Kinderklinik im Klinikum Kaufbeuren erhält Spende für High-End-Gerät
Um kleinen Patienten mit unklaren Krampfanfällen zu helfen, hat die Kinderkrebshilfe Königswinkel e.V. jetzt mit einer großzügigen Spende der Kinderklinik Kaufbeuren ermöglicht, ein modernes EEG-Monitoring-Highend-Gerät im Wert von insgesamt rund 50.000 Euro zur exakten Diagnosestellung anzuschaffen. Dazu der Chefarzt der Kinderklinik, PD Dr. Markus Rauchenzauner: „Mit der Implementierung dieses Highend-Gerätes haben wir in der Kinderklinik Kaufbeuren allgäuweit die einzige Möglichkeit geschaffen, die Hirnströme von Kindern mit bislang ungeklärten oder nicht vollständig geklärten Anfallsleiden lückenlos über mehrere Tage, aufzuzeichnen.“, so der habilitierte Neuropädiater. Dies sei ein großer Gewinn für die Kinder wie deren Eltern, da man nur mit exakter Diagnose eine ebenso exakte und individuelle Therapie einleiten könne, die immer mit einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität sowohl für die Patienten als auch deren Angehörige einhergehe.
Wenn die Diagnose Epilepsie im Raum steht, dann ist das für Eltern wie Kinder meist sehr belastend. Doch nicht jeder Krampfanfall ist epileptisch. Manchmal stecken einfach auch nur Albträume wie beispielsweise der sog. Nachtschreck (Pavor nocturnus). Jeder unklare Krampfanfall jedoch sollte unbedingt fachärztlich abgeklärt werden. „Normalerweise reicht die ambulante EEG-Diagnostik völlig aus, um eine klare Diagnose zu erhalten“, informiert Rauchenzauner. Treten die Krampfanfälle jedoch ausschließlich nachts auf oder eine bereits diagnostizierte Epilepsie verstärkt sich in der Nacht trotz Medikation, dann kann mithilfe des sog. EEG-Monitoring eine exakte Diagnose gestellt werden. Dazu wird der Patient stationär aufgenommen und über mehrere Tage an das EEG-Monitoring zur Aufzeichnung der Hirnströme angeschlossen. Der Patient wird sowohl via Kamera als auch über einen Monitor direkt am Krankenbett und im Stationszimmer durchgängig überwacht, sodass bei einem Ereignis umgehend reagiert werden kann.
„In den meisten Fällen können auf diese Weise alle Unsicherheiten oder bislang offen gebliebenen Fragen zum Anfallsleiden eines Kindes beantwortet werden“, so Rauchenzauner, der die Neuropädiatrie und insbesondere die Epilepsie zu seinem Spezialgebiet gemacht hat und über langjährige Erfahrung auch aus seiner Tätigkeit an großen neuropädiatrischen Zentren wie Vogtareuth und die Uniklinik Freiburg verfügt. Auf vielen Fachkongressen hält der Universitätsmediziner Vorträge zum Thema und unterrichtet Ärzte und Studenten. „Es ist ein sehr diffiziles und extrem spannendes Feld“, so Rauchenzauner zu seinem medizinischen Steckenpferd. Als Spezialist würde er nahezu täglich mit Kindern konfrontiert, deren Diagnose nicht eindeutig ist.
„Nachdem uns Chefarzt Dr. Rauchenzauner als anerkannter Fachspezialist für Neuropädiatrie von der Bedeutung des EEG-Monitoring für Kinder und Jugendliche mit Anfallsleiden überzeugt hat, war es für uns eine Selbstverständlichkeit diese Summe auf kurzem Wege bereit zu stellen“, so Dr. Rainer Karg, Allgemeinmediziner aus Halblech. Als Präsident der Kinderkrebshilfe Königswinkel e.V. trägt er mit seinem Vize Peter Grimm und Schatzmeister Hans-Jürgen Blaßhofer seit vielen Jahren bei Golfturnieren und Weihnachtsbasaren mit Hilfe fleißiger Hände immense Summen zusammen, die ohne Abzüge an Kinderkliniken weitergereicht werden.
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