Skigebiete Grasgehren und Riedberger Horn verbinden
Der Deutsche Alpenverein (DAV) und Naturschutzverbände legen rund um den geplanten Skigebietszusammenschluss Grasgehren und Riedberger Horn im Allgäu nach. Grund ist die bei Radio AllgäuHIT getätigte Aussage von Dr. Markus Söder, das ausgesprochene "Nein" des bayerischen Umweltministeriums zum Zusammenschluss prüfen lassen zu wollen. Das letzte Wort sei noch nicht gesprochen, hatte er gesagt. Zuvor war man davon ausgegangen, dass die Auslegung des Umweltministeriums auch für das Heimatministerium die Richtung vorgeben würde. Dem war offenbar nicht so.
Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung des Deutschen Alpenvereins von heute:
Eigentlich sollten die Pläne am Riedberger Horn vom Tisch sein, nachdem sich das bayerische Umweltministerium Anfang Juli deutlich dagegen ausgesprochen hatte. Kurz darauf gab allerdings Heimat- und Finanzminister Markus Söder bekannt, dass dieses Vorhaben noch immer geprüft werde und nicht endgültig abgelehnt sei. Politiker und Touristiker vor Ort machen nun Stimmung für die geplante Skischaukel. Der Deutsche Alpenverein – und mit ihm ein breites Bündnis an Naturschutzverbänden (siehe am Ende dieser Pressemitteilung) – hält die aktuelle Situation für abwegig. „Naturschutzfachlich sind die Pläne vollkommen inakzeptabel“, sagt DAV-Vizepräsident Ludwig Wucherpfennig. „Und dem Tourismus in der Region würde die geplante Skischaukel ohnehin einen Bärendienst erweisen.“
Der Ski- und Wanderberg Riedberger Horn
Die beiden Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang haben längst bewiesen, dass sie mit differenzierten Angeboten für sanfte Erholungsformen sehr erfolgreich sind. Insbesondere das Gebiet um das Riedberger Horn bietet den Touristen viele Möglichkeiten zum Wandern im Sommer und Winter, zum Skitourengehen, zum Skifahren und Skilanglauf. Die geplante Skischaukel würde diese breite Palette an Möglichkeiten zerstören und die Attraktivität dieser touristischen Destination nicht erhöhen, sondern vermindern. „Alpenorte mit großen Skigebieten gibt es zuhauf“, sagt Ludwig Wucherpfennig. „Aber kleine und feine Orte mit einem vielfältigen und ausgewogenen Angebot sind selten – und werden immer beliebter.“
Die Skischaukel wäre ein fatales politisches Signal
Die geplanten Erschließungen würden sich in erheblichem Umfang auf die Zone C des Alpenplans erstrecken – also auf Gebiete, die nicht erschlossen werden dürfen. Sollten diese Pläne also genehmigt werden, würde ein Präzedenzfall geschaffen, der unabsehbare Auswirkungen für den Umweltschutz in den gesamten Bayerischen Alpen hätte. Der Alpenplan, ein international hochgelobtes und seit über 40 Jahren bestehendes landesplanerisches Instrument, stünde in Frage. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, da die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit dem Freistaat Bayern den Vorsitz der Alpenkonvention innehat. Ihr selbstgestecktes Ziel sind Themen wie grüne Wirtschaft, Erhalt der Biodiversität und nachhaltiger Tourismus. Diesen Bereichen läuft die geplante Skierschließung zuwider.
Darum lehnt das bayerische Umweltministerium die Pläne ab
Am Riedberger Horn ist durch die geplante Erschließung zudem ein höchst sensibler Naturraum betroffen, zentrales Argument für die Ablehnung der Pläne durch die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf. Tatsächlich ist die Region eines der wichtigsten Brutgebiete für die vom Aussterben bedrohten Birkhühner. Und auch geologisch ist das Gebiet sehr labil. Im weichen Flyschgestein kommt es immer wieder zu Hangrutschungen. Eine Abholzung des Bergwaldes würde diese Gefahr deutlich erhöhen – und widerspräche übrigens auch dem Bergwaldbeschluss des Bayerischen Landtags von 1984.
DAV fordert Ende der Hängepartie
Rechtlich bedeutet die ablehnende Stellungnahme des Umweltministeriums eigentlich das Aus für das Projekt Skischaukel. Denn eine Ausnahme vom Alpenplan würde das Einvernehmen aller beteiligten Ministerien voraussetzen. Anfang dieses Jahres hatten die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein beim zuständigen Bayerischen Finanzministerium ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren beantragt. Neben diesem Ministerium sind die Ministerien für Wirtschaft, für Landwirtschaft und für Umwelt beteiligt. Berichte in den Allgäuer Medien haben nun den Eindruck erweckt, als nehme das im Zielabweichungsverfahren federführende Finanzministerium für sich eine herausgehobene Rolle in Anspruch. Es soll eine „Nachbesserung“ der Stellungnahme des Umweltministeriums gefordert haben. Darüber hinaus haben sich Lokalpolitiker aus dem Allgäu an Ministerpräsident Seehofer gewandt. Das rechtlich klar definierte Verwaltungsverfahren bekommt also zunehmend eine politische Dimension. Diese Hängepartie hält Ludwig Wucherpfennig für fatal: „Die Fakten sind klar und die Ablehnung des Umweltministeriums ist eindeutig. Die Bayerische Staatsregierung muss jetzt ein deutliches Zeichen setzen und im Sinne von Naturschutz und umweltgerechtem Tourismus im Allgäu endgültig einen Schlussstrich unter die Planungen setzen.“ (pm)
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