Skisaison der Grüntenlifte im Allgäu endgültig abgesagt
Der Skibetrieb der insolventen Grüntenlifte Betriebs-GmbH in Rettenberg/Kranzegg im Oberallgäu kann in der laufenden Wintersaison leider nicht stattfinden. Das teilt der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Zistler von PLUTA mit. Der Rechtsanwalt führte in den vergangenen Wochen Gespräche mit mehr als fünf Investoren, die sowohl das Know-how als auch den finanziellen Background haben. Für einen Investor mache nur eine Gesamtlösung Sinn, die derzeit allerdings nicht umsetzbar ist, so der Insolvenzverwalter.
Damit eine Gesamtlösung gelingen kann, sei ein Mitwirken der Familie Prinzing notwendig. Denn Eigentümer der Liftanlage ist die Einzelfirma der Familie Prinzing. Wichtige Dienstbarkeiten, also z.B. das Recht einen Skibetrieb am Grünten zu führen, und weitere Assets liegen bei der Grüntenlifte Betriebs-GmbH. Nur wenn die Einzelfirma Prinzing und die Grüntenlifte Betriebs-GmbH zusammenarbeiten, ist eine Gesamtlösung für die Grüntenlifte möglich. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird nun versuchen, eine Gesamtlösung für die kommende Wintersaison, also 2018/2019, herbeizuführen.
Er arbeitete in den vergangenen Wochen an einer alternativen Lösung für die Grüntenlifte, da ein Schweizer Investor zugesagte Mittel nicht eingebracht hat. Die entsprechenden Mittel müssen bereitgestellt werden, um die Zahlungsunfähigkeit der Grüntenlifte Betriebs-GmbH zu beseitigen.
PLUTA-Anwalt Florian Zistler sagt: 2Wir haben alles Mögliche getan, um kurzfristig eine Fortführungslösung für die Grüntenlifte zu erzielen. Eine solche Lösung ist derzeit leider nicht realisierbar."
Das Amtsgericht Kempten hat mit Beschluss vom 2. November 2017 den Sanierungsexperten Zistler von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Grüntenlifte Betriebs-GmbH in Rettenberg/Kranzegg bestellt. Das Unternehmen ist Liftbetreiber am Grünten und bietet eine Doppelsesselbahn, sechs Schlepplifte, ein Übungslift sowie ein Förderband. Die Grüntenlifte erschließen damit ein Skigebiet mit rund 20 Kilometer Pisten.
Besonders ärgerlich: Die Skigebiete im Allgäu können in dieser Saison auf viel Naturschnee zurückgreifen. In Rettenberg gehören die Grüntenlifte fest zum Wintersportangebot. Jetzt müssen die Touristen auf andere Gebiete ausweichen. Auch für die Hüttenbetreiber wie Norbert Zeberle von der Grüntenhütte wäre ein Skibetrieb sicher sehr willkommen gewesen. Nun plant er abseits von Skifahrern und Snowboardern mit Rodlern und Schneeschuhwanderern, wie er dem Bayerischen Fernsehen vor wenigen Wochen verraten hatte.
Unterdessen läuft der Skibetrieb an der Hörnerbahn in Bolsterlang, den Bergbahnen Ofterschwang-Gunzesried und im Skiparadies Grasgehren auf Hochtouren. Schneehöhen bis zu 1,30 Meter werden gemeldet (Bergstation Grasgehren).
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