Melkerschule darf vorerst im Spitalhof in Kempten/Allgäu bleiben
Die traditionsreiche Melkerschule kann vorerst weiter im Spitalhof in Kempten bestehen. Der Milchwirtschaftliche Verein Bayern und die bayerischen Staatsgüter haben sich nach monatelangen zähen Verhandlungen auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Die Ausbildung der künftigen Landwirte nicht nur aus dem Allgäu kann somit weiter in der Region stattfinden.
Die Allgäuer Landtagsabgeordneten Thomas Kreuzer und Eric Beißwenger (beide CSU) hatten sich für den Erhalt des Standortes stark gemacht und freuen sich sehr über die Vertragsverlängerung. Über die Zukunft der landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt sei ja schon länger diskutiert worden, sagt Beißwenger. „Wenn es um die Bewältigung von Zukunftsaufgaben wie Klimawandel, Energiewende und Ernährungssicherheit geht, ist die Landwirtschaft ein wichtiger Teil der Lösung“, so der Abgeordnete.
„Der Erhalt der Melkschule und der Grünlandforschung am Standort Kempten ist ein großer Erfolg und wichtiger Schritt für die Zukunft der regionalen Landwirtschaft“, so der CSU-Fraktionsvorsitzender Thomas Kreuzer aus Kempten. Er hebt in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der Melkschule bei der Ausbildung von Seiteneinsteigern in die Landwirtschaft hervor. Ohne sie stehe die Zukunft vieler landwirtschaftlicher Betriebe in der Region auf wackligen Beinen. Zumal die Grünlandversuche am Spitalhof angesichts der aktuellen Diskussion um Klimawandel und Umweltschutz sowie der neuen Düngemittelverordnung dringend weitergeführt werden müssen, ist sich Kreuzer sicher.
Der bestehende Pacht- und Mietvertrag mit den bayerischen Staatsgütern (BaySG) wird unter den bisherigen Konditionen um weitere drei Jahre und damit bis zum 31. Juli 2024 verlängert. Zudem wurde eine Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre vereinbart.
In den kommenden drei Jahren werden die Tierhaltungskurse im Rahmen der Ausbildung von Landwirten weiter am Spitalhof durchgeführt. Nach diesen drei Jahren wird der Spitalhof mittelfristig auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt und soll als Modellbetrieb für das Allgäu ökonomisch, ökologisch und sozial neu ausgerichtet werden. In Zukunft wird der Spitalhof nachhaltig, CO2-neutral und digital arbeiten und der Bevölkerung als Schau- und Erlebnisbauernhof offen stehen. Für die Umbaumaßnahmen hat der Landtag insgesamt 1,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Auch künftig sollen verschiedene regional ausgerichtete Bildungsmaßnahmen für die Alpwirtschaft und Spezialthemen angeboten werden. Außerdem will der Milchwirtschaftliche Verein Forschungsprojekte zu Milch und Fleisch sowie Grünland durchführen.
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