Nachweis bevor Organe befallen sind
Er kann bösartige Prozesse in unserem Körper nachweisen, also beispielsweise das Wachsen von Krebszellen, noch bevor der Tumor Veränderungen in unseren Organen oder am Gewebe angerichtet hat. Mit „er“ ist der sogenannte Positronen-Emissions-Tomograph (PET) gemeint, der jetzt am Klinikum Memmingen nach einjähriger Planungszeit präsentiert wurde.
Bei diesem schwer zu artikulierenden Wort handelt es sich um ein äußerst exaktes Bildgebungsverfahren, das vor allem zur Diagnose von Krebszellen verwendet wird, aber auch zur Erkennung von Hirn- oder Herzerkrankungen.
„Mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie können wir Tumore mit hoher Genauigkeit im gesamten menschlichen Organismus lokalisieren“, erklärt der Chefarzt der Radiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Memmingen, Privatdozent Dr. Jens Stollfuss.
Seit wenigen Wochen steht das knapp zwei Meter hohe und mehrere Meter lange Gerät, in das der Patient hineingeschoben wird, im Untergeschoss des Klinikums. Eine Besonderheit – ist es doch das einzige festinstallierte PET-Gerät im ganzen Allgäu. Das Klinikum Kempten nutzt eigenen Aussagen zufolge leihweise ein mobiles Gerät und die nächsten vergleichbaren Tomographen stehen in Ulm, in Ravensburg und in der Landeshauptstadt München.
„Am häufigsten wird unser neues PET eingesetzt, wenn es darum geht, zu untersuchen, wie weit sich ein bösartiger Tumor im Körper des Patienten ausgebreitet hat – beispielsweise in der Lunge oder in der Brust, aber auch bei Haut- oder Darmkrebs“, schildert Oberärztin Dr. Julia Dinges, die vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München kommend, seit diesem Jahr das Team der Radiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Memmingen vervollständigt. Mit Hilfe des empfindlichen Tomographen können auch bestimmte Herzerkrankungen oder Demenzkrankheiten nachgewiesen werden.
Um einen Tumor nachweisen zu können, wird bei der PET-Diagnostik das Kohlenhydrat Glukose verwendet – sprich: Traubenzucker. Denn Krebszellen haben einen hohen Energieverbrauch, benötigen also viel Zucker. Deswegen sammeln sich die Glukosebausteine, die dem Patienten vor der Behandlung mit einer Spritze injiziert werden, dort an, wo der Tumor steckt. Diese Ansammlung kann mit dem Stoffwechselbild der PET nachgewiesen werden
„Wenn wir das PET-Bild, das relativ wenige anatomische Information enthält, mit der Computertomographie (CT) überlagern, bekommen wir ein anschauliches Fusionsbild und können so den jeweiligen Befund anatomisch exakt zuordnen“, erklärt Oberärztin Dinges und Chefarzt Stollfuss und ergänzt nicht ohne Stolz: „Die kombinierte PET/CT-Diagnostik zählt zu den fortschrittlichsten Diagnoseverfahren, die derzeit in der Tumorbehandlung verfügbar sind.“
„Im Falle einer Chemotherapie kann die PET frühzeitig zeigen, ob die Therapie anspricht, selbst wenn sich der Tumor noch nicht verkleinert hat“, betont der Ärztliche Direktor des Klinikums, Professor Dr. Albrecht Pfeiffer. „So kann dem Patienten eine unnötige Chemotherapie erspart werden.“
Erläuterungen zum Artikel:
- Die Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET, ist ein neuartiges diagnostisches Schnittbildverfahren.
- Im Gegensatz zu den klassischen radiologischen Methoden wie der Computertomographie (CT) oder der Kernspintomographie (KST), welche hauptsächlich die Anatomie abbilden, erlaubt die PET die Darstellung der Funktion (physiologische und krankhafte biochemische Vorgänge) des menschlichen Körpers.


Am Donnerstag gegen 08:30 Uhr, kam es bei einem holzverarbeitenden Betrieb in Kirchheim i. Schw. zu einem Betriebsunfall, wobei ein 64jähriger Speditionsfahrer ...


Um die pflegerische Versorgung im stationären und ambulanten Bereich auch unter erschwerten Bedingungen sicherzustellen, wird weiterhin nach freiwilligen ...


Am Dienstagnachmittag kontrollierte die Verkehrspolizei einen „alter Bekannten“. Der 57-jährige Mann fuhr mit seinem Mofa auf dem Königsplatz. Er ...


Am Dienstagmorgen wollten Beamte der PI Lindenberg einen 55-jährigen Mann aufgrund eines Haftbefehls verhaften und ihn anschließend in die ...


Rund 1.400 freiwillige Helfer sind bei der Nordischen SkiWM in Oberstdorf aktiv. Einer davon ist Chefarzt Prof. Dr. Christian Schinkel vom Klinikum Memmingen. Als ...


Dr. Wolf-Jürgen Maurer, der nach 26 Jahren erfolgreicher Arbeit in der Klinik in den Ruhestand geht, übergibt die Position des Chefarztes an Thomas Owezarek. ...

Die Nutzung der Nachrichten von AllgäuHIT, auch in Auszügen, ist ausschließlich für den privaten Bereich freigegeben.
Eine Nutzung für den gewerblichen Bereich erfordert eine schriftliche Genehmigung der Baumann & Häuslinger GbR
Meine Allgäu-Region wählen ...

Love On The Brain
No New Friends
Alive