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Sendung: Wach durch die Allgäuer Nacht
 
 
Schild vor einer Arbeitsagentur
(Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit)
 
Kempten
Donnerstag, 28. August 2014

Arbeitslosigkeit steigt im Allgäu auf 3,3 Prozent

Im August waren mehr Menschen ohne Beschäftigung als in den letzten Monaten, besonders Jüngere unter 25 Jahren waren davon betroffen. In den Sommermonaten schließen viele junge Menschen ihre schulische oder betriebliche Ausbildung ab. Eine Reihe von ihnen wurde vom bisherigen Arbeitgeber nicht übernommen und meldete sich vorübergehend arbeitslos. Aktuell waren im Allgäu insgesamt 11.601 Frauen und Männer arbeitslos, 824 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Die Nachfrage nach Arbeitskräften blieb auch im August weiter hoch. Arbeitgeber stellten insgesamt 4.547 Stellenangebote aus der Region zur Verfügung.

„Auch im August meldeten sich junge Menschen bei den Arbeitsvermittlern, deren schulische oder betriebliche Ausbildung endete. Aufgrund ihrer brandaktuellen Kenntnisse handelt es sich um qualifizierte Fachkräfte, für die bereits zahlreiche Vermittlungsaktivitäten im Laufen sind. Viele von ihnen haben deshalb gute Chancen auf eine neue Beschäftigung“, sagt Horst Holas, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.

Arbeitslose Menschen – Jüngere stärker betroffen
Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen unter 20 Jahren nahm im August um 155 Kräfte zu. Wenn man sich den Kreis der Jüngeren unter 25 Jahren betrachtet, ergibt sich ein Zuwachs um knapp 540 Menschen im Vergleich zum Monat zuvor. Der Hauptteil meldete sich nach Beendigung einer schulischen oder betrieblichen Ausbildung. In vielen Fällen wird die Arbeitslosigkeit nach wenigen Wochen enden, denn erfolgversprechende Vermittlungsbemühungen sind bereits im Gange. Eine ganze Reihe dieser jungen Frauen und Männer realisiert eigene Planungen und qualifiziert sich mit einem Studium oder zusätzlichen schulischen Ausbildung.

Auch insgesamt war im August auf Seiten der arbeitslosen Menschen vieles in Bewegung. Während sich 1.439 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos meldeten, konnten 1.061 Kräfte in eine neue Beschäftigung starten und auf diesem Weg ihre Arbeitslosigkeit beenden. Arbeitsaufnahmen erfolgten in der Gastronomie, in Büro und Sekretariat, im Verkauf und im produzierenden Gewerbe.

Einige Beispiele: Koch, Bürokauffrau, Mechatroniker oder Fachkraft in einer Molkerei. Immer wieder zeigt sich, dass die Chancen auf eine neue Beschäftigung größer sind, wenn man bei drohender Arbeitslosigkeit frühzeitig mit seinem Arbeitsvermittler spricht. So haben in den letzten Tagen beispielsweise eine Einzelhandelskauffrau, ein Kraftfahrer und eine Verkäuferin eine neue Stelle erhalten ohne dass sie überhaupt arbeitslos wurden.

Qualifizierung bringt‘s
In vielen Stellenangeboten suchen Arbeitgeber Fachkräfte, Angebote für Helferstellen sind es deutlich weniger. Um arbeitslosen Menschen größere Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz zu bieten, führt die Agentur für Arbeit daher immer wieder Qualifizierungen durch. In diesen Tagen startet ein EDV-Kurs für SAP-Programme. Des Weiteren beginnen im Herbst Fortbildungen in den Bereichen CNC-Drehen sowie Fertigungstechnik Metall. Derartige Qualifizierungen sind erfolgreich. Das zeigt sich am Beispiel eines Mannes, den ein Betrieb nach erfolgreicher Umschulung zum Drucker sofort übernommen hat.

Eine berufliche Weiterbildung ist auch für Menschen wichtig, die in Beschäftigung stehen, aber bisher nicht über einen Berufsabschluss verfügen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Arbeitsagentur auch Arbeitgeber fördern, die solche Mitarbeiter qualifizieren. Im September starten allgäuweit knapp 90 derartige Umschulungen. Beschäftigte erwerben einen Abschluss als Altenpfleger, Raumausstatter, Schreiner oder Maler.

Stellemarkt legt weiter zu
In der Haupturlaubszeit zeigte sich der Stellenmarkt weiter lebhaft. Knapp 1.380 Beschäftigungsmöglichkeiten gaben Arbeitgeber neu zur Besetzung herein, die gesamte Kräftenachfrage nahm auf mehr als 4.500 Stellenangebote zu. Das bedeutete eine Steigerung sowohl im Vergleich zum Juli wie auch zum Vorjahr. Der Produktionssektor war gut vertreten, besonders im Metall- und Maschinenbau gab es weiteren Kräftebedarf. Das zeigen gut 320 zusätzliche Stellenangebote allein aus diesen Bereichen. Daneben blieben Fachkräfte für Tätigkeiten in der Energie- und Elektrotechnik gefragt, auch hier waren 100 neue Jobs zu besetzen. Der Logistiksektor suchte eine ganze Reihe von Mitarbeitern als Fachlagerist oder Berufskraftfahrer. Auch wenn sich das Wetter in den letzten Wochen wenig sommerlich zeigte, suchten Hotellerie und Gastronomie für die Betreuung der Gäste Köche und Servicepersonal. Sogar ein Angebot für einen „Night Auditor“ war darunter.
Der Arbeitsmarkt wirkt länderübergreifend. Das zeigt sich an einem Stellenangebot einer Firma aus Liechtenstein, die zur Herstellung von Schweizer Käse an einem österreichischen Produktionsstandort Arbeitskräfte aus Deutschland suchte. Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit konnte weiterhelfen und vermittelte bisher neun Kräfte.

