Zweiter Tag im Kokain Prozess in Kempten - Zusammenfassung
Der zweite Verhandlungstag im Kemptener Kokainprozess brachte am Ende zwar viele Antworten, auf die entscheidende Frage der Herkunft des Rauschgifts allerdings keine Antworten. Noch immer ist ungeklärt, ob das Kokain tatsächlich aus der Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft stammt. Armin N. wirkt auch am zweiten Prozesstag gelassen und ruhig.
Nach der Eröffnung des Prozesses verlas Richter Thamm einen Brief des Angeklagten, in dem er sich im April letzten Jahres, nach etwa 10 Wochen U-Haft, bei seiner Frau entschuldigt und sie um Verzeihung bittet.
Als erste Zeugin des heutigen Tages sagt anschliessend eine Polizeibeamtin aus, die in der Nacht, als Armin N. festgenommen wurde, im Einsatz war, mit ihrer Streife sei sie zum Haus des Angeklagten gefahren. Sie bestätigte den Fund des Küchenmessers mit etwa 18 cm langer Klinge im Schlafzimmer des Ehepaares in Sulzberg, dazu blutverschmierte Bettwäsche und Haarbüschel auf dem Boden.
Der zweite Zeuge, ein Polizeibeamter, war dabei, als Armin N. dann mit seinem Wagen angehalten wurde. Er gibt an, dass sich der Angeklagte nicht gewehrt habe, zudem musste er gestützt werden, war deutlich alkoholisiert, hat aber einen Drogenschnelltest verweigert. Auch im anschliessenden Verhör in der Nacht auf den 15. Februar, das rund dreieinhalb Stunden gedauert hatte, habe sich der Angeklagte kooperativ verhalten.
Als dritte Zeugin bestätigt eine weitere Polizeibeamtin den protokollierten Ablauf in der Tatnacht. Sie sagt auch, dass Armin N. der Drogenkonsum nicht anzusehen war, das er „abgeklärt und cool“ gewirkt habe. Von Suizidgedanken, wie der Angeklagte am ersten Prozesstag angab, habe sie nichts bemerkt. Sie sagt auch, dass Armin N. ihr gegenüber gesagt habe “um sich in dem Geschäft auszukennen, muss man auch dabei sein“.
Als vierte Zeugin sagt eine Kriminalbeamtin aus, sie hatte als Hauptsachbearbeiterin mit der Ehefrau des Angeklagten im Krankenhaus gesprochen. Die Beamtin bestätigt den Zustand der Ehefrau und die große Angst, die sie gehabt habe. Ebenso erzählt sie von der Vernehmung des Angeklagten, der aussagte, dass ihn seine Frau, vermutlich wegen der Drogen, auch unter Druck gesetzt hatte, sprach sogar von einer Hysterie seiner Frau. Er habe zudem auch Telefonate mitgeschnitten, um diese ihrem Therapeuten vorzuspielen.
Die Kriminalbeamtin sagt weiter aus, dass das Kokain selbst dann in einem Rollschrank im Dienstgebäude in Kempten gefunden wurde, verpackt in 2 kleinen Kistchen. Es folgten Vernehmungen von Kollegen, Bekannten und Verwandten, ebenso von Beamten der Staatsanwaltschaft. Zwar wurden wohl von der Staatsanwaltschaft des Öfteren Betäubungsmittel an die Polizei abgegeben, allerdings handelte es sich hier immer nur um kleinere Mengen, die für Schulungen von Hunden benötigt wurden. Genaue Verbindungen zur Asservatenkammer konnten am Ende aber nicht mehr nachgewiesen werden. Die Herkunft des Kokains bleibt also weiterhin ungeklärt.
Vernommen, so die Kriminalbeamtin weiter, wurden auch aktive und ehemalige Beamte der Asservatenkammer. Auch hier konnte aber keiner der Zeugen nähere Angaben machen, ebenso konnte sich niemand an größere Mengen Kokain erinnern.
Untersucht wurden auch die finanziellen Bewegungen, so die Beamtin, was auf den Handel mit dem Kokain hinweisen könnte. Dabei wurden mehrere Kreditinstitute überprüft, aussergewöhnliche Bewegungen aber nicht festgestellt, ebenso wie Verbindungen zur Mafia. Als einziges Indiz wurde eine Feinwaage im Haus des Angeklagten gefunden.
Dazu kamen am heutigen Prozesstag noch die Aussagen einer Ermittlerin beim BKA sowie zwei Sachverständigen. Einer der Chemiker erläuterte die Analyse des beschlagnahmten Kokains, er sprach von einer Reinheit von 20 bis 24,5 Prozent.
Vor der geplanten Vernehmung des psychiatrischen Gutachters kündigt der vorsitzende Richter dann an, dass die Öffentlichkeit dabei ausgeschlossen werden soll, was einige Besucher nicht verstehen wollen. Dennoch kommt es so, voraussichtlich sogar bis zum Ende der Plädoyers, die dann am kommenden Montag gehalten werden sollen.


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