Förderung für Glasmacher-Weg bei Adelegg bewilligt
Einige kennen ihn bereits, für andere ist es noch ein Geheimtipp: der Naturraum Adelegg zwischen Kempten, Isny und Leutkirch. Eine einzigartige Kulturlandschaft, die sich nach dem Dreißigjährigen Krieg zudem als Glasregion heraus kristallisierte.
Um der steigenden Besucherzahl attraktive Routenangebote und Naturerlebnisse zu bieten, den Besucherstrom zu lenken und zeitgleich für die empfindliche Natur in diesem Gebiet zu sensibilisieren, muss sich die Region nachhaltig weiter entwickeln. Ein Schritt in diese Richtung ist der Glasiusweg – ein erlebnispädagogische Themenweg für Familien über die historische Glasmacherei in der Adelgg – für den es heute die Bewilligung gab.
Namensgeber des Weges ist der Glasgeist „Glasius von Schmidsfelden". Entstanden beim Brand einer Glashütte im Jahr 1710 wurde er von einem Jungen in den Überresten gefunden und von da an von einer Glasmachergeneration zur nächsten weitergegeben. Heute soll er das Aushängeschild des neu entstehenden erlebnispädagogischen Themenwegs durch das Kreuzthal werden. An insgesamt 17 Stationen (zwei davon auf württembergischen Grund und deshalb nicht LEADER gefördert) werden teils interaktive Stationen aufgestellt, an denen über die Glasmacherei, die Geschichte, die kulturelle Entwicklung sowie den hohen ökologischen Wert der Adelegg informiert wird – immer mit dabei natürlich Glasius. Die Stationen sollen kindgerecht, aber informativ werden. „Wir starten jetzt mit der Ausschreibung für den Ideenwettbewerb über die Gestaltung des Weges, so dass wir ab 2022 in die Planung gehen und mit der Schneeschmelze den Bau beginnen können. In 1,5 Jahren soll der Glasiusweg komplett begehbar sein!“, so Tobias Boneberger, Ranger der Allgäuer Glasregion Adelegg e.V..
Die Geologie mit der quarzgespickten Nagelfluh sowie die alpine Flora und Fauna machen die Adelegg einzigartig. Oberstes Gebot ist es deshalb, die Besucher von sensiblen Bereichen fern zu halten und zu leiten. Ein Punkt, der für die LEADER-Förderung von großer Bedeutung war: „Für uns war es wichtig, dass auch die Besucherlenkung einen zentralen Aspekt des Projekts ausmacht, um die Wanderer für einen verantwortungsvollen Umgang mit der einzigartigen Natur in der Adelegg zu sensibilisieren.“, führt Veronika Hämmerle, die LEADER-Koordinatorin am für das EU-Förderprogramm zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, aus.
Darüber hinaus hat der Glasiusweg das Ziel, die beiden (ehemaligen) Glasmacherdörfer Schmidsfelden und Eisenbach/Kreuzthal zu verbinden und sie touristisch zu stärken. Das Angebot soll die Region für Touristen wie z.B. des Center Parcs, aber auch Einheimische und Tagesgäste gleichermaßen attraktiver machen. Ergänzt wird der Weg durch die – nicht über Leader geförderte – Instandsetzung des touristischen Wegenetzes der Adelegg.
Das Projekt bekommt eine 50 prozentige Förderung über Leader. Um so weit zu kommen, musste das Projekt zunächst durch das Entscheidungsgremium der Regionalentwicklung Oberallgäu: „Aufgrund seiner Besonderheiten und des weitreichenden Mehrwertes überzeugte dieses Projekt die Entscheidungsträger, mich eingeschlossen, ganz klar. Wir freuen uns, dass wir mit einer Fördersumme von 139.424,94 Euro die Region in der Adelegg weiter voran bringen können.“, merkt Christof Endreß (1. Vorsitzender Regionalentwicklung Oberallgäu) an. Insgesamt sind Kosten von rund 325.590,00 Euro kalkuliert.
Und Buchenbergs Bürgermeister Toni Barth führt weiter aus: „Wir haben aus zwei vorangegangenen Projekten bereits Erfahrung mit Leader und freuen uns, auch diesmal wieder Unterstützung von dieser Seite zu erhalten. Die Adelegg bietet ein großes Potenzial, das jetzt richtig und vor allem schonend genutzt werden kann.“
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