Grüne in Kaufbeuren verlagern Wahlkampf ins Web
Nachdem die Grünen in Kaufbeuren beschlossen hatten, alle Veranstaltungen im Wahlkampf abzusagen, finden diese nun im Internet statt. Eine Videoaufzeichnung des Spaziergangs durch den Stadtteilpark Neugablonz mit dessen Architektin Beate Römlein ist ebenso online wie die Kaufbeurer Ideenbox, wo weiterhin Ideen und Diskussionen stattfinden wie zuvor.
Beate Römlein hatte sich für ihre Diplomarbeit bewusst um eine Grünfläche ihrer Heimatstadt bemüht und schließlich 1998 den Stadtteilpark Neugablonz gestaltet, so die Grünen in einer Pressemitteilung. Beim Spaziergang zeigte sie sich an manchen Punkten enttäuscht: Nur ein Teil ihres Konzeptes wurde umgesetzt, anderen Bereichen fehle die nötige Pflege – aufgrund von Personalmangel, wie Oliver Schill betont:
„Leider haben wir zu viel wenige Mitarbeiter, um Pflegearbeiten zu realisieren. Den Mitarbeitern im Bauhof, die die nötigen Fachkenntnisse haben, tut es auch in der Seele weh, wenn gut angelegte Grünflächen wieder verlottern, weil man sich nicht darum kümmern kann.“
Der bewusst natürlich und vielseitig gestaltete Park sei nicht nur eine Frischluftschneise, sondern biete auch Sicht- und Lärmschutz für Anwohner und eigne sich für entspannte Naherholung – wie etwa einen Spaziergang, so die Grünen weiter.
Nicht alle Bürgerinnen und Bürger hatten von der Absage der Veranstaltung erfahren, sodass Beate Römlein und Oliver Schill schließlich doch nicht alleine mit der Kamera unterwegs waren. Ein Teilnehmer des Spaziergangs übernahm spontan die Rolle des Kameramanns, eine Anwohnerin legte ihre Sicht über den Zustand des Parks dar und verabredete sich hierzu mit Beate Römlein für ein weiteres Treffen.
Der Spaziergang bot auch die Gelegenheit, über das Verhältnis von Neugablonz zu Kaufbeuren zu sprechen. Beate Römlein, selbst Nachfahrin von Flüchtlingen, beschäftigte sich im Rahmen der Diplomarbeit auch mit der Geschichte des Stadtteils und ist beeindruckt von der Aufbauleistung der Gablonzer nach dem Krieg – Neugablonz ist die größte einheitliche Flüchtlingsansiedlung in ganz Deutschland. Oliver Schill betonte den großstädtischen Flair und die vielfältige Kultur, die die 11.000 Menschen damals aus Gablonz mitgebracht hatten. Für Kaufbeuren ist der gleichberechtigte zweite Stadtkern bis heute eine große Bereicherung.
Das Video vom Spaziergang durch den Stadtteilpark ist abrufbar unter:
https://gruene-kaufbeuren.de/gablonzer-spurensuche-im-stadtteilpark-mit-dessen-architektin-beate-roemlein/
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