Kliniken Kempten-Oberallgäu zu Verdi-Vorwürfen
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen rund um die Servicemitarbeiter in den Kliniken Kempten-Oberallgäu, nimmt nun der Klinikverbund Stellung. Gestern hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di das Scheitern der Verhandlungen öffentlich gemacht.
Anfang Dezember vergangenen Jahres wurde die Geschäftsführung der Servicegesellschaften AKS Klinik-Service GmbH und OKS Klinik-Service GmbH von ver.di zu gesonderten Tarifverhandlungen für die Bereiche Hol- und Bringedienst (PVS) und Unterhaltsreinigung aufgerufen. In drei Verhandlungsrunden zwischen Vertretern der Servicegesellschaft und der Gewerkschaft ver.di wurde versucht sich in den gegensätzlichen Positionen anzunähern.
In der letzten Verhandlungsrunde vom 22. September wurde von Seiten des Arbeitgebers ein neues Angebot vorgelegt, welches von ver.di als nicht ausreichend empfunden und umgehend abgelehnt wurde. Die Tarifverhandlungen wurden von ver.di daraufhin abgebrochen und als vorerst gescheitert erklärt. Darüber hinaus wurde angekündigt, dass mit Streikmaßnahmen zu rechnen ist. Die Geschäftsführung der Servicegesellschaft möchte zum Sachverhalt folgende Punkte darstellen:
- Mitarbeiter, die in der Servicegesellschaft des Klinikverbundes in den Bereichen Reinigungsdienst und Hol- und Bringedienst beschäftigt sind, werden seit 2007 nach dem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag Gebäudereinigung bezahlt, deshalb besteht aus Sicht des Arbeitgebers grundsätzlich keine Notwendigkeit separate Tarifverhandlungen zu führen.
- Der aktuelle Stundenlohn beträgt 9,31 Euro. Ab dem 01.01.2015 erhalten die Mitarbeiter in diesem Tarifvertrag eine Lohnsteigerung von 2,58 % auf 9,55 Euro pro Stunde.
- Für hygienisch besonders sensible Bereiche (z. B. OP) werden aktuell gemäß Tarifvertrag 9,90 Euro pro Stunde bezahlt. Dieser Bereich erhöht sich ab 01.01.2015 auf 10,16 Euro pro Stunde.
- Die Mitarbeiter in den Servicebereichen Reinigungsdienst und Hol- und Bringedienst sind ein wichtiger Bestandteil in der klinischen Versorgung unserer Patienten. Aus diesem Grund besteht seitens der Geschäftsführung Bereitschaft über den bestehenden Gebäudereinigertarifvertrag hinaus der Gewerkschaft und den Mitarbeitern finanziell entgegenzukommen. In diesem Sinne wurde folgendes Angebot unterbreitet:
- Erhöhung des Stundenlohns auf 9,60 Euro zum 01.10.2014. Weitere Erhöhung zum 01.03.2015 auf 9,75 Euro. Darüber hinaus wurden Angebote zur betrieblichen Altersvorsorge unterbreitet.
- Der seit Jahren bestehende wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser und die wirtschaftliche Situation des Klinikverbundes Kempten-Oberallgäu lassen, im Hinblick auf das bereits abgegebene Angebot, kaum Verhandlungsspielraum zu.
- Bei allem Verständnis für die Forderungen und Wünsche der Mitarbeiter in den Bereichen Reinigung und Hol- und Bringedienst hat die Geschäftsführung des Klinikverbundes eine Gesamtverantwortung für alle Mitarbeiter und für die wirtschaftliche Situation des Unternehmens damit auch in Zukunft die 2.450 bestehenden Arbeitsplätze erhalten bleiben können.
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