Bischof Erwin Kräutler erhält Memminger Freiheitspreis
Der katholische Bischof Dr. Erwin Kräutler wird heute, am 25. September 2016, mit dem „Memminger Freiheitspreis 1525“ ausgezeichnet. Der 77-jährige Geistliche war bis 2015 Bischof von Xingu, einer Diözese in Brasilien, die ungefähr so groß ist wie ganz Deutschland. Bischof Kräutler kämpft seit Jahrzehnten für Gerechtigkeit und Freiheit in Lateinamerika. Als Geistlicher stellt er sich an die Seite der indianischen Ureinwohner und setzt sich für den Erhalt des Amazonas-Urwalds ein. In Vorträgen und Predigten, auf Konferenzen und in vielen Gremien macht er auf den Überlebenskampf der indigenen Völker in Lateinamerika aufmerksam und prangert Ausbeutung und Zerstörung des Amazonas-Gebietes zu Zwecken der Energiegewinnung an.
Bischof Kräutler gehört zur Kongregation der Missionare vom Kostbaren Blut, die auch in Maria Baumgärtle (Breitenbrunn) wirken. Heute wird er um 15:30 Uhr auf dem Memminger Marktplatz den Freiheitspreis aus den Händen von Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger entgegennehmen. Die Laudatio wird der evangelische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, halten. Gestaltet wird der öffentliche Festakt mit einer szenischen Verlesung der Zwölf Bauernartikel von 1525, auf denen der Freiheitspreis gründet. Die Tanzgruppe des Bernhard-Strigel-Gymnasiums wird das Thema Freiheit mit dem Tanz „Gier-Macht-Ohnmacht“ interpretieren. Die musikalische Gestaltung liegt bei der Memminger Stadtkapelle, dem Allgäuer Bauernchor und dem Bläserchor von Sankt Martin. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zur Preisverleihung herzlich eingeladen. Es gibt ausreichend Sitzplätze auf dem Marktplatz. Bei Regen findet die Preisverleihung in der Kirche Sankt Josef statt.
Gedanken zur Freiheit referierte auch Prof. Dr. Hans Maier, bayerischer Kultusminister a.D., in einem Vortrag über Romano Guardini am Freitag, 23. September 2016, um 19 Uhr in der Kirche Sankt Johann (am Marktplatz). Der Titel des Vortrags lautete „Romano Guardini und das „Memminger Triduum“.
Eine Erinnerung an 1945“.
Das Rahmenprogramm zur Vergabe des „Memminger Freiheitspreises 1525“ wurde abgerundet durch den Film „Count-Down am Xingu V“, der am Samstag, 24. September 2016, um 18 Uhr im Kaminwerk gezeigt wurde. Der erst im Juli 2016 uraufgeführte Film des Frankfurter Dokumentarfilmers Martin Keßler zeigt den Kampf gegen Megastaudämme und Korruption in Brasilien und dokumentiert nicht zuletzt Bischof Kräutlers Einsatz gegen die Entrechtung der Menschen im Amazonasgebiet.
(PM)
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