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So sah es in Rettenberg nach dem Starkregen im Juli 2021 aus
(Bildquelle: AllgäuHIT | Thomas Häuslinger)
 
Oberallgäu
Dienstag, 11. Januar 2022

Nach Überflutungen im Juli Schutzmaßnahmen im Oberallgäu geplant

von Isabelle Tausend

Vergangenen Juli war es nach extremen Regenfällen in einingen Gebieten im Allgäu zu Überschwemmungen gekommen. Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Muren waren die Folge. Besonders betroffen war das Oberallgäu und hier die Gemeinden Rettenberg und Burgberg. David Kempter, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Kemptens, erklärt im Interview mit AllgäuHIT, welche Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz nun angegangen werden sollen.

 

Welche Gemeinden waren von dem Jahrhunderthochwasser besonders betroffen und war hier nur das Wasser das Problem?

David Kempter: "Besonders betroffen waren damals die Gemeinden Burgberg und Rettenberg. Des Weiteren waren auch Sonthofen, Blaichach und die Hörnergruppe betroffen. Insbesondere Rettenberg ist den meisten Hörern wahrscheinlich auch im Kopf geblieben, da es hier eindrückliche Bilder gab, wie sich die Wassermassen ihren Weg durch die Ortschaften gebahnt haben. Die Problematik war stellenweise nicht nur das Wasser, sondern auch das sogenannte Gefiebe. Das ist beispielsweise Kies, Gestein oder Holz, welches durch das Wasser vom Berg gelöst wurde. Dieses blieb dann an Brücken hängen und führte zu Problemen, da das Wasser aufgestaut und umgeleitet wurde."

Können Analysen gemacht werden, damit mögliche Gefahren erkannt werden und wie genau sind diese Ermittlungen?

David Kempter: "Wir ermitteln für das gesamte Allgäu sogenannte Überschwemmungsgebiete an Bächen und Wildbächen, wie beispielsweise in Rettenberg. Hier waren wir Anfang des letzten Jahres bereits aktiv und unser Berechnungsergebnis hat sich ganz gut mit den tatsächlichen Ergebnissen gedeckt. Das hundertjährige Hochwasser ist also, zuungunsten der Anwohner, tatsächlich so eingetreten, wie wir das damals ermittelt haben."

Was bringt 2022 für den Hochwasserschutz und wie lange dauern die Maßnahmen? 

David Kempter: "Wir haben mittlerweile eine Vorzugsvariante mit der Gemeinde abgestimmt und dem Gemeinderat vorgestellt. Dieses Jahr wird sich ein Büro an die Ausplanung machen und wir werden versuchen, dass wir das dieses Jahr zu einer Planfeststellung, also zu einem rechtlichen Gremium bringen. Das bedeutet, dass das Ziel bis Ende des Jahres ist, die Planung so weit abzuschließen, dass wir wissen, was wo in welcher Größenordnung gebaut werden muss. Insofern alles wie geplant abläuft, werden wir den Hochwasserschutz nächstes Jahr bauen können. Die Schwierigkeit ist, dass man die Maßnahmen, die wir planen, nicht einfach so umsetzen kann. Stattdessen benötigt man eine rechtliche Genehmigung und man muss das Ganze hinsichtlich der Statik und Planung auf einer Ausführungsreise bringen. Zudem darf man nicht vergessen, dass man Grundstücke benötigt, um dort Baumaßnahmen errichten zu können."

Wie viel Geld wird im Allgäu für den Hochwasserschutz ausgegeben und gibt es Orte, in die noch investiert werden muss? 

David Kempter: "Seit dem Jahr 2000 wurden etwa 315 Millionen Euro in den Hochwasserschutz im Allgäu investiert. Alleine im Kreis Oberallgäu wurden 190 Millionen Euro investiert. Man erkennt also, dass hier schon viel bewegt wurde. Natürlich zeigen sich aber auch hier immer neue Schwachstellen, weshalb auch in den nächsten Jahren viel Geld in diesem Bereich investiert werden muss. Blickt man auch weiterhin auf das Oberallgäu erkennt man, dass in der Gemeinde Bad Hindelang eine Gefahr durch Muren besteht. Das sind Schlammlawinen, die sich im Bachbett bilden können. Diesen sogenannten Muren wollen wir vorbeugen. Dabei ist der Plan, dass wir dieses Jahr eine Schutzmaßnahme des Orts Bad Hindelang umsetzen und oberhalb der Ortslage zwei große Betonsperren errichten." 


Tags:
rettenberg burgberg hindelang hochwasser überflutung starkregen wasserwirtschaftsamt hochwasserschutz


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