Johanniter-Ordensritter tagen in Kempten
In Kempten fand vor kurzem eine ungewöhnliche Zusammenkunft statt: das sogenannte Subkommendetreffen des Johanniterordens. Zehn Ordensritter aus der Region hatten sich eingefunden, um sich beim Vortrag von Alexander Graf Neidhardt von Gneisenau, Mitglied des Johanniter-Landesvorstands in Bayern, über die Auslandshilfe der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. zu informieren.
Erstaunlich, aber wahr: Ritter gibt es noch heute. Sogar hier im Allgäu. Allein in Kempten leben aktuell vier Johanniter-Ritter. Die Herren, die sich jüngst in Kempten trafen, hatten zwar in ihrer Erscheinung nichts mit den sagenhaften Helden in Rüstung und mit Schwert gemein – doch umwehte auch sie ein Hauch des Ehrwürdigen. So wurden etwa mit vollkommener Selbstverständlichkeit die Gattinnen der Ordensbrüder mit Handkuss begrüßt. Aura, Habitus und Sprache der durchweg reiferen Gesellschaft zeugten von gehobener Bildung und Status. Tatsächlich war der Ritterschlag bei den Johannitern bis zum 2. Weltkrieg ausschließlich Männern aus adeligen Familien vorbehalten. Heute zählt der 900 Jahre alte evangelische Johanniter-Orden weltweit zirka 4.000 (auch nicht-adelige) Ritter. Der Orden ist Träger der international arbeitenden [ https://de.wikipedia.org/wiki/Johanniter-Unfall-Hilfe | Johanniter-Unfall-Hilfe ] , der Johanniter-Hilfsgemeinschaften, der Johanniter-Schwesternschaft sowie von Krankenhäusern und weiterer Pflegeeinrichtungen. Aufgabe der Ritter ist es, zum einen für den Glauben einzutreten und zum anderen sich im Dienst am Nächsten zu engagieren.
Der Anlass für das jetzige Treffen war eines der sechs jährlich stattfindenden Subkommende-Treffen (dabei gibt es traditionell auch so genannte Herrenabende). Unter Subkommende versteht man einen fest organisierten Kreis aus Johanniter-Rittern, die in einem örtlich überschaubaren Bereich leben und dort sozial engagiert sind. Die Subkommende-Mitglieder treffen sich in regelmäßigen Abständen zu Vorträgen und zum Gedankenaustausch. Im aktuellen Beispiel referierte Alexander Graf Neidhardt von Gneisenau zum Thema „Auslandseinsätze der Johanniter-Unfall-Hilfe - Herausforderungen und Beispiele".
Nach einer kleinen Andacht, bei der zu Querflöten-Begleitung gesungen und gemeinsam gebetet wurde, erläuterte er den interessierten Zuhörern die Struktur der Johanniter-Auslandshilfe, die sowohl in der Soforthilfe (z.B. nach Naturkatastrophen) als auch im langfristigen Projektgeschäft weltweit aktiv ist. Die meisten Hilfen erhalte derzeit der asiatische Raum, gefolgt vom afrikanischen und – in geringerem Maße - dem lateinamerikanischen, berichtete von Gneisenau, der selbst bei Auslandseinsätzen mitwirkt. Zudem liege aktuell ein großer Schwerpunkt in Syrien, Jordanien und dem Libanon. Hier setzen sich die Johanniter im humanitären und infrastrukturellen Bereich für die Menschen ein, unterstützen diese mit Lebensmittellieferungen, bei der Integration oder auch der Traumabewältigung. Um stets für den Einsatz gewappnet zu sein, nehmen die Mitglieder der Auslandshilfe regelmäßig an NATO-Übungen in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr teil. Bei diesen Field Camps üben Helfer verschiedener Organisationen Ernstfall-Szenarien sehr detailgenau und realitätsnah ein. Auch auf den Truppenübungsplatz in Bodelsberg bei Kempten fand bereits ein solches Field Camp statt. Wie von Gneisenau weiter berichtete, übernahm die Auslandshilfe der Johanniter im Jahr 2016 das Aufgabengebiet eines Emergency Medical Teams (EMT). Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Anwesenden die Zeit, um in regen Gedankenaustausch miteinander zu treten.
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