Die Personengruppen
Die Zunahme der Zahl arbeitsloser Menschen machte sich auch in allen Personengruppen bemerkbar. Knapp 540 jüngere Menschen im Alter bis zu 25 Jahren waren im August mehr gemeldet als im Monat zuvor. Im Jahresvergleich zeigte sich ebenfalls ein Zuwachs um gut 100 Kräfte in dieser Altersgruppe. Für viele endete eine schulische oder betriebliche Ausbildung. Sie wurden entweder vom bisherigen Arbeitgeber nicht übernommen oder strebten ein Studium bzw. anderweitige schulische Ausbildung an.

Bei den Älteren – dazu zählen lt. Statistik Menschen ab 50 Jahren – fiel der Zuwachs deutlich niedriger aus. Im Vergleich zum Juli waren knapp 50 Frauen und Männer zusätzlich arbeitslos. Mit über 4.000 Menschen ist dies jedoch weiter die am stärksten betroffene Gruppe unter den Arbeitslosen. In diesem Kreis gibt es viele Menschen, die aufgrund ihrer Berufserfahrung als Fachkräfte für Arbeitgeber attraktiv sein können.

Im Ergebnis waren bei den Menschen, die bereits über ein Jahr ohne Beschäftigung sind, kaum Veränderungen erkennbar. Insgesamt gut 2.400 und damit mehr als jeder fünfte Arbeitslose zählen zu dieser Gruppe, die innerhalb des letzten Monats um 38 Personen angewachsen ist.

Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich
Der Blick auf die kommunalen Strukturen im Agenturbezirk zeigt eine weitgehende Stabilität „auf dem Land“. Die vier Landkreise haben im Jahresvergleich jeweils eine ähnlich günstige Arbeitslosenquote erreicht. In drei Kreisen stand bei der Arbeitslosenquote erneut eine Zwei vor dem Komma, der Landkreis Oberallgäu folgte mit einer Quote von drei Prozent dichtauf. Die Städte Kempten und Memmingen hatten demgegenüber jeweils einen Zuwachs um 0,5 bzw. 0,3 Prozentpunkte zu verzeichnen. Eine erfreulich gegenläufige Entwicklung zeichnete den Arbeitsmarkt in der Stadt Kaufbeuren aus, denn hier ging die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte zurück. Ausgezeichnet lief es auch auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Unterallgäu, das Ergebnis von 2,2 Prozent ist auch bundesweit beachtenswert.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der sozialen Grundsicherung
Seit Einführung der sozialen Grundsicherung werden arbeitslose Menschen von der Arbeitsagentur und in den Jobcentern betreut. Die Arbeitsagentur ist vor allem für Menschen zuständig, die kurzzeitig ohne Beschäftigung sind. Gerade wegen der Arbeitslosmeldungen jüngerer Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung war bei der Arbeitsagentur im Vergleich zum Juli ein Zuwachs um insgesamt 674 Frauen und Männer feststellbar. Bei den sieben Jobcentern, die für arbeitslose Menschen in der sozialen Grundsicherung zuständig sind, fiel der Anstieg mit 150 Kräften deutlich moderater aus. Die Agentur für Arbeit kümmerte sich im August um knapp 6.900 arbeitslose Menschen, die sieben Jobcenter waren für gut 4.700 arbeitslose Frauen und Männer zuständig.

Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt
Zum „traditionellen“ Start des Ausbildungsjahres am 1. September bietet der Ausbildungsmarkt aus Sicht der jungen Menschen ein insgesamt erfreuliches Bild. Bis August waren bei der Arbeitsagentur deutlich mehr betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet als jugendliche Bewerber. Etwas mehr als 4.400 junge Menschen meldeten sich bisher bei der Berufsberatung als Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 270 mehr als im letzten Jahr. Positiv ist die anhaltend hohe Zahl von Ausbildungsstellen, die Betriebe zur Verfügung stellten. Bis zum August waren es 5.540 Ausbildungsplätze, die dem Arbeitgeberservice gemeldet wurden, im Vorjahresvergleich ein Plus von knapp 90 Ausbildungsstellen.

Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits in wenigen Tagen beginnt, bestehen für junge Menschen gute Chancen noch kurzfristig eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Derzeit sind noch immer 1.400 Ausbildungsplätze nicht vergeben. Gleichzeitig hatten im August 600 junge Menschen keine ihren Wünschen entsprechende Ausbildungsstelle gefunden.

Regionale Arbeitslosenzahlen
Landkreis Lindau 2,8 Prozent / 2,8 Prozent (2013/2014)
Landkreis Unterallgäu 2,2 Prozent / 2,2 Prozent
Landkreis Oberallgäu 2,9 Prozent / 3,0 Prozent
Landkreis Ostallgäu 2,7 Prozent / 2,8 Prozent
Stadt Kaufbeuren 6,2 Prozent / 5,8 Prozent
Stadt Memmingen 3,8 Prozent / 4,1 Prozent
Stadt Kempten 4,8 Prozent / 5,3 Prozent
Gesamtagentur 3,2 Prozent / 3,3 Prozent

 


Tags:
arbeitslos ausbildung wirtschaft allgäu


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