5 Jahre Hilfe für Kinder von Strafgefangenen
Das Angebot LaVista der Johanniter im Allgäu jährt sich am 21. Januar 2019 zum fünften Mal. Am 21. Januar 2014 fand erstmals eine Vater-Kind-Gruppe in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Kempten statt. Mit LaVista ermöglichen die Johanniter in Kooperation mit der JVA Kempten Kindern von Strafgefangenen zusätzliche kindgerechte Besuche. Ziel ist es, den Kindern zu helfen, die für sie schwierige Zeit der Inhaftierung bestmöglich zu überstehen. Nach fünf Jahren kann nun eine positive Zwischenbilanz gezogen werden.
Kinder und ihre Familien profitieren deutlich von dem Angebot. Annette Zuck- Rzymann, die LaVista als Sozialpädagogin bei den Johannitern betreut, über ihre Arbeit: „Ich möchte den Kindern ein Stück Normalität trotz Mauern bieten. Dass das gelingt, sehe ich zum Beispiel daran, dass sich die Kinder nach anfänglicher Schüchternheit ganz ungezwungen in der JVA bewegen.“ Annette Zuck- Rzymann leitet und organisiert die Gruppenstunden in Absprache mit der JVA und steht den Familien auch sonst bei haftspezifischen Problemen zur Seite. Sie hilft bei der kindgerechten Vermittlung des Themas Haft und beim Abbau von Vorurteilen. „In vielen Familien wird totgeschwiegen, dass der Vater im Gefängnis ist. Ich erlebe häufig, wie froh die Eltern sind, wenn das Geheimnis endlich raus ist. Und die Kinder fassen wieder mehr Vertrauen. Denn sie haben es in der Regel ohnehin geahnt.“
Auch die JVA ist von der Wirksamkeit des Angebots überzeugt. Anja Ellinger, Leiterin der JVA Kempten: „Wir möchten den Vätern die Möglichkeit geben, der Entfremdung von ihren Kindern entgegenzuwirken. Zu spüren, dass sie hier Verantwortung tragen, lässt einige Inhaftierte zudem verstärkt am Vollzugsziel der Resozialisierung mitarbeiten.“ Der katholische Seelsorger der JVA, Markus Martin, und die Sozialpädagogin der JVA, Anika Enderle, unterstützen bei der Gestaltung der Gruppenstunden. Im Schnitt finden jährlich 15 Termine statt. Die Gruppe ist auf 12 Kinder im Alter zwischen drei und 15 Jahren und sechs Väter ausgelegt. Derzeit ist die Nachfrage so groß, dass an der Gruppe sogar mehr Kinder
als geplant teilnehmen. Die Vater-Kind-Gruppe findet alle zwei Wochen im Mehrzweckraum der JVA statt. Zwei volle Stunden, die nicht von der Besuchszeit abgezogen werden, in der die Kinder intensiv Zeit mit ihren Vätern verbringen. Es wird geredet, gespielt und gebastelt oder auch einmal ein Geburtstag nachgefeiert. Mit LaVista hat sich im Allgäu erstmals ein Hilfsangebot für Kinder von Strafgefangenen etabliert.
Die Idee für die Vater-Kind-Gruppe war 2013 vom ehemaligen Regionalvorstand der Johanniter, Rüdiger Buß (†), nach Kempten gebracht worden. Zeitgleich hatte es bereits Überlegungen in der JVA Kempten gegeben, womit die Umsetzung schnell voranschritt. Da es für Projekte wie LaVista keine öffentliche Förderung gibt, ist die Finanzierung nur mit Spenden und Fördermitgliedsbeiträgen zu stemmen. Ein treuer Spender, ohne den es das Angebot nicht gäbe, ist die Kinderbrücke Allgäu e.V.. „Die Kinderbrücke Allgäu unterstützt LaVista bereits seit 2014. Wir erachten es als überaus wichtig, in Extremsituationen wie der Inhaftierung des Vaters den Kindern die Möglichkeit zu geben, die Beziehung zum Vater aufrecht zu erhalten“, erklärt Simone Burk-Seitz, Vorsitzende der Kinderbrücke Allgäu. „Zudem erfahren Mütter und Kinder Trost und Ermutigung durch Kontakt mit Familien in der gleichen Situation. Die Kinder gehen gestärkt von diesen Treffen nach Hause – ein guter Grund für die Unterstützung dieses Projekts.“ Nicht zuletzt konnte LaVista auf die Hilfe zahlreicher weiterer Groß- und Kleinspender zählen.
Auch Thomas Kiechle, Oberbürgermeister der Stadt Kempten, lobt das Engagement der Johanniter auf der heutigen Pressekonferenz. Das für dieses Projekt 2017 veranstaltete Benefizkonzert wurde deshalb durch ihn als Schirmherr begleitet. Auch 2019 wird es ein weiteres Benefizkonzert für LaVista am 03. Juli
geben. Genauere Informationen hierzu werden noch bekannt gegeben. Um das Angebot auf sichere Beine zu stellen, wurde im vergangenen Jahr ein Freundeskreis gegründet, der auf viele Mitglieder hofft. Interessenten können
sich an die Johanniter wenden: Tel: 0831/521 57-601
Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens, dessen
wichtigstes Anliegen seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist. Die Johanniter- Unfall-Hilfe ist in unterschiedlichen sozialen und karitativen Bereichen aktiv. Dabei steht der Mensch immer im Mittelpunkt. So sind es nicht nur die zeitgemäßen Mittel und über 60 Jahre Erfahrung, die uns zu einer der größten Hilfsorganisationen Europas gemacht haben, sondern die Menschen. Allein in Deutschland sind mehr als 22.000 Mitarbeiter für die Johanniter-Unfall-Hilfe tätig, rund 37.000 ehrenamtlich Aktive und über 1,3 Millionen Fördermitglieder. Im Regionalverband Allgäu sind die Johanniter seit mehr als 50 Jahren aktiv – aktuell mit über 400 hauptamtlichen und 680 ehrenamtlichen Mitarbeitern an über 25 Dienststellen und Einrichtungen. Vor Ort bieten wir Unterstützung und Hilfe für Menschen in fast allen Lebenslagen: von Rettungs- und Sanitätsdienst, Erste-Hilfe-Ausbildung und Katastrophenschutz über ambulante Pflege und Hausnotruf bis hin zu Kinder- und Jugendhilfe sowie Flüchtlingseinrichtungen. Weitere Informationen zu den Diensten, Angeboten und Projekten der Johanniter im Allgäu gibt es im Internet: www.johanniter.de/allgaeu


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