Ausstellung der Künstlerguppe Fidelissimart aus Sopron
Wer eine Stadt über seine Bauten, Denkmäler und Straßenzüge definiert, vergisst die, die sie mit Leben füllen und gestalten: wir Menschen. Wir sind die Stadt. Ähnliches kann man auch am lateinischen Wort „Civitas“ festmachen: Bedeutete es in der römischen Antike, abgeleitet vom Wort „Cives“, dem „Bürger“, ursprünglich „Bürgerschaft“, wandelte es sich im Mittelalter und konnte allgemein jede Stadt oder Verwaltungseinheit bezeichnen.
Aus der „Civitas Fidelissima“, der treuesten Stadt – unter diesem Namen ist die Kemptener Partnerstadt Sopron auch allen Ungarn ein Begriff – stammen die sechs Künstler, die nun in der Galerie Kunstreich ausstellen.
1921, vor hundert Jahren, sollte die Universitätsstadt nach dem 1. Weltkrieg an Österreich gehen, doch in einer Volksabstimmung blieben die Bürger dem Land Ungarn treu: Sie waren die Stadt und bestimmten ihr Schicksal – was in diesem Jubiläumsjahr auch gefeiert wird.
Alle sechs sind Mitglieder einer Künstlergruppe, die sich in Anlehnung an jenen Stadttitel von Sopron „FidelissimArt“ nennt – womit sich der Kreis thematisch schließt: Dort sind sie aktiver Teil der Stadtgesellschaft, dort halten sie als Künstler mit ihren Werken das kollektive kulturelle Gedächtnis einer Gesellschaft fest und gestalten es mit.
In Kempten nun zeigen sie mit über 60 teils großformatigen Gemälden und Grafiken einen Querschnitt ihres Schaffens in den letzten zwei Jahrzehnten. Formal, inhaltlich und technisch durchaus unterschiedlich – ob figürlich oder abstrakt, ob per Öl, Aquarell, Tusche, Kohle, Stich oder Collage und Linocut – werden sie durchaus unterschiedliche Geschmäcker treffen, aber sie alle überzeugen in ihrer Schaffenskraft und auf hohem gestalterischen wie handwerklichen Niveau.
Die Künstler von „FidelissimArt“:
- Tibor Gáspárdy arbeitet als Hochschullehrer in Sopron. Das Kemptener Publikum konnte seine Werke 1998 in der Sparkassengalerie kennenlernen. Seine lyrischen, mit klassischer Aquarelltechnik geschaffenen, großformatigen Bilder zeigen meist Stadt- und Landschaftsansichten.
- Tamás Gerencsér Pán studierte Kunst in Budapest und Székesfehérvár; er schafft Collagen mit Aquarell und typografischen Elementen.
- Gábor Kovács-Gombos studierte in Pécs und Budapest Kunst und ist Universitätsdozent in Sopron. Besonders intensiv beschäftigt ihn die Entwicklung einer neuartigen, modernen sakralischen Malerei, die sich in seinen farbkräftigen Gemälden nicht figürlich, sondern durch ein himmliches, strömendes Leuchten widerspiegelt.
- Mónika Magyar studierte Kunst in Nyíregyháza und Budapest. Sie sucht in der heutigen auseinandergefallenen Welt nach neuen Wegen, nach Tiefe, Freiheit und Möglichkeiten der Selbstdarstellung. Zwischen den feinen Strukturen ihrer Kohlezeichnungen entdeckt man mysteriös stilisierte Figuren.
- Gabriella Sulyok studierte Kunst und Filmregie in Budapest. In den 60er Jahren arbeitete sie in Bagdadim Museum für Archäologie. Seit den 70er Jahren lebt sie wieder in Ungarn und konzentriert sich auf Grafik, meist per Tusche und Kohle.
- Géza Szőcs war Meisterschüler bekannter ungarischer Künstler und erhielt für seine Werke zahlreiche nationale und internationale Preise. Er arbeitet überwiegend großformatig und symbolhaft mit Tusche und Kreide, aber auch mit Radierungen.
Termine & Öffnungszeiten
Am Freitag. 8. Oktober, um 20 Uhr, findet die öffentliche Vernissage gemäß 3G-plus Regelung (geimpft, genesen, PCR-getestet) statt.
Öffnungszeiten bis einschließlich Sonntag, 7. November 2021: Dienstag von 16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr
Der Eintritt ist frei(willig).
Masken- und Abstandspflicht: Besuch gemäß 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet [kein Selbsttest]) und nur mit Maske unter Einhaltung von 1,5 Meter Abstand sowie inkl. Erfassung der Kontaktdaten (per Formular-Zettel oder Luca App)
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