Krise beim FC Memmingen
Es war die Woche der klaren Worte beim FC Memmingen (15. Platz/10 Punkte), der im zweiten Regionalliga-Heimspiel hintereinander am Freitag (19.30 Uhr) auf die SpVgg Greuther Fürth II (17./9) trifft. Der Tabellenstand ist für Memminger mit dem Relegationsplatz alarmierend, das Punktekonto noch nicht. Der Abstand zu Platz sieben beträgt lediglich drei Zähler, was schnell wettzumachen wäre. Aber nur wenn es im Kellerduell gegen die Fürther Zweitvertretung in die Erfolgspur zurückgeht. Ansonsten heißt es ab sofort: Abstiegskampf pur.
Nach dem äußerst schwachen Auftritt gegen Unterhaching (0:5) ging es nicht einfach so postwendend zur Tagesordnung über. „Es schimpft niemand, wenn man verliert und der Gegner besser war, aber Leistung und Einsatz gestimmt haben. Das hat es gegen Haching aber nicht“, war der Unmut Trainer Thomas Reinhardt in dieser Woche noch ins Gesicht geschrieben, „wir haben Klartext geredet“. Während Kapitäns-Vertreter Andreas „Bobo“ Mayer (Sebastian Bonfert fällt noch mehrere Woche aus) nach der Abfuhr noch von kollektivem Versagen der Mannschaft sprach, gab es von den Übungsleitern offenbar auch ganz deutliche Ansagen an einzelne Spieler, „bei denen Anspruch und Wirklichkeit derzeit auseinanderklaffen“. Namen und was genau zusammen er mit Christian Braun den Spielern gesagt hat, verriet Reinhardt nicht. Was er öffentlich äußert, ist aber auch schon sehr deutlich: „Wir wissen, dass der Aufwand für jeden sehr hoch ist. Aber dafür haben die Spieler bei uns zugesagt und unterschrieben. Um in der Regionalliga zu bestehen, müssen wir in jedem Spiel hundert Prozent und mehr geben. Wer das nicht tut, ist falsch beim FC Memmingen“. Für die Spielersitzung am Donnerstagabend nach dem Abschlusstraining hat auch der Vorsitzende Armin Buchmann noch eine Ansprache hinter verschlossenen Türen angekündigt.
Gut möglich, dass gegen Fürth II eher die Memminger Besetzung aus der zweiten Halbzeit gegen Haching aufläuft als die der ersten. Der junge Philipp Boyer hat seine Sache beispielsweise nicht schlechter gemacht, als diejenigen die schon einige Viertligaspiele auf dem Buckel haben. Inwieweit sich die angedachten Veränderungen aus den Trainerköpfen in die Realität umsetzen lassen, hängt vom Personal ab. Im ungünstigsten Fall sind die angekündigten Umstellungen gar nicht drin. Bei Daniel Eisenmann, Robin Lhotzky und Mayer entscheidet sich der mögliche Einsatz kurzfristig. Dennis Hoffmann fehlte im Training aus beruflichen Gründen. Raffael Friedrich ist zumindest aus dem Urlaub zurück und eine Alternative. Gleichwohl gilt für den FCM am Freitagabend das alte Goethe-Zitat: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst Taten folgen“. Was nichts anderen heißt: Gegen Fürth zählt nur ein Heimsieg.
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