Gesundheitsamt Oberallgäu: Künftig SMS oder E-Mail statt Anruf
Die vierte Corona-Welle bringt die Teams im Gesundheitsamt Oberallgäu an ihre Grenzen. Unterstützungskräfte von Hilfsorganisationen, Polizei, Bundeswehr und anderen Abteilungen des Landratsamtes tun ihr Möglichstes - und dennoch warten Covid-Erkrankte teilweise mehrere Tage auf eine Rückmeldung des Gesundheitsamtes zum positiven Testergebnis.
Um die Bearbeitung der Fälle beschleunigen zu können, testet das Gesundheitsamt seit vergangener Woche mit einigen Fällen einen digitalen Assistenten. Der neue „Kollege“ tritt nach Aufgabenzuweisung selbständig mit den positiv Getesteten per SMS oder E-Mail in Kontakt, um alle Daten, die für die Fallbearbeitung notwendig sind, abzufragen.
„Die Betroffenen müssen sich nicht wundern, wenn sie eine E-Mail oder SMS mit dem Absender „Gesundheitsamt“ erhalten. Sind sie positiv getestet oder als enge Kontaktperson einer infizierten Person bei uns hinterlegt, treten wir künftig vorzugsweise über den digitalen Weg mit ihnen in Verbindung,“ erklärt Dr. Ludwig Walters, Leiter des Gesundheitsamtes, das neue Vorgehen.
Durch das automatische Sammeln der notwendigen Daten werden Ressourcen in der Fallbearbeitung entlastet und können anderweitig eingesetzt werden. So müssen künftig nur noch wenige Erkrankte tatsächlich angerufen werden, um z. B. Sonderfälle wie die Tätigkeit in einer Kranken- oder Pflegeeinrichtung zu klären. Auch kann so der Versand eines Quarantäne-Bescheids früher angestoßen werden.
Dr. Ludwig Walters bittet daher die Bürgerinnen und Bürger um ihre Mithilfe: „Um den neuen Ablauf so reibungslos wie möglich zu gestalten, bitten wir alle Bürger, bereits bei der Testung eine gültige Mobilnummer oder E-Mail-Adresse anzugeben, damit wir sie erreichen können.“
Nach der erfolgten Falluntersuchung wird vom digitalen Kollegen automatisch die Kontaktverfolgung angestoßen. Auch hierzu erhält der Erkrankte eine SMS oder E-Mail mit der Bitte um seine Mithilfe. Aufgrund der hohen Infektionszahlen und der fehlenden Kontaktbeschränkung werden derzeit nur die Kontakte im eigenen Haushalt sowie Kontakte aus pflegerischen Bereichen verfolgt.
Hier kann nur der Appell an alle folgen, so Walters: „Beschränken sie ihre privaten Kontakte auf ein Minimum. Sie schützen damit sich und ihre Familie.“
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