von wem auch immer "berechtigt" oder "unberechtigt" hierher kommen. Sie kommen, und dann sind sie da. Und wir als Landratsamt haben diese Menschen menschenwürdig unterzubringen", so Landrat Klotz abschließend.
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