Robotische Thoraxchirurgie am Klinikum Kempten
Die Freude bei Chirurgen, OP-Team und den beteiligten Patientinnen und Patienten war groß. Mitte Februar konnte erstmalig am Klinikum Kempten ein thoraxchirurgischer Eingriff mit Hilfe des OP-Robotersystems DaVinci vorgenommen und erfolgreich durchgeführt werden.
Wie schon in der Allgemeinchirurgie, Urologie und Gynäkologie ist nun auch die robotische minimal-invasive Chirurige in der Thoraxchirurgie stark im Kommen. In den letzten Jahren wurde in vielen operierenden Fachbereichen zunehmend auf die Robotik als Unterstützung gesetzt. So nun auch bei Lun-genoperationen am Klinikum Kempten.
Den Hauptvorteil in der robotischen Thoraxchirurgie sieht Dr. Benedikt Haa-ger, Chefarzt der Thoraxchirurgie am Klinikum Kempten darin, dass Patienten, die man sonst hätte offen (mit großen Schnitten und Eröffnung des Brustkorbes) operieren müssen, mit Hilfe des Robotors minimal-invasiv operiert werden können. Somit kann man mehr Patienten eine minimal-invasive Operation anbieten als ohne Roboter. Dank der minimal-invasiven Operationstechnik erholen sich Patienten deutlich schneller und sind auch schneller wieder in der Lage die Klinik zu verlassen und in ihren Alltag zurückzukehren. Besonders relevant ist die robotische Operationsmethode bei Patienten mit Vorbehandlung (z.B. neoadjuvante Chemotherapie) oder bei Patienten mit zentralen Tumoren, bei denen Nahtverbindungen an den Bronchien gemacht werden müssen (sog. Manschettenresektionen).
Die robotische Thoraxchirurgie wird in Bayern und Baden-Württemberg nur an wenigen thoraxchirurgischen Zentren angeboten. Die nächsten Kliniken mit diesem Angebot in Bayern sind das Uniklinikum Regensburg oder das Missio in Würzburg. In Baden-Württemberg behandelt das Uniklinikum Freiburg Patienten robotisch, wenige Fälle werden am Bundeswehrkrankenhaus Ulm durchgeführt. Selbst in München gibt es kein Zentrum.
„Der erste robotische Eingriff war sehr erfolgreich“, freuen sich Dr. Haager und sein Team. Die nächsten Eingriffe sind für den 17.03. geplant. Ein Proctor vom Uniklinikum in Oslo wird am 17.03. bei den Eingriffen dabei sein und diese durch seine Expertise unterstützen. In der Folge sollen dann robotische Eingriffe regelmäßig durch das Team der Thoraxchirurgie am Klinikum Kempten durchgeführt werden.
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