FC Memmingen mit erster Niederlage nach der Winterpause
Mit 2:4 (1:1) bei der SpVgg Greuther Fürth hat der FC Memmingen die erste Niederlage nach der Winterpause in der Regionalliga Bayern hinnehmen müssen. Ausschlaggebend war an diesem Nachmittag, dass fast die Hälfte Heimelf aus Spielern aus dem Profikader bestand, die maßgeblich an den entscheidenden Szenen beteiligt waren. Alles legitim und ohne den Rot-Gesperrten Daniel Adlung war es dennoch eine sehr junge Kleeblatt-Truppe - trotzdem stieß dies FCM-Trainer Stephan Baierl etwas auf: „Am Ende haben wir verdient verloren. Wir haben gegen eine U23 gespielt, die fünf Lizenzspieler eingesetzt hat. Darüber sollte man sich einmal Gedanken machen."
Vor der Minikulisse von nur 116 Zuschauern auf dem Sportplatz im Fürther Stadtteil Burgfarrnbach lief es für Memmingen zunächst durchaus planmäßig. Fatjon Celani gelang mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze sein neunter Saisontreffer und damit die Führung. Der Stürmer war auch weiterhin der auffälligste Gästeakteur.
Eine Standardsituation brachte den Ausgleich. Maximilian Bauer köpfte nach einer Ecke zum 1:1 (35.) ein. Bauer war mit Torhüter Leon Schaffran, Elias Abouchabaka, Benedikt Kirsch und Daniel Steininger einer der aufgelaufenen Profis. Celani hatte nach einem Zuspiel von Nicholas Helmbrecht zwar das 2:1 auf den Schlappen, aber Schaffran war zur Stelle (37.). Gegen Abouchabaka rettete auf der anderen Seite ein Bein in der FCM-Abwehr (42.).
Die spielerische Dominanz der Fürther setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Zunächst legte Steininger für Abouchabaka auf (48.), dann versuche er es selbst - sein Schuss aus etwa 25 Metern ging knapp vorbei (52.). Kirsch nahm einen Pass in die Gasse auf und ließ aus etwa zehn Metern FCM-Torhüter Martin Gruber keine Chance - das 2:1 (54.).
Olcay Kücük erwies den Memmingern, wie Baierl es ausdrückte einen „Bärendienst“ und flog nach einer Stunde wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz: „Dennoch haben wir in Unterzahl fast besser gespielt“. Statt dem möglichen Ausgleich – Celani setzte einen Kopfball knapp neben Pfosten - folgte die kalte Dusche. Der einwechselte Georgios Manolakis verlor im Strafraum den Ball. Ilker Yüksel bedankte sich. Doch das 3:1 (85.) war noch nicht die Entscheidung, weil Dominik Sollfrank in der turbulenten Schlussphase ein Eigentor (88.) unterlief. Als der FCM alles nach vorne warf, schloss Yüksel einen Konter zum 4:2 ab (90. + 1). "Wir haben sehr engagiert gespielt und viel investiert. Auch wenn der Gegner bis zum Schluss durch Konter gefährlich blieb, haben wir das Spiel verdient gewonnen“, lautete das Fazit von Kleeblatt-Trainer Petr Ruman über wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Ansonsten war dieser Regionalliga-Spieltag ein wenig „der Aufstand der Kellerkinder“. Bis auf Schlusslicht Pipinsried haben nahezu alle Mannschaften der zweiten Tabellenhälfte – auch gegen die führenden Klubs– Zählbares eingefahren. Lediglich Überraschungsteam VfB Eichstätt gab sich keine Blöße und übernahm sogar vom FC Bayern München II die Spitzenposition. Für den FC Memmingen geht es am kommenden Freitag (19.30 Uhr) als Tabellenfünfter gegen den direkt dahinter platzierten SV Wacker Burghausen.
SpVgg Greuther Fürth II: Schaffran – Coskun, Bauer, Sollfrank, Guthörl (80 Minz) – Danhof, Kirsch, Yüksel, Schulz – Abouchabaka (57. Große), Steininger (72. Muiomo). - Trainer: Ruman.
FC Memmingen: Gruber - Heilig, Schmeiser, Jokic - Kücük, Schad (78. Manolakis), Hoffmann, Lutz - Helmbrecht, Celani, Kiricek. - Trainer: Baierl.
Tore: 0:1 (10.) Celani, 1:1 (35.) Bauer, 2:1 (54.) Kirsch, 3:1 (85.) Yüksel, 3:2 (88.) Eigentor, 4:2 (90. + 1) Yüksel. - Schiedsrichter: Potemkin (Friesen). - Gelbe Karten: Sollfrank. Guthörl, Muiomo / Kücük, Hoffmann. / Gelb-Rot: - / Kücük (60./wiederholtes Foulspiel). - Zuschauer: 116 (in Burgfarrnbach).
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