Ausbildung zum Mitglied der BRK-Motorradstreife
Die Motorradstreife des BRK ist ein rein ehrenamtlicher Dienst. Ihre Mitglieder leisten vor allem während der Hauptreisezeit auf Autobahnen und Bundesstraßen schnelle Hilfe. Diese Aufgabe verlangt den Fahrern fahrerisch, medizinisch, taktisch aber auch persönlich besonderes Können ab. Um als aktive Einsatzkraft am Streifendienst teilnehmen zu können, ist unter anderem der „Fachlehrgang Motorrad“ Voraussetzung. Christoph Ackermann vom BRK Oberallgäu hat diese anspruchsvolle Fortbildung gerade erfolgreich durchlaufen.
„Die Motorradstreife ist in vielerlei Hinsicht besonders“, findet Christoph Ackermann. „In vielen Notsituationen – etwa bei Unfällen auf Autobahnen oder bei Staus in der Sommerhitze - stellt sie die entscheidende Schlüsselposition dar, um Menschen schnell Hilfe und Sicherheit zu gewährleisten und somit Leben zu schützen. Ich hatte über die Jahre diverse Einsätze, bei denen die Kollegen aufgrund ihres Streifendienstes ersteintreffendes Rettungsmittel am Einsatzort waren.“
Nun absolvierte der 34-jährige Oberstdorfer, der sich seit dem Jahr 2000 ehrenamtlich beim BRK engagiert, unter anderem als Gerätewart und Einsatzleiter Sanitätswachdienst der BRK Bereitschaft Oberstdorf, selbst die Ausbildung zur Einsatzkraft in der Motorradstreife. „Voraussetzung ist der Grundlehrgang, bei dem man umfangreiches Grundwissen über den Streifendienst, die Dienstmaschine und deren mitgeführtes Material sowie taktische und organisatorische Aspekte im Dienstgebiet Allgäu kennenlernt“, erklärt er. Auf den Grundlehrgang folgte nun besagter viertägiger Fachlehrgang in der BRK-Bildungsstätte Schwabmünchen.
Neben Christoph Ackermann nahmen 13 weitere Fahrer aus ganz Bayern mit ihren Einsatzmaschinen daran teil. Nicht nur im Einsatz sondern auch in der Ausbildung gelte stets die Devise `Eigenschutz geht vor, betont er. Darum seien aufgrund der bestehenden Pandemie-Auflagen weitreichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Der Lehrgang sei zumeist mit Mund-Nasenschutz, Schutzbrille, dem bekannten Mindestabstand und häufigem Händewaschen und -desinfizieren abgelaufen. „Der theoretische Part zu Beginn des straffen Ausbildungs-Plans beinhaltete unter anderem rechtliche Themen und einsatztaktische Abläufe.
Am zweiten Tag stand dann fahren, fahren, fahren auf dem Programm.“ Dazu waren auf einem Bundeswehr-Gelände Übungen zum Umgang mit dem Motorrad angelegt. „Jeder musste die rund 350 kg schwere Maschine auf engstem Raum und mit voll eingeschlagenem Lenker in niedrigster Geschwindigkeit manövrieren“, nennt Christoph Ackermann ein Beispiel für die hohen fahrerischen Anforderungen. „Außerdem wurden Ausweichmanöver bei höheren Geschwindigkeiten oder Vollbremsungen auf trockenem und nassem Untergrund durchlaufen.“ Der dritte Ausbildungstag stand im Zeichen des Kolonnen-Fahrens.
„Ein einzigartiges Erlebnis“, wie der erfahrene Motorradfahrer und Rettungsdienstler findet. „Fast 60 Fahrzeuge von BRK, Wasserwacht, THW und Maltesern nahmen an dieser Übungsfahrt teil. Aufgrund der großen Anzahl mussten die Fahrzeuge auf drei Marschgruppen aufgeteilt werden.“ Die 135 km lange Tour führte über Autobahn, Bundes- und Landstraßen und einige kleine Kreisstraßen im Großraum Augsburg. Kreisverkehre und Kreuzungen sowie enge und unübersichtliche Stellen wurden durch die Motorräder abgesichert. Den Abschluss des Lehrgangs bildeten praktische Einsatztrainings zum Streifendienst. „Die Palette der fiktiven Einsätze reichte von internistischen Notfällen über Verkehrsunfälle bis hin zum Brand in einem Gebäude.“
Für eine besonders realistische Darstellung waren Mimen, eine Rettungswagenbesatzung, der Einsatzleiter Rettungsdienst sowie die Feuerwehr und Polizei-Darsteller involviert. Erst danach durften die Teilnehmer ihre heiß begehrten Abzeichen des Fachdienst Motorrad in Empfang nehmen. Er selbst sei stolz, diese Qualifikation nun inne zu haben, gibt Christoph Ackermann zu. „Ich freue mich auf die damit verbundenen neuen Aufgaben.“ (PM)
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