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Ein Blick auf das Wohnhaus der Familie
(Bildquelle: Amira Korin)
 
Memmingen
Dienstag, 21. Juni 2022

"Feibelmann muss weg": Ausstellung im Stadtmuseum Memmingen

In Kooperation mit dem Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben zeigt das Stadtmuseum Memmingen vom 1. Juli 2022 bis 22. Januar 2023 die Wanderausstellung des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben "Feibelmann muss weg. Ein antisemitischer Vorfall aus der schwäbischen Provinz".

Im Stadtmuseum Memmingen startet die Wanderausstellung zum Schicksal Jakob Feibelmanns mit einer Vernissage am 30. Juni 2022 um 19 Uhr mit Blick auf das Haus, an dem 1933 die Tragik ihren Lauf nahm.

Die Geschichte des Memmingers Jakob Feibelmann hat weit mehr als nur lokale Bedeutung. Sein Fall führt beispielhaft vor Augen, welche Dynamik die Drangsalierung und Einschüchterung von Jüdinnen und Juden nach der NS-Machtübernahme in Deutschland entwickeln konnte. Der Antisemitismus in Deutschland wurde nicht nur von oben verordnet. Persönliche Ressentiments spielten weiter eine wichtige Rolle. Durch sie entwickelten die antijüdischen Hetzkampagnen und Gewaltmaßnahmen vor Ort vielfach eine ganz eigene Dynamik, wie auch Jakob Feibelmann erfahren musste. Der Memminger Unternehmer wurde ab 1933 mit anonymer Drohpost überschüttet, die ihn massiv anfeindete und zur Emigration drängte. Ende 1934 flüchtete er schließlich nach Palästina und nahm die Drohschreiben mit, die er als Beweismittel gesammelt hatte. Über 60 der Postkarten und Briefe blieben erhalten. Diese sind Anlass und auch Grundlage für die Ausstellung „Feibelmann muss weg“.

Die Ausstellung setzt sich anhand von 22 Reproduktionen erhaltener Briefe und Postkarten mit den Anfängen der nationalsozialistischen Judenverfolgung auf lokaler Ebene auseinander. Dabei verschränkt sie Täter- und Opfergeschichte und fragt sowohl nach den Urhebern der Hassbotschaften und möglichen Mitwissern wie auch nach den Konsequenzen für Jakob Feibelmann.

Das Stadtmuseum Memmingen bietet gemeinsam mit dem Förderkreis Synagoge Fellheim und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Memmingen/Kempten ein reichhaltiges Begleitprogramm zur Ausstellung. Dieses reicht von Konzerten, Theater- und Filmvorführungen bis zu Schülerprogrammen. Tieferen Einblick in das Schicksal der Familie Feibelmann können die Besucher über verschiedene Ausstellungsführungen erlangen. Die Heimatpflege hat eigens für die Ausstellung die Impuls-Stadtführung „Auf Spurensuche: Was bleibt von Feibelmann“ konzipiert.

Die Öffnungszeiten des Stadtmuseums: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr, an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ins Stadtmuseum Memmingen ist frei, weitere Informationen rund um Ihren Besuch und die Ausstellungen finden Sie auf der Website des Museums.

 

 

 

 

 

 


Tags:
ausstellung antisemitismus juden nazis


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