Pohl sieht Kaufbeuren in der Pflicht
Der Kaufbeurer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (FW) drängt aufs Tempo. Er möchte Kaufbeuren langfristig als Standort für die Finanzhochschule des Freistaats Bayern sichern. Die derzeit 900 Studenten sollen auf die Standorte Kaufbeuren und Kronach verteilt werden.
Keiner der beiden Städte verfügt aber bislang über einen Campus. Bernhard Pohl als Haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Landtag für Hochbauangelegenheiten mit zuständig, möchte rasch Nägel mit Köpfen machen: „Unser Finanzminister Albert Füracker steht zum Standort Kaufbeuren. Allerdings braucht die Hochschule einen Campus. Der Freistaat ist bereit, einen gigantischen Betrag von etwa 100 Millionen Euro zu investieren, möchte aber begreiflicherweise auch eine gute, zentrumsnahe Lösung für seine Studenten. Das ist absolut nachvollziehbar“, betont Pohl.
Er sieht hierbei die Stadt in der Pflicht. Kaufbeuren müsse dem Freistaat ein geeignetes Grundstück anbieten, das sei nicht Aufgabe des Freistaats. „Der Finanzminister wird einen Teufel tun, sich in Diskussionen vor Ort einzumischen. Er wartet, bis wir ihm ein geeignetes Areal zur Verfügung stellen, beauftragt das Bauministerium mit den Grundstücksverhandlungen und wird dann das Projekt im Haushalt und der Finanzplanung verankern. Der Minister hat uns ganz deutlich gesagt, es kann recht schnell gehen, wenn wir unsere Hausaufgaben machen und die geeigneten Flächen anbieten. Das müssen wir jetzt aber auch tun, denn eine Finanzhochschule hätten viele andere Städte auch gern“, mahnt der Kaufbeurer Abgeordnete.
Das Treffen mit Füracker bewertet er durchweg positiv: „Albert Füracker war schon immer ein sehr gradliniger und lösungsorientierter Parlamentskollege. Als Minister hat er davon überhaupt nichts eingebüßt. Wenn er sagt, er steht zu Kaufbeuren, kann man sich darauf verlassen. Wir sollten das aber nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, denn er hat in seiner trockenen Oberpfälzer Art auch gesagt, dass er weder eine klare Voraussage für die kommenden Haushaltsjahre noch eine Garantie dafür abgeben könne, über 2023 hinaus noch Finanzminister zu sein. Deshalb müssen wir die aktuell günstige Konstellation mit Füracker als Finanzminister und mir als Haushaltspolitischen Sprecher nutzen, um die Finanzhochschule dauerhaft in Kaufbeuren zu halten. Wenn wir jetzt die richtige Entscheidung treffen, schließe ich es nicht aus, dass wir möglicher Weise sogar über die Zahl von 300 Studenten hinaus noch einen weiteren Zuwachs bekommen können“, so Pohl abschließend.
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