AllgäuHIT SonnTALK: Wie das THW Sonthofen im Ahrtal hilft
Die schweren Unwetter und die Hochwasserkatastrophe im Südwesten Deutschlands haben viele Todesopfer gefordert, unzählige Menschen wurden über Nacht obdachlos. Viele Helfer aus ganz Deutschland kamen zusammen, um in der Krisenregion, wie dem Ahrtal im Norden Rheinland-Pfalz, zu helfen. Einer von ihnen: Robert Denz, Ortsbeauftragter des THW Sonthofen, er war zu Gast im AllgäuHIT SonnTALK und hat von seinen Eindrücken in Ahrtal erzählt.
"Im Umkreis von 300 Metern um die Ahr steht so gut wie nichts mehr." Mit diesem Satz hat Robert Denz, der Ortsgebietsleiter des Technischen Hilfswerks in Sonthofen den AllgäuHIT SonnTalk begonnen. Wasser hat eine unfassbare Kraft, die im Ahrtal im Norden Rheinland-Pfalz ganze Gebiete zerstört hat. Auch jetzt, mehrere Wochen später, liegt in der Region kein Stein mehr auf dem anderen. Das THW hat Einheiten in die Krisengebiete geschickt, um zuallererst die Infrastruktur aufzubauen. Die bundesweite Organisation hat ihre Kräfte gebündelt, um den betroffenen Menschen vor Ort helfen zu können und so sind auch einige Allgäuer im Krisengebiet vor Ort.
Für Robert Denz und seine Kameraden ging es zuerst an die Erstversorgung der Menschen. Im zweiten Schritt geht es jetzt um die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten. Das Stromnetz, die Wasserversorgung, Straßen und Brücken, da die komplette Infrastruktur im Kreis Ahrweiler kollabiert ist. Hier arbeitet das THW vor Ort mit Fachleuten, Behörden und vielen freiwilligen Helfern, um die Dinge des alltäglichen Lebens wieder in Gang zu setzen. Eines der besten Beispiele für Denz: "In Ahrweiler standen vor der Flut 26 Brücken, die Wassermassen haben hiervon 23 zerstört."
Zahlreiche Schaulustige vor Ort
Ebenso schlimm wie die blanke Zerstörung in dem Gebiet waren für die Einsatzkräfte vor Ort der Katastrophentourismus. Es war nicht nur für die Hilfskräfte eine nervenaufreibende Situation, auch die Opfer vor Ort hatten hiervon genug, sodass es teilweise zu Ausschreitungen zwischen Touristen und Einheimischen kam. Teilweise waren die Zubringerstraßen in das Hochwassergebiet dicht, dass ein Anrücken der Einsatzkräfte faktisch unmöglich wurde oder ein Abtransportieren des Schuttes abgesagt werden musste. "So etwas habe ich noch nie gesehen", das sagte Denz nicht nur zu den Gaffern und Schaulustigen, sondern auch zu den Plünderern. Menschen, die eh schon so gut wie alles verloren haben, wurden dann auch noch beklaut. Vereinzelt versuchten Diebe Autos, Zelte des Roten Kreuzes, Notstromgeneratoren oder Werkzeug zu entwenden.
Auch in Zukunft wird das THW vor Ort weiterhelfen. Mit ihrem Fachwissen werden sie die Behörden und Einheimischen beim Wiederaufbau unterstützen, der Einsatz werde aber voraussichtlich Ende September zu Ende sein. Die Verbindungen werden aber weiter bestehen, so der Ortsgebietleiter.
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