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Sendung: Guten Abend Allgäu
 
 
Arbeitsagentur (Symbolfoto)
(Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit)
 
Kempten
Dienstag, 3. Januar 2017

Robuster Arbeitsmarkt zum Jahresausklang

Zum Jahreswechsel nahm die Arbeitslosigkeit im Allgäu und am bayerischen Bodensee lediglich leicht zu. Witterungseinflüsse waren nur wenig spürbar, gleichzeitig blieb der Bedarf an Arbeitskräften weiter hoch. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,0 Prozent.

„Im Dezember meldeten sich etwas mehr Menschen arbeitslos, jedoch fiel der Zuwachs niedriger aus als in den letzten Jahren. Ein Grund ist sicher auch die für die Jahreszeit relativ milde Witterung, die Tätigkeiten in Außenberufen weiter zuließ“, sagt Maria Amtmann, neue Leiterin der Agentur für Arbeit  Kempten-Memmingen. „Zusätzlich verschieben manche Arbeitgeber kurz vor den Feiertagen geplante Einstellungen von Mitarbeitern auf die Zeit nach dem Jahreswechsel.“

Im Dezember erreichte die Arbeitslosenquote genau drei Prozent. Sie lag damit um 0,1 Prozentpunkte über der Novembermarke. Vor einem Jahr bewegte sich der Vergleichswert beim höheren Wert von 3,2 Prozent. Aktuell waren etwas mehr als 10.900 Frauen und Männer bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den sieben Jobcentern gemeldet, knapp 200 mehr als im November. Insgesamt sprachen im Dezember 1.964 Frauen und Männer neu bei den Vermittlern vor, die zuletzt eine Erwerbstätigkeit ausgeübt hatten, gut 500 weniger als im November. Gleichzeitig konnten 1.332 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden und eine neue Arbeit beginnen. Beachtenswert ist eine Verbesserung sowohl zum Vormonat wie auch zum Vorjahr. Im Vergleich zum November starteten aktuell 146 mehr Menschen in eine neue Tätigkeit. Der Blick auf die Daten des Vorjahres zeigt ein Plus bei den Arbeitsaufnahmen von 80 Beschäftigten. Neben weiteren Kräften nahmen einige Verkäuferinnen, Köche, Frisöre sowie ein Stadtplaner und auch ein Schiffs- und Bootsbauer eine neue Tätigkeit auf.

Die einzelnen Agenturbezirke der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen:

  • Mindelheim: 2,4 Prozent (2015) / 2,3 Prozent (2016)
  • Memmingen: 2,8 Prozent / 2,4 Prozent
  • Marktoberdorf: 2,6 Prozent / 2,5 Prozent
  • Lindau: 2,9 Prozent / 2,7 Prozent
  • Füssen: 3,5 Prozent / 3,4 Prozent
  • Kempten: 3,2 Prozent / 3,0 Prozent
  • Sonthofen: 4,1 Prozent / 4,1 Prozent
  • Kaufbeuren: 3,8 Prozent / 3,6 Prozent
  • Gesamtagentur: 3,2 Prozent / 3,0 Prozent

Wenn der Verlust des Arbeitsplatzes droht, sollte man sich möglichst rasch bei der Agentur für Arbeit melden. Die Chancen auf eine neue Beschäftigung steigen, wenn man möglichst frühzeitig neue Stellenangebote erhält. Das zeigen im Dezember die Beispiele eines Lackierers, einer Bürokraft und einer Altenpflegerin. In allen Fällen wurde Arbeitslosigkeit vermieden, weil sie nahtlos vom bisherigen Arbeitgeber zu einer neuen Tätigkeit wechseln konnten.

Mitarbeiter werden weiter gesucht
Während sich in früheren Jahren kurz vor dem Jahreswechsel der Bedarf an weiteren Arbeitskräften beruhigte, blieb dieses Mal die Nachfrage weiter hoch. Im Dezember gaben Arbeitgeber gut 1.470 Stellenangebote neu zur Besetzung herein. Für die Gästebetreuung wurden im Tourismus 80 neue Stellen in Hotellerie und Gastronomie zur Besetzung hereingegeben. Der Logistiksektor suchte weitere Berufskraftfahrer und Lagerfachkräfte. 110 neue Jobs wurden in diesem Bereich angeboten. Für Tätigkeiten im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie in der
Elektrotechnik offerierten Betriebe 220 weitere Arbeitsplätze. Für Arzt- und Praxishilfen standen 30 zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ebenfalls hoch blieb der Bedarf an qualifizierten Kräften in den Bereichen Erziehung und Altenpflege. Insgesamt waren für Vermittlungsaktivitäten annähernd 6.200 Arbeitsplätze verfügbar.

Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich
Das Dezemberergebnis des Agenturbezirks setzte sich auch in den verschiedenen Wirtschaftsräumen fort. Nahezu in allen Regionen ging die Arbeitslosenquote im Jahresvergleich zurück. In Lindau, Mindelheim und Marktoberdorf wies die Arbeitslosenquote weiterhin eine Zwei vor dem Komma auf – wie schon in den Monaten zuvor. Besonders günstig entwickelte sich der Wirtschaftsraum Memmingen. Im Vergleich zum Vorjahr waren dieses Mal im Dezember 225 Personen weniger arbeitslos. In den Wirtschaftsräumen Kempten, Füssen und Kaufbeuren waren ebenfalls weniger Menschen ohne Beschäftigung als im Dezember des vergangenen Jahres.  Eine leichte Zunahme um 14 arbeitslose Menschen stand für das südliche Oberallgäu zu Buche. Hier verharrte die Arbeitslosenquote mit 4,1 Prozent auf demselben Wert wie im Dezember 2015.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der sozialen Grundsicherung
Arbeitslose Menschen werden seit Einführung der sozialen Grundsicherung von der Arbeitsagentur und in den Jobcentern betreut. Beide Bereiche entwickelten sich im Dezember unterschiedlich. Bei den Vermittlern der Agentur für Arbeit waren mehr Menschen arbeitslos gemeldet als noch im November, während die Jobcenter etwas weniger arbeitslose Menschen zu betreuen hatten. Bei der Arbeitsagentur waren aktuell 6.309 Kräfte arbeitslos gemeldet, 224 mehr als im Monat zuvor. Im Bereich der sozialen Grundsicherung kümmerten sich die sieben Jobcenter um 4.605 arbeitslose Frauen und Männer. Im Vergleich zum November bedeutete das einen leichten Rückgang um knapp 30 Personen. In diesem Zusammenhang gilt es zu berücksichtigen, dass ein erheblicher Teil der Bezieher von „Hartz IV“-Leistungen nicht arbeitslos ist. Diese Menschen betreuen kleine Kinder, pflegen Angehörige, befinden sich in einer Ausbildung oder sind mindestens 15 Wochenstunden erwerbstätig.

Ausblick
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes hängt in den nächsten Wochen stark von Witterungseinflüssen ab. In den vergangenen Jahren waren die ersten beiden Monate des Jahres mit mehr arbeitslosen Menschen verbunden. Vor allem tiefere Temperaturen verhinderten eine uneingeschränkte Fortsetzung von Arbeiten im Freien. Im Baugewerbe und Garten-/Landschaftsbau wurden Menschen meist vorübergehend für wenige Wochen entlassen. Mit steigenden Temperaturen konnten zahlreiche Betroffene wieder mit einer Anstellung beim früheren Arbeitgeber rechnen. 


Tags:
arbeitsmarkt allgäu wirtschaft robust


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